Rezension von: Jons Marek Schiemann

Der erste Band der Exterminators war schon sehr beeindruckend. Man musste erst mal darauf kommen, Schädlingsbekämpfer zu Helden einer Comicserie zu machen. Skurille Situationen und ein schräger Humor machten den ersten Teil zu einem wahren Genuß, solange man das wegen der ganzen Käfer und anderer Insekten sagen kann. Im zweiten Teil machten sich dann erste Anzeichen einer durchgehenden Storyline deutlich bemerkbar und brachte einige Sorgenfalten beim Leser hervor. Die Frage lautete, was das wohl alles werden sollte. Die Antwort ist ziemlich einfach: ein kranker Spaß, der massive Gesellschaftskritik so unterhaltsam verpackt, das es kaum noch einer mitbekommt. Das spricht schon deutlich für die innere Struktur der Serie. Auch wie beiläufig immer neue interessante Charaktere eingeführt werden (oder entfernt) zeigt die sichere Handschrift des Autors Simon Oliver. Man kann sich als Leser nie sicher sein, was passieren wird. Manchen Charakteren schreibt man eine zukünftig wichtige Bedeutung zu. Und was macht Oliver: er lässt sie sterben. Und die Figuren, die eher als Anhängsel zu diesem neuen Charakter wahrgenommen wurden, werden stetig aufgebaut. Einfach Klasse. Manchmal gibt es allerdings auch merkwürdige erzählerische Brüche, die aber dem graphischen Teil zugeordnet werden müssen. So etwa als der Schurke auf einmal auf einer Wand aus Käfern steht. Es wird nicht gezeigt, wie es dazu kommt. Und so wird der Eindruck vermittelt, dass einige kleine Panels fehlen. Ansonsten sind die Zeichnungen von Templeton und Robertson nicht nur grundsolide, sondern können auch in den Details mit so manchen schwarzhumorigen Elementen aufwarten (etwa bei dem Reklameschild für ein Casino im Indianerreservat, welches ankündigt: "Tagungszentrum, Wasserpark und Entzugsklinik"). Aber der vierte Band der Serie ist nicht nur voller abgedrehter, bisweilen ekliger, Action, durchsetzt mit schwarzem Humor, sondern auch, wie schon erwähnt, eine deutliche Gesellschaftskritik. Drog [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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