Rezension von: Stephan Schunck

Was Anfang der Neunziger mit den Geschichten um Lanfeust von Troy begann, hat sich mittlerweile zu einem kleinen Universum gemausert. In der Historie von Troy, die sich über vier Jahrtausende hinweg zieht und zur Zeit Anno 30 mit der Geschichte um Die Eroberung von Troy beginnt, gehen Die Kriegerinnen von Troy im Jahre 1450 ihrer Arbeit als Söldnerinnen nach.
Die gemeinsame Klammer der Geschichten ist zum einen natürlich der Planet Troy, zum anderen die ganz besonderen Fähigkeiten der Protagonisten. Die drei hübschen Damen haben die schon erwähnten Gaben, aber auch ihre Gegenspieler besitzen magische Möglichkeiten - in diesem Fall Yquems rethorische Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, ihr letztes Hemd für Delpont zu geben.
Über Arlestons szenaristisches Können muss nicht mehr viel erzählt werden, gemeinsam mit Mélanie Turpyn (Melanÿn) bekommt seine kreative Ader einen zusätzlichen Kick. Die Geschichte um Lynches Vergangenheit hätte sicherlich in einem Band Platz gehabt, durch zusätzliche Gimmicks, wie den Angriff eines Schwarms von Krypionen und den folgenden Pyrrhussieg mit Hilfe der von Raya beeinflussten Drachen bekommt das Ganze einen gewissen Charme, der den ersten Band der Kriegerinnen zu einem kurzweiligen Vergnügen werden läßt.
Die eigentliche Überraschung ist aber sicherlich die Verpflichtung von Daniel Henrotin (Dany) als Zeichner. Dany, bisher vielleicht nicht unbedingt positiv aufgefallen (zwei Bände von Andy Morgan, Abenteuer ohne Helden oder ein Band mit Yves Huppen Dracula, Joker) und Zeichner manch eher schlüpfriger und zum großen Teil überflüssiger Comics bekannt, liefert mit Die Kriegerinnen von Troy ein kaum für möglich gehaltenes Relaunch seiner Möglichkeiten ab.
Insgesamt ein lesenswertes Spin-off der Troy-Geschichten, bei der man auf den abschließenden Band gespannt sein darf.
Vielleicht hat Arleston mittlerweile doch gelernt, dass man eine - gute - Idee n [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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