Rezension von: Stephan Schunck

1978 legte Will Eisner mit Ein Vertrag mit Gott die erste erfolgreiche Graphic Novel vor und begründete damit ein neues literarisches Genre. Es folgten knapp zwanzig weitere Titel, darunter die autobiografisch inspirierten Werke The Dreamer und Zum Herzen des Sturms sowie zuletzt 2005 Das Komplott. Die wahre Geschichte der Protokolle der Weisen von Zion.
Nach Ein Vertrag mit Gott hat der Carlsen Verlag im Rahmen einer dreiteiligen Will Eisner Bibiothek New York - Grossstadtgeschichten veröffentlicht, Bilder, kurze Stücke, Augenblicke und Kurzgeschichten, die auf den ersten Blick nicht gerade erbaulich, verstörend und traurig wirken, sich aber als überraschend kurzweilig und unterhaltsam erweisen.
Wie schon im ersten Band verbleibt trotz des erstem Eindrucks letztendlich ein Gefühl von Hoffnung, eienes gewissen Optimismus und Menschlichkeit.
Eisners Artwork erscheint auf den ersten Blick einfach, etwas oberflächlich, trotzdem sind die Schwarz-Weiß Zeichnungen aufrüttelnd und eindringlich und genügend detailliert ohne überladen zu wirken.
Auch New York ist wieder eine überaus bibliophile Ausgabe inkl. des heiß geliebten Lesebändchens. Überhaupt kommt immer wieder der Vergleich mit dem dem früher bei 2001 erschienen Werken von Charles Bukowski hoch. Irgendwie kann man Bukowskis Lyrik, die einen durchaus eigenwilligen Blick auf das Leben in Amerikas Städten geworfen hat (in Form von Romanen, Gedichten und Kurzgeschichten), durchaus mit Eisners "Bildergeschichten" vergleichen, vielleicht sollte man die Werke dieser so unterschiedlichen - aber mit ihrem Blick auf die offenen Wunden der Gesellschaft so vergleichbaren Künstler - in eine Reihe stellen - "Neunte Kunst" hin oder her - das Ergebnis zählt.
In so fern wundert es nicht mehr, dass Carl Weissner (der Übersetzer der Texte von Bukowski) Ein Vertrag mit Gott" übersetzt hatte, der vorliegende zweite Band wurd [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]



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