Hallo, erstmal vorweg: es gab den KIMBA-Manga bereits Anfang dieses Jahrhunderts (ab 2001, für ein paar Jahre) als dreibändige Taschenbuchausgabe, in japanischer Leserichtung. Diese Ausgabe ist seit Jahren vergriffen.
Deine Wortwahl "semibehindert" finde ich ziemlich unglücklich gewählt, sie beschreibt aber eine tatsächlich vorhandene Ausgangslage: Es gibt heute noch Tausende von Manga-Interessierten, die sich nicht daran trauen, von "hinten nach vorne" zu lesen. Um unserer Aufgabe als Verlag nachzukommen, nämlich möglichst viele Leser zu finden und Bücher zu verkaufen, wählen wir für manche Werke japanischer Herkunft die westliche Leserichtung.
Das Adaptieren in die westliche Leserichtung erfolgt freiwillig auf Bestreben der Redaktion (nicht des Marketings), kostet extra Aufwand, Zeit und Geld und wird natürlich vorher mit dem Lizenzgeber bzw. den Autoren abgestimmt. Wir wurden auch bei KIMBA dazu nicht gezwungen und haben auch keine Vorlagen übernommen, sondern diese selbst anhand der neuesten Deluxe-Version aus Japan aufbereitet.
Wir sind nicht der einzige Verlag, der das macht - auch in anderen Ländern wie Frankreich, Spanien oder USA werden manche Tezuka-Werke in westlicher Leserichtung veröffentlicht.
Die neue KIMBA-Edition richtet sich gezielt an ein Publikum, das nicht mit Manga in japanischer Leserichtung aufgewachsen ist (vielleicht den Anime noch aus den 70ern kennt).
Die meisten Manga bei Carlsen (ca. 95%) erscheinen jedoch seit 1997 in originalgetreuer Leserichtung, darunter auch diverse Serien, die sich an erwachsene Leser richten (einige wurden oben ja bereits erwähnt).
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