Rezension von: Stephan Schunck

Die Suche nach dem heiligen Gral und der sich ausweitende kriegerische Konflikt, mit dem der Herzog von Lorraine versucht, Herrscher über Europa und das Heilige Land zu werden, sind die beiden Erzählstränge von Rex Mundi, die schicksalhaft miteinander verbunden sind. Arvid Nelson hat es über die ersten fünf Bände verstanden, den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzuziehen. Und jetzt mit dem sechsten und letzten Band, Das Tor Gottes, sollte die finale Auflösung kommen.
Was durfte man eigentlich vom Ende der Geschichte erwarten?
Wohl jeder hätte sich ein schlüssiges und nachvollziehbares Finale gewünscht, statt dessen verliert sich das Ende in allerlei Hokuspokus, fliegenden Protagonisten, die sich mit kaum nachvollziehbarer Magie gegenseitig - meist blutig - die Köpfe einschlagen. Die Krönung den Ganzen ist die Wiedererweckung der Baumeister des Sagen umwogenen Schlosses durch den magischen Trunk der blauen Granatäpfel. Wer ein schlüssiges Ende erwartet hat, wird enttäuscht.
Die Message von Arvid Nelson ist wohlüberlegt - die "Reinrassigkeit" von Christen und Juden ist reine Makulatur, aus vielfältigen Gründen existiert so etwas über die endlosen Generationen nicht mehr. Mit der Aussage kann man leben, insgesamt hätte man sich aber irgendwie viel mehr erwartet, zu lange hat Nelson auf dieses Ende hin gearbeitet, den Leser mitgezogen und jetzt präsentiert er fliegende Magier, die sich gegenseitig mit Zaubersprüchen umbringen. Nach diesen sechs Bänden muss man ein Fazit ziehen. Fünf Mal konnte die Geschichte den Leser in ihren Bann ziehen, jedes Mal war man irgendwie gezwungen, die alten Bände hervor zuholen, um jedes Detail nachzulesen, die Geschichte wirklich verfolgen zu können und hat sich auf die Fortsetzung gefreut.
Das Ende ist nicht schlecht herkömmlichen Sinn, das Ende ist ein wenig enttäuschend, weil Arvil Nelson mit der Vorarbeit Erwartungen geweckt hat [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

Weiterlesen...