Rezension von: Matthias Hofmann

Missi Dominici ist das Debüt des jungen Zeichners Benoît Dellac. Der Gute ist quasi noch frisch, denn sein erstes Album auch in Frankreich noch nicht mal ein Jahr alt. Ein Neuling also, dieser Dellac, und das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man die Zeichnungen beurteilt. In Frankreich wurde Dellac als neuer Alex Alice, dem Zeichner von Siegfried (Splitter) und Das dritte Testament (Carlsen) angekündigt. Auch wenn die Thematik leicht an letztere Serie erinnert, ganz so ausgereift ist sein Stil nicht. Es fehlen ein bisschen die weitläufigen Panels oder großformatigen Schlachtszenen, die man von solchen Stories erwartet. So manche Einstellung wirkt unsicher oder gedrängt. Für einen Debütband sind die Zeichnungen trotzdem ziemlich gut, und man sollte Nachsicht walten lassen.

Thierry Gloris, der Autor der Serie, ist in Deutschland ebenfalls noch nicht groß in Erscheinung getreten. 2010 erschien sein Dreiteiler Codex Angélique bei Ehapa als All-in-One, der durchaus beachtenswert ist.

Die Geschichte, die er bei Das Kind des Tierkreises erdacht hat, reißt keinen so richtig vom Hocker. Ein ungleiches Duo als Helden, die beide überraschendweise geheime Fähigkeiten haben, ein ebenfalls mit Wunderkräften ausgestattetes mysteriöses Kind, vier böse apokalyptische Reiter, mittelalterliches Historienambiente, übersinnliche Wesen, ein Volk der Unterdrückten; das hat man alles schon mal gehört, gesehen oder gelesen. Dennoch ist die Mischung unterhaltsam genug, um den Leser bei der Stange zu halten.

Das Heft macht in jedem Fall Lust auf mehr und ist eine gute Wahl als GCT-Heft. Hier kann man sich schön einlesen und dann entscheiden, ob man den zweiten Band kaufen will. Dieser ist seit Februar erhältlich. Band 3 ist angekündigt für März 2012.


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