John Dortmunder (Wie verkauft sich das Buch eigentlich im Raum Gelsenkirchen?) ist 'ne coole Socke. Aus dem Knast entlassen, regelt er erstmal den Stauabbau seines Testikelsaftes, um sich dann gegen den Türvertreterjob und für die Offerte seines Kumpels Kelp zu entscheiden, als Hirn einer Gangstercombo den Raub eines Diamanten im Auftrag eines afrikanischen Gagastaates zu organisieren. Schonmal ein prima Auftakt. Es gibt jede Menge alte Straßenkreuzer aus den 60ern zu bewundern, ausgeklügelte Einbrüche, brachiale Explosionen, einen Hubschrauber, Schurkerei, Verrat und ein abgefeimtes Ende. Welch' ungemein entspannter und entspannender Krimi. Prima für die U-Bahn, wenn es nichts ausmacht, auch mal versehentlich 2 bis 5 Stationen weiterzufahren. Die Buntstift-Farben und die dank nachträglichem Brushing verwaschene Optik der Zeichnungen harmonieren im Übrigen prächtig mit dem Retro-Stil der Gauner-Geschichte, die sich selbstironisch auf die Schippe nimmt, ohne dabei jedoch zu kalauern. In diesem Sinne: Lieber wie John Dortmunder heimlich schlau als unheimlich doof...