Der Flug verlief ruhig, so ruhig, daß Lilli sogar einschlief. Als sie am nächsten Morgen von leckeren Düften geweckt wurde, bedankte sie sich glücklich bei der Stewardess und genoß dann ihr reichliches Frühstück. sie wußte, sie könnte es brauchen.
Auch sonst lief alles wie am Schnürchen... Jedenfalls bis zur Paßkontrolle. Daß Felina einen guten Grund hatte, immer eine Mütze zu tragen, bestätigte sich dadurch wieder.
Während Lilli noch überlegte, ob sie noch mehr Ärger bekämen, würde jemand ihre gelben Augen bemerken, wurden sie allerdings von einer Dame gerettet, die sich als eine Professorin der Schule vorstellte, wobei sie auf Lilli eher wie eine Frostfee wirkte. Danach ging alles wieder reibungslos, daß dem so war, wunderte sie nicht weiter.
Erst als Lilli wieder ein wenig müde vor ihrem Zimmer stand, gab es ein Problem. "Vertrauensschülerin? Na, vielen Dank!" Sie klatschte sich an die Stirn und ging seufzend hinein. Immerhin, das Zimmer sah ganz hübsch aus!
Sie wusch sich Gesicht und Hals, dann zog sie sich ihre Uniform mit Hose und Pullover an. Danach ging es mit dem Rest ihrer Gruppe hinunter in den Empfangssaal. Doert waren schon einige Schüler versammelt. Ja, hier waren sie richtig, hier, wo Leute mit Fell bedeckt waren, Flügel oder mehr Gliedmaßen als man erwarten würde hatten oder seltsame Farbgebungen irgendwo aufwiesen.
Lilli setzte sich zwischen Felina und Prof. Vázquez und war bereit, das Gerede gepflegt an sich vorbeiziehen zu lassen. Doch es kam erneut anders und sie wurde mit Andrew, Felina und einem ihr unbekannten Mädchen auf die Bühne zum Rektor gerufen, wo er sie nicht nur als Vertrauensschülerin vorstellte, sondern jetzt auch noch als Tutorin für Sport. Sie klatschte sich so schnell vor Frust gegen die Stirn, daß ihre Stirn von einer Sekunde zur anderen eine rötliche Färbung annahm.
Ganz großartig! Kaum, daß die Veranstaltung vorüber war, machte sie ihrem Ärger bei Andrew und Felina Luft.
"Gehts denen noch ganz gut? Ich habe mich nicht freiwillig dafür gemeldet und ich hab ehrlich keine Lust darauf. Als ob wir nicht schon genug in letzter Zeit durchgemacht hätten. Und wir sollen dann ausgerechnet die Tutoren spielen."
Aufgeregt packte sie einen dicken Schokoriegel aus und biß herzhaft ab.