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Thema: Blutprinzessin

  1. #1
    Mitglied Avatar von soad
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    Blutprinzessin

    Bisher zur Hälfte gelesen. Sehr spannende Geschichte. Könnte für mich noch, in meine persöhnliche Jahres Top Ten rutschen! Mal sehen wie es weiter geht.

  2. #2
    Mitglied Avatar von soad
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    Thumbs up

    Ein wirklich tollles Buch, dass S&L auf den Markt geschmissen hat!
    Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Zeichnungen von Cabanes wirken richtig lebendig. Klasse!

  3. #3
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    Nachdem das Ding auf meinen Schultern den Hall der turbulent-schrägen Geschichtsklitterung Kleines Wunder mit seiner leichtblütigen Auslegung und fantasiegeschwängerten Ausschmückung der "einschneidenden" Ereignisse im revolutionären Froooonkreich des 18.Jahrhunderts mit angemessen froher Laune verarbeitet hat, lag zuletzt der ebenfalls vor historischem Hintergrund spielende, aber auch für gänzlich humorlose Zeitgenossen möglicherweise interessante Thriller Blutprinzessin auf meinem Nachttisch.

    Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Geheimdienste, Waffenhändler und Kriegsreporter sortieren sich nach dem großen geopolitischen Knall neu. Bislang Unterdrückte rütteln an den brüchigen Säulen der Macht, z.B. in Algerien, Ostberlin, Ungarn und Kuba. Inmitten dieser Frühphase des Kalten Krieges wird die Nichte eines zwielichtigen Geschäftsmannes entführt, die Gangster massakrieren sich gegenseitig, einer überlebt und macht sich davon, die Siebenjährige huckepack auf seinen Schultern. Ende vom Anfang. Fragezeichen. Davon türmt Autor Manchette in seiner von Max Cabanes würdevoll in Comic-, pardon Graphic-Novel-Form umgesetzten letzten und zunächst unvollendeten Romanvorlage etliche auf, deutet an, nimmt Andeutungen wieder zurück und lockt den Leser neuerlich auf eine anderweitig ausgelegte Fährte. Das geschieht im ersten Teil absolut spannend in respektabler Geschehnisdichte. Ohne jeglichen Anflug von Scherz oder Mutterwitz gurgelt sich die Story um die von Reortagen aus Unruhegebieten erschöpfte (oder neudenglisch: vom Burnout aufgezehrte) Fotografin Ivy Pearl, den smarten Geheimdienst-Dandy Messenger, den kunstliebenden Waffenschieber Aaron Black u.s.w. dramatisch und mitreißend von Seite zu Seite. Leider geriert sich der zweite Teil nicht mehr so packend. Ermüdend wie der Marsch durch die unwegsame Gebirgspampa der kubanischen Sierra Maestra gestaltet sich zunächst die von Doug Headline nach dem Tod von Manchette fertiggebastelte Handlung, die erst beim Finale furioso in einem Hotel in Havanna wieder das Ausgangsniveau erreicht.

    Handwerklich fallen vor allem Cabanes' Gespür für das realistische Zeichnen von charaktererfüllten Gesichtern und witterungsgeprägten Stimmungen in adäquater Noir-Kolorierung auf. Dass er auch noch die Arnolfini-Hochzeit des hochverehrten Jan van Eyck so trefflich hinbekommt, trifft den Nerv des ohnehin Eingelullten.

    Fazit: Wem zum Teil briefmarkengroße Panels pupillentechnisch keine Schwierigkeiten bereiten, dem kann die bebilderte Lektüre dieser glänzenden Adaption eines typischen Roman noir von Manchette ohne Gängelungsgebaren ans Herz gelegt werden. Ups, klingt jetzt zugegebenermaßen so trocken wie eine Neujahrsansprache unserer Bundeskanzlergesichtsfalle.

  4. #4
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    -
    Geändert von monsieur-jean (17.10.2015 um 22:56 Uhr)

  5. #5
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von monsieur-jean Beitrag anzeigen
    Jetzt muss ich schauen, dass ich das an einen Leser mit besseren Augen wieder los werde.
    Genau aus dem Grund habe ich es stehen lassen...

  6. #6
    Mitglied Avatar von Dylan
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    Habe Blutprinzessin gestern ausgelesen. Toller Anfang und gutes Ende. Und dazwischen etwas verworren und mit Klischees angereichert. Aber nicht unspannend.
    Aber leider ein großes Manko ist das Format. Die tollen Zeichnungen von Max Cabanes wirken in diesem Kleinformat leider nicht. Man kann die Atmosphäre und die grandiosen Zeichnungen meist nur erahnen. Und die Sprechblase im ersten Panel auf Seite 67 ist wirklich nur mit der Lupe zu lesen.
    Und warum druckt ihr nicht beide Cover ab. Das ärgert mich.

  7. #7
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    Hallo Dylan und Kollegen,

    wir sind ehrlich gesagt mit der Verkleinerung dieses Buches auch nicht ganz glücklich. Es war es eine Co-Produktion, was bedeutet, alle Mitdruckenden müssen dasselbe Format haben. Wir hatten Zweifel an der Text- und Bildgröße und haben diese dann beiseite geschoben. Nun müssen wir mit dem Ergebnis leben...

    Viele Grüße,
    Philipp

  8. #8
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    Habe ich jetzt auch gelesen und kann mich eigentlich nur der allgemeinen Meinung hier anschließen: ein großartiges Werk in leider suboptimalen Format. Abraten würde ich zu der Ausgabe aber allenfalls Lesern, die das auch im Original (und damit in der Zweialbenfassung) lesen können. Muss man wirklich gelesen haben.

    Eine kleine Unstimmigkeit ist mir auf den letzten Seiten aufgefallen:

    S. 155: Frühling 1957
    S. 156: In jenem Sommer war ich dreizehn. (Gezeichnet Manchette)
    S. 158: Manchette * 1942 + 1995

    Letzteres stimmt in jedem Fall, Wikipedia weißt den 19.12.1942 als Geburtstag aus, im Sommer 1957 wäre er folglich bereits vierzehn Jahre alt, auf die fünfzehn zugehend, gewesen. Kann aber freilich leicht sein, dass das kein Übersetzungsfehler sondern eine Unexaktheit des Autors selber gewesen ist.

  9. #9
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    Die "Unstimmigkeit" ist mir auch zunächst aufgefallen, rührt aber von dem unglücklich platzierten "Frühling 1957" her. Mit "jenem" Sommer ist aber der Sommer 1956 gemeint,

    in dem sich die Ereignisse überschlugen und Ivy in Kuba die entführte Alba findet. Auf S.42 verknüpft der Autor Banales mit Weltpolitischem:

    "An einem Sommermorgen duschte Ivy unter einem Schlauch und putzte sich die Zähne. Die Hälfte des Planeten Erde lag im Nachtschatten. Grenzgänger der FLN brachten Waffen von Tunesien nach Algerien. Lajos schlief fest in seinem privaten Zimmer. Der junge Trompeter Clifford brown starb zusammen mit seinem Pianisten Richie Powell bei einem Autounfall in der Nacht vom 26. und 27. Juni."

    Eine der besten Textstellen im Kontext der gesamten Geschichte. Ähm, also meiner bescheidenen Meinung nach.


  10. #10
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    Danke, hast recht. So klingt es logisch.

  11. #11
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    Habe diesen Band jetzt auch gelesen und muss den bisherigen Einschätzungen zustimmen - tolle Story mit überzeugenden Charakteren, vor allem im ersten Teil. Das Format ist wirklich etwas ärgerlich. Zusätzlich habe ich den Eindruck, als ob die Zeichnungen gegen Ende hin etwas "schlampig" werden - ist das nur mein Eindruck, oder ist das gewollt?

  12. #12
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    Hätte ich mal zuerst hier im Forum mir diesen Thread durchgelesen!

    Nach dem ich letzte Woche mir meinen ersten Berthet besorgt hatte, (Perico) dachte ich das dann der Cabanesband auch in diesem Format gut zu lesen wäre. Also direkt mal 3 Bände von Cabanes bei meinem Buchhändler geordert, gerade Blutprinzessin abgeholt - ganz schlimm. Den werde ich nur mit der Lupe lesen können, dazu diese Minibildchen, eine Katastrophe! Bin gespannt ob die beiden anderen Bände (die sollen Donnerstag kommen) auch so sind. Hoffnung habe ich aber keine.
    Was ich allerdings ganz mies finde, das die Leseprobe grösser ist als der eigentliche Band.
    Verkaufe Comics.

  13. #13
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Boah, @Mollari hat es auf den Punkt gebracht. Das Format ist wirklich eine Frechheit. Ich kann es teilweise kaum lesen, besonders schlecht wenn die Charaktere einen Brief schreiben und man wohl nur mit der Lupe entziffern kann was da steht.
    Dazu geht das detaillierte Artwork komplett unter. Bei einem sehr klaren Stil vielleicht noch gerade so vertretbar ist es hier eine Zumutung.
    Mir war klar, dass der Band im FurzFormat kommt, trotzdem muss ich hier mal Luft ablassen.
    Müsste gesetzlich verboten werden sowas zu drucken.
    Splitter übernehmen sie.

  14. #14
    Mitglied Avatar von Yakary
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
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    Haben sie bei einem Band der "Reihe" ("Nada") bereits gemacht, kannst Du als Vergleich heranziehen.

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