Rezension von: Henning Kockerbeck

Die Grundidee des Heftes kann sich durchaus sehen lassen: Boo und Ai, die beiden Maskottchen des Comic Culture Verlags, machen sich auf die Reise und begegnen einigen der Helden aus den Comics des Verlags. Dabei steuern die jeweiligen Künstler auch die dazugehörigen Geschichten bei. Etwa hat Daniel Gramsch die Begegnung der beiden mit seiner Meisterdiebin Alina Fox gezeichnet, Guido Neukamm lässt Boo und Ai auf seinen "Biien der Schatten" treffen, und so fort. So können sich am Gratis-Comic-Tag neue Leser einen guten Eindruck vom Comic-Culture-Programm machen.

Aber leider ist die Umsetzung eher ambivalent ausgefallen: Die einzelnen Teile greifen gut ineinander, die Rahmengeschichte erklärt das Universums-Hopping sinnvoll (inklusive Anspielungen auf die unterschiedlichen Zeichenstile der beiden Reisenden), und besonders einige der versteckten Gags sind ausgesprochen lustig. In dem Museum, in das Alina Fox einbricht, gibt es bespielsweise eine Abteilung für ",Tiny Pieces of Eggshell", übersetzt "Kleine Stücke von Eierschalen". In der Verbotenen Bibliothek darf natürlich ein Werk über das Böse schlechthin, bekannt unter der Abkürzung GZSZ, nicht fehlen. Und Boos Plan stammt aus dem Standardwerk "Necronomicon für Dummies".

Die Handlung ist aber seltsam uninspiriert. Man hat bei jeder Geschichte das Gefühl, sie schon oft so oder ähnlich gelesen zu haben. Natürlich will jeder, dem Boo und Ai begegnen, das gesuchte Artefakt für sich selbst haben. Die beiden Universums-Hopper können es sich aber selbstverständlich sichern. Am Ende stellt sich dann jeweils heraus, dass die "Einheimischen" der jeweiligen Geschichte, wer hätte es gedacht, doch auf ihre Kosten kommen. Auch sonst spult der Plot praktisch nur das übliche Programm ab, das der Leser aus unzähligen anderen Abenteuergeschichten kennt. Ein paar überraschende Wendungen, die nicht zum Standardrepertoire des Genres gehören, hätten dem Heft [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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