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Die neue Ausgabe von
ALFONZ
- Der
Comicreporter
Jetzt lieferbar!
Als Wunschvorstellung - von mir aus!
Als realistisches Szenario sollte aber von
Anfang an die Vermarktbarkeit und
die Einnahmen aus dem Ausland mit
in Betracht gezogen werden.
Selbst die Franzosen planen die Lizenzen
in die Kalkulation mit ein und hätten faktisch
viel weniger Grund dazu, als die Deutschen!
Überhaupt nicht!
Durchhalten und die Planung des richtigen
Formats sind zwei unterschiedliche Paar
Schuhe.
Wobei es durchaus auch gelingen kann,
einen ultralangen Comic zu verkaufen.
Sollte dies zuerst klappen (und ich wünsche
es Erik aufrichtig), dann ist meine Aussage
trotzdem nicht falsch. Auch ein Lizenz-
nehmer macht eine grundsätzliche Risiko-
abwägung - gerade bei neuen Namen.
Außerdem gibt es ja jetzt auch den Dédé!
Ich sprach ja von der Zeit davor!
Zu den 4.000 €:
Das wäre die Summe gewesen, die Thomy brutto vom Verlag erhalten. Davon wären also noch alle Abgaben abzuziehen. Und letztendlich ist überhaupt nichts verwerflich daran, dass ein Zeichner eine bestimmte Summe haben möchte, da er durch sein Off-Comic-Arbeitsleben einen gewissen Standard erreicht hat, den er und seine Familie eben nicht aufgeben wollen.
Und auch kenne keinen dt. Mangaka, der von seiner Arbeit leben könnte. Und in der Tat besteht kein Unterschied im Arbeitsaufwand zwischen Comic und Manga. Im Gegenteil, der Manga ist oft arbeitsaufwändiger.
Efwe
@Hipgnosis
"Zitat:
Zitat von Kai Schwarz
Martin sprach von einigen, nicht allen...
Und ich sprach davon, daß mittlerweile im Albenbereich ein deutlicher steigender Trend zur Veröffentlichung deutscher Künstler stattfindet.
Glaubst du - die arbeiten "alle" umsonst?"
Dann lies mal im nächsten "Zack" das Interview mit Lutz Nosofsky. Der hat seinen Comic herausgebracht, weil er das unbedingt wollte und nicht davon abhängig ist.
Und ich meine, es ist ja kein Geheimnis, wie Honorare für Comics berechnet werden: VK abzgl. MwSt x Royalty x Auflage
Bei den Royalties kann man jeden Prozentsatz zwischen 8 und 15% einsetzen. Vorauszahlungen, also Garantien liegen 50 bis 75% der zu erwartenden Erstauflage. Ich denke, jetzt kann jeder mal selbst ein bisschen mit Zahlen jonglieren, um auszurechnen, was ein Zeichner verkaufen muss, um einigermaßen davon leben zu können.
Efwe
@efwe
Manchmal verwunderst du mich etwas
Glaubst du nicht, daß mir sowohl die Honorarregelungen (Lizenzen ohnehin) generell geläufig sind?
Ich frage nur weil du mich zitiertest - kann ja auch sein, daß du es für die Allgemeinheit erklärtest!?!
Im Übrigen weiss ich sehr wohl, daß es bei manch einer deutschen Produktion nur mit "enormer" Unterstützung des Künstlers einhergeht, daß sein Comic überhaupt publiziert wurde.
Aber sag das mal nicht so laut - dann bekommst du sicherlich mit anderen hier grossen Ärger - denn dort will man davon recht wenig hören?
Dein letzter Satz war gerade so passend ...
Efwe
Da ich hier die Finger im Spiel hatte möchte ich noch ergänzen, dass Lutz schon dachte, dass er mit Comics Geld verdienen kann, aber nach kurzer Recherche schnell eines besseres belehrt wurde.
Shameless plug: Das kommende ZACK mit dem Interview kann ich natürlich allen ans Herz legen. Wer schon länger kein ZACK mehr gekauft hat, sollte aber nicht nur deswegen einmal reinschauen, sondern weil dort eine ziemlich gute neue Serie von Marvano (Grand-Prix) startet, die ich mir bereits im Original holen mußte, weil die Zeichnungen so toll sind.
Ansonsten sei erwähnt, um die Kurve zu kriegen, dass in ZACK auch das ein oder andere deutsche Talent zum Abdruck kommt, z.B. Platzgummers Mingamanga oder Stephan Hagenows Kommissar Fröhlich. Efwe war schon immer ein Freund deutscher Talente, wenn ich mir das so richtig überlege.
L.N. Muhr
Was Thomy braucht, weiss ich nicht. Aber nach Abzug aller Steuern und sonstiger Fixkosten dürfte auch von 4.000€ kein wirklicher Reichtum zurückbleiben.
Efwe
Und zwei, drei weiteren deutschen Talenten bin ich im Gespräch. Aber die können davon auch nicht leben.
Efwe
Wer kann schon von einem Gespräch mit dir leben?
Sorry, manche Vorlagen muss man einfach verwandeln.
Erik bat mich (zu Recht) die Formulierung meines Posting
zu präzisieren, weil der Text sich so ließt, als ob wir ihm
- "nach einer direkten Bewerbung bei uns" - eine Absage
erteilten. Das wäre so nicht richtig: Wir (und natürlich
nicht nur wir) sind auf das große Talent Erik und sein
Webcomic aufmerksam geworden und haben intern öfters
über sein Werk DEAE redaktionell diskutiert und es aber
wegen der Länge verworfen - also "dem Projekt intern
eine Absage erteilt".
Aber weil wir das Potential sahen (bzw. sehen) haben
wir ihn daraufhin kontaktet und ihm eine Zusammenarbeit
angeboten, wenn er uns eine kürzere Comicgeschichte
zeichnen würde (möglichst im SF-Bereich). Da war er aber
schon längst mit Mark mitten im Projekt Dede.
Es war also kein "ablehnen", sondern vielmehr ein
"aneinander-vorbei-segeln" bzw. Splitter war "wohl zu spät"!
So wie man Politik nur als Hobby betreiben sollte! Da verdient man ja auch nichts (oder weniger als ein Bankdirektor).
Das ist eine gewagte Aussage!
Zunächst mal kann man etwa bei gleicher Druckgröße (und SW) grob den gleichen Aufwand veranschlagen (bei einem FB-Album pro Seite also etwa das 2,5fache eines Tankobon). Dazu kommt aber noch die Kolorierung.
Dann gibt es natürlich stilistische Unterschiede, die zu unterschiedlichem Aufwand führen wie aufwendige Hintergründe (bei Manga hab ich das bisher seltener beobachtet, wenn die drin sind, ist der Aufwand natürlich ebenso hoch). Und natürlich sind Zeichner unterschiedlich schnell. Stephan Hagenow zeichnet mehrere hundert Seiten im Jahr, Juanjo Guarnido ("Blacksad") wohl nicht (und wenn man das Making of anschaut, weiß man auch, warum). Und Peter Puck brauchte für eine Seite einen Monat.
Japanische Mangaka liefern in der Regel 30 Seiten im Monat ab, von frankobelgischen Zeichnern ist nicht bekannt, daß ein Output von monatlich 7,5 Seiten (entspräche der Umrechnung von 200 Seiten Mangataschenbuch auf 48 Seiten Album) als üblicher Standard gilt (auch wenn das zu Zeiten der großen Magazine üblich war, damals gehörte aber auch die Mitarbeit von Assistenten zum Alltag). Außer bei Sfar und Trondheim natürlich. Es kommt als sehr darauf an, was man vergleicht.
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Um Erik ist mir nicht bange. Er ist wirklich einer der ganz großen Talente und hat eine besondere Qualität. Diese müßte sich durchsetzen. Dass Dédé 2 so direkt auf den ersten Band gefolgt ist, hat mich überrascht im positiven Sinne.
Natürlich muss man kritisch sehen, welcher Verlag was veröffentlicht. Ich hoffe, dass er hier auf das richtige Pferd gesetzt hat und nicht auf einen Esel. Aber momentan hat er wohl die nötige Unterstützung seines "Vierbeiners" (um im Bild zu bleiben). Und das ist auch ganz wichtig.
Das allerdings in dieser Höhe - umgerechnet auf die in diesem Zeitraum entstehenden Seiten - so auch bei Zeitungs- und Zeitschriften-Comics zu erzielen ist, insbesondere wenn man sich den Aufwand bei den kolorierten Seiten von von "Die Chronik der Unsterblichen" ansieht. Schon für Schwarzweiß-Seiten haben wir selbst als Comic-Produzent teilweise Honorare in dieser Größenordnung vereinbart.
Man sollte auch bedenken, dass Alben-Comics oft keine "Autoren-Comics" sind, sondern nach ziemlich genauen Verlagsvorgaben als eine Quasi-Auftragsarbeit entstehen. Bei "Chronik" gilt das noch ganz besonders, da es sich hier um eine "konzerninterne" Comic-Adaption eines Roman-Stoffes von Egmont handelt. Wieso sollte ein Zeichner sofort auf einen Großteil seiner üblichen Honorare verzichten, nur weil er jetzt statt eines Illustrationsauftrags einen Comic-Auftrag annimmt?
Den Mangaka möchte ich aber mal sehen, Burkhard. Kannst du dich vielleicht noch an den Tross von Studio-Zeichnern erinnern, mit dem etwa Gōshō Aoyama vor Jahren in Erlangen anrückte? Nur weil auf einem Manga etwa Jirō Taniguchi draufsteht, heißt das natürlich noch lange nicht, dass er diesen (komplett) gezeichnet hat. Oder glaubst du etwa auch, dass Disney, Kauka und Hergé alle "Micky Maus"- und "Fix und Foxi"-Hefte sowie "Tim und Struppi"-Alben alleine gezeichnet haben? Selbst Germangaka (ich liebe diesen Begriff ) hierzulande sind zunehmend gezwungen, Assistenten einzusetzen, um die Arbeit zu bewältigen.
Laut eigener Aussage hat Robert Labs, als die Deadline für "Dragic Master" gewaltig dräute, sieben Seiten am Tag gezeichnet.
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Ich sagte ja schon - über dieses Thema (deutsche Künstler) gibt es viel zu schreiben - und wieder einmal ist es schön zu sehen, daß auch bei diesem Thema die Emotionen sehr hoch liegen.
Ich möchte dann wenigstens mal versuchen, die Thematik mit dem Thread-Gedanken in Verbindung zu bringen.
Jeder von uns wünscht sich sicherlich einen stärkeren Markt für deutsche Künstler - und jeder gönnt diesen einen guten Verdienst, von ganzen Herzen.
Aber wäre das eigentlich auch ein Weg/Trend aus der Titelgebenden Sackgasse?
Oder ändert das am grundsätzlichen Problem erstmal herzlich wenig?
Aber natürlich wäre das zumindest ein Teil des Auswegs. Alle bedeutenden Comic-Märkte stützen sich vor allem auf eine immense Eigenproduktion. International eingekaufte Stoffe sind immer nur ein Zusatzpart des Angebots.
Auch hier in Deutschland darf man in der Medienwelt die Eigenproduktionen nicht unterschätzen. Es ist ja kein Zufall, dass in den großen TV-Vollprogrammen (RTL, ARD, ZDF, SAT1) fast ausschließlich deutsche Serien und TV-Filme ausgestrahlt werden. Importware aus Amerika oder anderen europäischen Ländern findet nur in den späten Abendstunden und in kleineren Spartensendern statt.
Und auch im Kino wurde der große Zuschauereinbruch des letzten Jahres fast ausschließlich am fehlen zugkräftiger deutscher Eigenproduktionen festgemacht.
Wirklich große Comic-Erfolge der Vergangenheit, die ein breites deutsches Publikum erreichten, waren neben Disney und "Asterix" oft gerade auch deutsche Stoffe ("Werner", "Kleines Arsçhloch", "Der bewegte Mann"). Und wenn man sich aktuell etwa Flix und Joscha Sauer anschaut, gilt das heute ganz genauso. Heimische Künstler, mit denen sich die hiesigen Leser wirklich identifizieren können, können einen nicht zu unterschätzenden Beitrag bei einer wirklich substantiellen Erweiterung des Marktes erbringen.
Ich drück's mal so aus - und hatte das vor ein paar Jahren im
Künstlerforum gepostet und bin prompt dafür angefeindet
worden - dass es nur im Manga-Segment* spezialisierte Software
gibt, die einem per Sekundenklick den Hintergrund automatisch
einsetzt und sogar Libarys für Anatomien, Gebäude, Fahrzeuge,
Gesichter, Gegenstände und perspektivische Fluchten, die dann die
eigentliche Arbeit an den jeweiligen Objekten minimiert.
Für hieß das hauptsächlich Raterfolie... heute Power-Templates.
Sicher, so entsteht nicht jeder Manga, aber man kann die
Verwendung in existierenden Mangas nachvollziehen.
* bzw. sicher nicht im frankobelgischen Segment
In COMIXENE 106 könntest du nachlesen, dass diese Techniken (wie z.B. "Manga Studio") längst auch im Westen Einzug gehalten haben und natürlich arbeiten teilweise auch franko-belgische Zeichner schon so.
Interessanterweise sind es gerade viele Manga-Zeichner, die aber weiterhin komplett auf Handarbeit setzen - gerade das Einsetzen von Raster und Kolorierung per Computer ist bei vielen von ihnen regelrecht verpönt.
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