Rezension von: Matthias Hofmann

Langsam aber sicher gewinnt die Serie Kommissar Fröhlich an Profil. Als Leser hat man sich an den fetten Charakter gewöhnt, der gewohnt bärbeißig und misslaunig durch die Seiten stapft. Sein schwarzer Humor kann punkten, und seine persönliche kleine Welt wirkt fast schon vertraut.

Auch Stephan Hagenow kann mehr und mehr überzeugen. Die Story von Stumme Zeugin ist die stärkste der bisher erschienenen Bände. Sie ist gut strukturiert und schafft es fast bis zum Schluss, den Leser im Unklaren über den Täter und sein Motiv zu halten. Zwar nur fast, aber immerhin, denn ein langjähriger Krimi-Fan, kombiniert eben mit und kommt durchaus auch ohne Umwege auf des Pudels Kern.

Mit Stumme Zeugin wagt sich Hagenow an ein ganz heikles Thema, was im Rahmen der Rezension nicht näher vertieft werden soll, weil es der Geschichte die Spannung rauben würde. Denn genau dies ist der dritte Band: spannend, gut zu lesen und trotz der ziemlich kauzigen Charaktere irgendwie realistisch. Die Zeichnungen sind nach wie vor grob und kantig und stellenweise etwas unfertig. Wenn besonders viele kleine Panels auf einer Seite platziert werden, dann holpert der Lesegenuss gewaltig. Die Seiten werden unübersichtlich und das Gesamtbild unscharf. Man hat Mühe zu folgen, was insbesondere die Zuordnung der Sprechblasen erschwert. Trotzdem ist im Vergleich zum ersten und zweiten Band eine weitere kleine Steigerung ausmachen. Hagenows Stil hat einen hohen Wiedererkennungswert, aber möglicherweise schadet ihm die Veröffentlichung des Endprodukts in schwarzweiß etwas. Das Covermotiv in Farbe ist ein Beleg dafür, dass die Grafik von Hagenow durch eine Koloration aufgewertet wird. Das Titelbild ist wieder sehr gut geraten.

Weitere Bände sind bereits erschienen. Und demnächst erlebt Kommissar Fröhlich auch Abenteuer im ZACK Magazin. Dies is teine positive Entwicklung, die zeigt, dass Hagenow mit dieser Serie ein Projekt gefunden hat, welches kontinuierlich aus- und aufgebaut [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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