Rezension von: Bernd Glasstetter

Das Comicfestival München wechselt sich mit dem Comicsalon Erlangen im zweijährigen Rhythmus ab. In ungeraden Jahren trifft man sich in München, in geraden Jahren in Erlangen. Der Comic-Salon in Erlangen ist freilich die traditionsreichere Veranstaltung. In diesem Jahr zieht das Comicfestival wieder einmal in eine andere Location. Der alte Ratssaal der Stadt München wird derzeit renoviert. Und so trifft man sich diesmal am Stachus, während die Veranstaltungen über den Rest der Innenstadt verteilt sind.

Ist ein eigenes Heft zum Gratis Comic Tag überhaupt sinnvoll? Nun ja, das Comicfestival will sich dadurch in ganz Deutschland bekannt machen. Insofern macht das schon Sinn. Immerhin startet die Messe knapp einen Monat (genauer am 23.06.2011) nach dem Gratis Comic Tag und ist daher in direkter Erinnerung. Als Werbevehikel kann das also funktionieren.

Es kann funktionieren. Aber auch nur dann, wenn man ein entsprechendes Konzept verfolgt. Doch genau das ist misslungen. Das Heft wirkt wie ein buntes Sammelsurium aus Geschichten, die bei den Zeichnern, die ausgestellt werden und anwesend sind, halt noch gerade so in der Schublade herum lagen. Zum Teil sind es Zweiverwertungen. Thematisch gibt es keinen roten Faden, stilistisch sowieso gar nicht. Die abgedruckten Geschichten sind bis auf die erste Geschichte noch nicht einmal sonderlich spektakulär oder originell.

Man hätte durchaus die Künstler um Beiträge rund um München bitten können. Immerhin spielt die erste Geschichte sogar in München. Aber so geht das Ganze nicht auf, sondern eher unter. Das Heft wird eher als Negativwerbung ausgelegt werden. Sehr schade drum, hier hätte man viel mehr machen können. [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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