Rezension von: Marcus Offermanns

Der nunmehr dritte Band der Venus Capriccio-Reihe aus Mai Nishikatas Feder spielt das eingeführte Szenario weiter. Die lange Freundschaft zwischen Akira und Takami muss sich neuen Vorraussetzungen stellen: Akira hat sich in Takami verliebt und versucht vehement, ihr dies verständlich zu machen. Beide spielen Klavier und sehen darin einen Aspekt ihrer besonderen Verbindung. Während sich die Vorgänger-Bände noch in zurückhaltenden Andeutungen übte und dem Ausrangieren der Personenkonstellation Tribut zollte, geht es im aktuellen dritten Band deutlicher zur Sache. Akira übernimmt mehr und mehr das Ruder und versucht seiner Angebeteten nahe zu kommen. Das sich Takami ihrer Gefühle bzw. dem Weg, welcher zukünftig beschritten werden soll, noch nicht sicher ist, macht den inhaltlichen Reizpunkt der neu vorliegenden Nummer drei aus. Formal bleibt der Band dem Stil der Vorgänger treu: Die schwarzweissen Zeichnungen sind weiterhin anschlich gestaltet , weiter sind es kleine Sprachbläschen etc. die für Einblicke in die Gedanken-/Gefühlswelt der Figuren sorgen und so humorvolle und stellenweise inhaltliche Einschübe offenbaren. In gewohnter Weise fügt die Autorin jedem Kapitel eine Textbox zu, in der sie ihre Gedanken zum Werk mitteilt. Am Ende sind traditionsgemäß einige Bonusseiten beigefügt.

Leider ist der erzählerische Fortschritt des Ganzen eher als mau zu bezeichnen. So richtig kommt die Geschichte nicht in Gang bzw. neue Entwicklungen zwischen den beiden Protagonisten lassen deutlich zu lange auf sich warten bzw. richtungsweisende Wendepunkte oder Spannungskurven bleiben fast gänzlich aus. Stattdessen hält sich Nishikata zu sehr mit Randgeplänkel und schwammigen Inhaltsvariationen auf, fügt Figuren hinzu, deren Funktion nicht zielgerichtet genug erscheint, um ordentlichen Zug ins Storytelling zu bekommen. Dies mag an der Ausrichtung auf eine junge Leserschaft liegen, deren Alter sich nicht allzu sehr von dem der Protagonisten (Pubertätsalter) unterscheidet [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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