Rezension von: Christel Scheja

Normalerweise gehört Akira Himekawa zu den Künstlern, die Geschichten zu The Legend of Zelda erzählen und nicht viel Sinn für die Realität zu haben scheinen. Nun beweist er aber auch, dass er Neugier, Interesse und Mitgefühl in seinem Zielpublikum wecken kann.
Off Road Kids erzählt zwar auch fiktive Geschichten, aber diese spielen vor einem realen Hintergrund und dienen nur als Beispiel für das Leben von Kindern in anderen Ländern, die wir in den Industrieländern im Allgemeinen als "Dritte Welt" bezeichnen. Interessant dabei ist die Auswahl der Länder. Greift man im Westen eher Schicksale aus Afrika oder Südamerika auf, sind es diesmal sehr unterschiedliche asiatische Länder, die man hierzulande kaum kennt und wahrnimmt, von Afghanistan einmal abgesehen.
Die Geschichten werden ohne erhobenen Zeigefinger erzählt. Der Künstler achtet sehr genau darauf, dass sein junger Held das bleibt, was er ist und auch am Ende noch unbekümmert Fußball spielt. Auch die Straßenkinder haben sehr kindliche Seiten und sind nicht nur kleine Erwachsene, die um ihr Überleben kämpfen Aber sein Interesse am Leben von Gleichaltrigen in anderen Ländern ist geweckt und er interessiert sich auch für die Schicksale von Kindern aus Vietnam und Afghanistan. Da letztere nur aus zweiter Hand erzählt werden, sind sie nicht ganz so bewegend die die Episoden von den Philippinen.
Alles in allem bekommen junge Leser so einen verspielten und fröhlichen Einblick in das nicht ganz so einfache Leben von Gleichaltrigen in ärmeren Ländern, ohne dass sie sich erzogen fühlen müssten. Der Künstler lässt die Figuren und Szenarien für sich sprechen und versucht niemandem eine Meinung aufzudrücken, was dem Band sehr zu Gute kommt.

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