Rezension von: Matthias Hofmann

Stephen Desberg kann eine Geschichte aufbauen und dabei gut strukturieren. Das verwundert nicht, denn er ist schon länger im Comicgeschäft und kann viele verschiedene Geschichten vorweisen, die auf sein Konto gehen. Er hat schon Stories für Funnys und Semi-Funnys wie Billy the Cat, Mic Mac Adam oder Harry und Platte abgeliefert. Er ist aber vor allem bekannt für Thriller und Krimis, sowohl moderne (I.R.$, Tosca), als auch historische (Der Skorpion). Im ZACK Magazin läuft aktuell die Serie Ein Fehler der Natur, zusammen mit Francis Vallès, von der bereits zwei Bände als Hardcover in der Zack Edition aufgelegt wurden.
Auch Cassio ist eine Serie, die in ZACK debütierte. Sie stammt noch aus der Chefredakteurszeit von Mark O. Fischer, der auch Band 1 übersetzte. Nach einem Band war Schluss in ZACK. Als Begründung gab man unter anderem an, dass die Story zu brutal sei. Als schließlich eine Gesamtausgabe aller vier bisher im Original erschienenen Bände angekündigt wurde, war die ZACK-Gemeinde beruhigt. Cassio ist eindeutig eine dieser historischen Krimiserien, bei denen der erste Band mehr Fragen aufwirft, als Antworten gibt. Somit ist eine Veröffentlichung aller vier Bände als "All-in-One" nicht das Verkehrteste.
Die Geschichte ist sehr durchdacht, lässt den Leser von Beginn an miträtseln und gibt immer nur so viel Hinweise, so dass man glaubt, man weiß über den weiteren Hergang Bescheid. Auf eine finale Lösung kommt man freilich dadurch nicht. Allerdings, und das sollte man durchaus erwähnen, ist die gesamte Story nicht nach den vier in diesem Sammelband abgedruckten Teilen beendet. Es handelt sich um den "1. Zyklus" (so bezeichnet auf dem Buchrücken) oder Neudeutsch die "1. Staffel" (so bezeichnet auf dem Schmutztitelblatt).
Was die zuvor erwähnte Brutalität des Comics betrifft, so hält sich dies im Rahmen des hinlänglich bekannten. Was Action, Sex oder Gewalt betrifft, ist Cassio sogar vergleichsweise harmlos. [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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