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Thema: X-Men: Irland - Ein neuer Anfang

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    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    X-Men: Irland - Ein neuer Anfang

    Prolog

    Das orangene Licht der Straßenlampe glitzerte auf dem nassen Asphalt der Mountjoy Street. Eine junge Frau blickte von Zeit zu Zeit zwischen den Vorhängen hindurch, während sie ihrem Freund die Szenerie beschrieb. Sie konnte die beiden Gestalten welche im Schatten der alten Backsteinkirche verschwunden waren nicht mehr sehen. Nur ab und an erkannte sie das schwache Aufleuchten einer Zigarre.

    „Er ist sich sicher, dass dieser Standort geeignet ist? Für gewöhnlich wählen wir etwas, nun ja, abgelegener Grundstücke.“

    „Der Professor hält es für angebracht, sich direkt vor ihren Augen zu verstecken. Ihre Landsleute gelten immer noch als sehr offen anderen gegenüber. Trotz der neuen Gesetzgebung in der europäischen Union werden sie hier sicherer sein, als in den USA.“

    Erneut glomm die Zigarre auf, ein Koffer wechselte den Besitzer.

    „Darin finden sie alle Details, die Besitzurkunden für die Gebäude in der Dorset Street. Die Profile der Schüler, welche in den nächsten Tagen eintreffen werden. Außerdem eine Kontaktperson. Prof. NiDhuibhne wird dafür sorgen, dass außenstehende keinen Verdacht schöpfen. Die Dominikaner sind eingeweiht, sie unterstützen unsere Art seit Jahrzehnten.“

    Der hochgewachsene Ire fuhr sich mit der freien Hand durch sein rotes Haar, welches an den Schläfen bereits ergraute. Unentschlossen blickte er auf den Koffer den er gerade erhalten hatte.

    „Ich möchte das Urteil des Professors nicht in Frage stellen. Doch die Lage im Land hat sich drastisch geändert, seit der Sache in Saint Francisco…“ Ein Knurren unterbrach ihn, doch er fuhr schnell fort. „Verzeihen Sie, Mr. Logan. Ich weiß wir haben Ihnen und Ihren Freunden viel zu verdanken. Dennoch, die Menschen fürchten uns seit diesem Ereignis noch mehr. Die Gesetze wurden verschärft und selbst ein liberales Land wie dieses…“

    „Wir können uns nicht in der Einsamkeit unbevölkerter Gegenden verstecken. Die jungen müssen lernen mit ihren Mutationen umzugehen und zugleich unauffällig zu bleiben. Das gelingt nur, wenn sie unter Menschen sind. Der Professor weiß, was er von Ihnen verlangt, Mr. Cassidy. Doch Sie sind einer der wenigen, denen er eine solche Aufgabe zutraut. Sie werden Unterstützung von den X-Men erhalten, ebenso wie von anderen Lehrenden. Wir werden immer mehr, und daher brauchen wir auch genügend Ausbildungsmöglichkeiten. Neben Dublin wurden einige weiter Standpunkte ausgewählt, auf die die Schüler verteilt werden. Sie waren der Schulleiter in England, doch das Königreich ist wie Sie wissen zu gefährlich geworden. Wir verlassen uns auf Sie.“

    Nach einem kurzen Nicken schlug der zukünftige Schulleiter seinen Kragen hoch und verließ den Schutz der Kirche um schnellen Schrittes durch den Nieselregen in Richtung Liffey zu gehen. Kurz darauf trat auch der andere aus den Schatten, blickte kurz hoch zu dem Fenster, hinter dem die junge Frau längst eingeschlafen war und machte sich dann ungesehen in Richtung Flughafen auf den Weg.

    ***

    „Gute Reise, Mr. Fierro, und viel Erfolg!“ Prof. Munroe überreichte dem jungen Spanier noch einen Aktenkoffer, den er dem neuen Schulleiter in Dublin übergeben sollte. Dann schüttelte sie ihm die Hand und wartete, dass auch er die Privatmaschine betrat, in der die Schüler bereits warteten.

    In den letzten Jahren nach der großen Katastrophe waren die Anti-Mutanten-Gesetze stark verschärft worden. Dennoch war es unter der Leitung Prof. Xaviers gelungen, einige Schulen in abgelegenen Gegenden der Staaten weiterzuführen. Doch vor kurzem war es in einer dieser Schulen zu einem Skandal gekommen: eine Hand voll abtrünniger Mutanten hatten an Schülern und Lehrern Experimente durchgeführt. Mit Hilfe mutiger Schüler und Lehrer, war es gelungen den generischen Virus unter Kontrolle zu bringen und die Schuldigen zu strafen. Jedoch waren mehrere der Schüler und Lehrer der Krankheit zum Opfer gefallen, die Autoritäten waren aufmerksam geworden und die Schule musste aufgelöst werden.

    Einige der älteren Schüler verschwanden nach den Vorfällen, andere wurden von ihren Eltern zurück nach Hause geholt. Der Ruf der Schulen hatte stark gelitten. Doch ein paar blieben, sie sollten nun auf neue Institutionen verteilt werden. Sergio war ausgewählt worden, eine Gruppe seiner Schüler nach Dublin zu begleiten.

    Lilli, Felina, Sylvain und Andrew warteten bereits in der kleinen Privatmaschine. Die beiden Mädchen waren europäischer Herkunft, und deshalb der neuen Schule in Irland zugewiesen worden. Sylvain hatte Verwandtschaft dort, Andrew hatte zunächst innerhalb Amerikas verbleiben sollen, hatte jedoch angefragt mit nach Dublin zu gehen, da er gerne unter Freunden bleiben wollte.

    Das Reisemittel war außergewöhnlich luxuriös, es war ihnen von einem reichen Sympathisanten zur Verfügung gestellt worden, dem das Wohl und die Sicherheit der Schüler besonders am Herzen zu liegen schien. Die jungen Mutanten hatten bereits ihre Plätze eingenommen und waren von einer Stewardess mit Snacks und alkoholfreien Getränken versorgt worden. Der Komfort wurde jedoch ein wenig durch die beiden muskulösen Männer beeinträchtigt, welche trotz des lauen Spätsommerabends schwarze Anzüge trugen und bis unter beide Arme bewaffnet waren.

    ***

    Es war ein wenig leer im Speisesaal der „Dominikanische Schule für besonders schwierige Fälle“. Die Wahl war schlussendlich auf diesen wenig schmeichelhaften Namen gefallen, da man verhindern wollte, dass normale Menschen ihre Kinder auf dieses Institut für besonders begabte zu schicken versuchten. Es war der letzte Freitag vor Semesterbeginn, morgen würden die meisten Schüler eintreffen, zumindest hatte man ihnen das gesagt. Doch im Moment wirkten Imogen, Joe, Pin und John noch sehr verloren in diesem Raum, der zugegeben nicht sonderlich groß doch recht wohnlich gestaltet war. An den Längsseiten der 4 großen Holztische waren jeweils drei Stühle, so dass an jedem der Tische 6 Schüler ausreichend Platz hatten. Offensichtlich gab es hier keine Geschlechtertrennung, wie es in den Schlafflügeln der Fall war.

    Die Mädchen waren gemeinsam angekommen, da auf Wunsch des Schulleiters Joe bereits an der Fähre von ihren Eltern hatte Abschied nehmen müssen und den Rest der Strecke mit den Marsdens zurückgelegt hatte. Sie hatten ihre Unterkünfte bereits bezogen. In einem abgeschlossenen Bereich gingen von dem Runden Gemeinschaftsraum sternförmig zwölf Türen ab, die in ihre Schlafzimmer führten. Zwar hatte jedes Mädchen ihr eigenes Zimmer, doch teilten sie sich stets zu zweit ein Bad. Imogen und Joe war ein gemeinsames Bad auf der Südseite zugewiesen worden. Die Zimmer waren zwar recht klein, doch auch sehr gemütlich, mit einem Bücherregal über dem Schreibtisch, und einem geräumigen Schrank unter dem Hochbett. Es blieb genug freie Wand um sich individuell zu entfalten. Die Vertrauensschülerin ihrer Wohngruppe, ein Mädchen namens Lilli Stein, wie das Namensschild an deren Zimmertür verriet war noch nicht eingetroffen.

    John, der ebenfalls von seinen Eltern gebracht worden war, hatte seinen Badgenossen noch nicht kennengelernt. Sein Zimmer befand sich allerdings etwas westlicher. Die Schlafbereich der Jungen war ein exaktes Duplikat des Mädchenbereiches, welches gleich einem Spiegelbild auf der gegenüberliegenden Seite des Hauptganges im ersten Stock lag. Beide Bereiche waren mit einer Türe verschlossen, die nur durch Auflegen der kompletten Handfläche im Kontrollbereich zu öffnen war. Ebenso wie Joe, hatte auch Pin ohne Begleitung seines Vaters die letzte Strecke zu seiner neuen Schule zurücklegen müssen. Er war gerade rechtzeitig zum Essen eingetroffen und sein Gepäck lag noch neben der Eingangstür des Speisesaales.

    Die Stirnseite der Schülertische war an die Wand gerückt worden, so dass sich in der Mitte ein Gang gebildet hatte, an dessen einen Ende sich die Tür, an dem anderen der Lehrertisch befand. Die Lehrer teilten sich allesamt einen riesigen Tisch, ihre Stühle waren so angeordnet, dass alle 6 Lehrer, sowie der Schulleiter in Richtung der Schüler sahen. Im Moment saßen dort nur Prof. Cassidy, den sie als Schulleiter kennengelernt hatten und eine ältere, zierliche Dame die ihnen als Prof. NiDhuibhne vorgestellt worden war.

    Die Speisen, die ihnen aufgetischt wurden waren reichlich und vielfältig. Es gab verschiedene Gemüsearten, ebenso wie Geflügel oder Rind und Kartoffeln. Allerdings schien die Zubereitung für Schulessen außergewöhnlich gesund, keine der Speisen war frittiert worden. Als Nachtisch wurden ihnen zwei große Schüsseln, eine mit Schoko-Vanille Creme und eine mit Fruchtsalat angeboten.

    ***

    Immer näher rückten die Lichter der Stadt Dublin. Cináed hatte die offene Ebene und frische Meeresbrise dem überfüllten, nach Schweiß müffelnden Zwischendeck vorgezogen. Nun gesellte sich auch Kelly zu ihm.

    „Hey, Prof. Henshaw sagte ich soll dich holen, wir legen bald an und sollten zum Auto zurückkehren.“

    Besagter Professor hatte die beiden nach Absprache mit der Schule und den Eltern bei ihnen zuhause abgeholt. Sie waren früh morgens aufgebrochen, um die Fähre in Holyhead zu erreichen. In nicht mal einer Stunde würden sie bei der Mutanten Schule ankommen. Ein wenig zu spät fürs Abendbrot, also hatte der Lehrer sie auf eine Portion Fish&Chips eingeladen. Er war auf dem Zwischendeck verblieben und nun bedurfte es nur der Rückkehr der ihm anvertrauten Schüler, damit er zu seinem Auto zurückkehren konnte.

    ***

    Stotternd kam der Motor des Bikes zum Stillstand und Mihai fand sich vor einer großen grauen Steinkirche mit gotischem Rosettenfenster. Links neben der Kirche war die Einfahrt zu einem kleinen Parkplatz. Dort könnte er das Motorrad wohl über Nacht stehen lassen. Wie genau er hier her gekommen war, wusste er nicht. Nach seinem Abschluss hatten ein paar Kumpels ihn überredet eine Tour durch West-Frankreich zu machen, immer an der Küste entlang. Als dann die Tafeln des Fährhafen in Cherbourg eines nachts aufgeleuchtet hatten, hatte er die Gruppe verlassen und war auf der Fähre bis nach Rosslare gelangt. Immer der Nase nach, und nun stand er mitten in Dublin, die Sonne war wohl hinter den schweren Regenwolken gerade dabei unterzugehen. Zunächst hatte es nur genieselt, doch nun schüttete es regelrecht und gerade jetzt wollte sein Bike absolut nicht mehr weiterfahren.

    In dem großen Steingebäude am anderen Ende des Parkplatzes brannte ein warmes, helles Licht. Es wirkte so einladend. Trotzdem es sich offensichtlich um ein Kloster zu handeln schien, Mihai fand diese Möglichkeit Schutz vor dem Wetter zu suchen weit einladender als das heruntergekommen King‘s Inn ein paar Meter entfernt auf der angrenzenden Straße.
    Geändert von Zero-Cool (18.08.2015 um 22:23 Uhr) Grund: Thread-Titel ergänzt für bessere Zuordnung der Geschichte des Folge-RPGs, keine inhaltl. Änderungen
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


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