Rezension von: Jons Marek Schiemann

Wow! Waren die ersten Kritiken zu der hoch gelobten Serie The Losers auf diesen Seiten noch recht verhalten, kann man jetzt nur alle Lobpreisungen bestätigen. Am Anfang war der starke Verdacht vorhanden, hier eine weitere gehypte Actionserie ohne Tiefgang vorliegen zu haben. Der zweite Band wurde besser als der erste und so langsam kam Schwung in die Sache. Und der liegt jetzt vor. Die Vorschußlorbeeren sind wirklich gerechtfertigt. Selten genug, dass sich eine Serie so sehr mausert wie die Losers. Die Story wird immer komplexer und bietet Action, Humor, Dramatik, Politik- und Gesellschaftskritik. In dieser Kombination gibt es generell wenig im Actiongenre, egal ob Comic oder Film, und man kann höchstens mal die Kombination von zwei Elementen finden. Natürlich steht die Action hier im Vordergrund. Angereichert wird sie stellenweise durch schwarzen Humor der auch durch die zeichnerische Ebene geschaffen wird. So etwa wenn sich die in einem Auto sitzenden Losers plötzlich einem Panzer gegenüber sehen. Der Witz entsteht durch die geschickte dreifache Wahrnehmungsebene. Der Blick des Lesers geht aus dem Auto hinaus und direkt in das Rohr des Panzers hinein. Man befindet sich also mitten im Geschehen, als wäre man einer der direkt agierenden Protagonisten. Hier hat man also schon zwei Ebenen: die des Lesers und die der Akteure, kombiniert mit dem wirkungsvollen Blick auf den Panzer. Was dem ganzen aber nun den Clou verleiht, ist die Spiegelung im Autorückspiegel, welche den geschockten Blick eines Teammitgliedes zeigt. Und damit hat man eine dritte Ebene, die Reaktion welche das Gefühl bündelt, äußerst geschickt in ein einziges Panel gepackt. Und doch ist es, trotz der Spannung und Dramatik, witzig. Die dramatische Ebene kommt durch die Story: die Losers haben alle psychische Verwundungen und die Ereignisse am Hindukusch werden auch den Leser schockieren. Hier gibt es einige Szenen, die sich dem Betrachter einbrennen werden. Horror braucht nicht unbedingt Monst [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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