Rezension von: Marcus Koppers

Ab der ersten Seite spürt man, dass Hickman einiges mit den Fantastischen Vier vorhat. Sein Talent für groß angelegte Geschichten, die auch den Figuren Raum zur Entwicklung lassen, hat er bereits mit der Serie Secret Warriors bewiesen. Primelemente bereitet die Fantastischen Vier auf eine epische Schlacht vor und das ist auch gleich der größte Kritikpunkt. Schlag auf Schlag tauchen neue Städte auf und die Konsequenzen werden kaum behandelt. Die 4 Kapitel laufen alle nach einem ähnlichen Schema ab. Ein Mitglied der Vier entdeckt irgendwie eine neue Stadt. Dann werden die Einwohner und ihre Motive vorgestellt. Am Ende sind weitere Entwicklungen in Stichpunkten zusammengefasst.
So wollen z.B. die Einwohner einer Stadt als autonomer Staat anerkannt werden. Das Problem dabei ist lediglich, dass die Metropole mitten in Amerika liegt. Dieser Konflikt bietet Stoff für eine eigene Geschichte, die den Umfang des gesamten Bands sprengen könnte. Doch das Potential wird verschenkt, indem man die Handlung in einigen Schlagworten zusammenfasst. Dieses Schema lässt sich bei allen vier Städten erkennen.
Man bekommt den Eindruck, als wolle Hickman möglichst schnell den prophezeiten Krieg der Städte ausbrechen lassen. Dadurch verschenkt er jede Menge Möglichkeiten. Viele kritische und interessante Aspekte werden nur flüchtig angerissen. So stecken in der Diskussion zwischen Ben Grimm und dem Mole Man einige philosophische Ansätze, die richtig ausformuliert den Leser zum Denken anregen würden. Doch dieses Thema wird nur kurz angeschnitten und Hickman hastet weiter zur nächsten Stadt.
Im Gegensatz dazu hat er ein wirklich erstaunliches Gespür für die Fantastischen Vier. Er findet genau das richtige Maß von "fantastischen” Elementen. Insbesondere Reed Richards hat einige große Momente, in denen er auf seine unverwechselbare Art die Welt erklärt. Diese Dialoge lesen sich erfreulich locker. Doch auch der [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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