Rezension von: Anne-Sophie de Millas

Mit Happy Marriage?! veröffentlicht Tokyopop schon die dritte Reihe der Mangaka Maki Enjoji. In Japan sind bereits 5 Bände der noch nicht abgeschlossenen Serie erschienen. Wie die früher entstandenen Private Love Stories (3 Bände) und Private Prince (5 Bände) ist auch Happy Marriage?! dem Josei- Genre zuzurechnen. Darunter versteht man Manga, die sich an Frauen richten, die dem Schulalter bereits entwachsen sind. Dementsprechend sind die Protagonistinnen beispielsweise Studentinnen oder Angestellte, die Stories sind in der Regel bodenständiger und in Sachen Erotik kann es auch mal ein bisschen freizügiger zugehen. Quasi die erwachsenere Variante des Shôjo- Manga. Streng genommen müsste man eigentlich kein gutes Haar an Happy Marriage?! lassen. Die Story ist reichlich konstruiert und unrealistisch, Emanzipation wird hier ganz, ganz klein geschrieben. Noch dazu gibt Zwangsehefrau Chiwa nicht unbedingt das beste Identifikationsmodell ab, sie ist weder besonders hübsch noch besonders clever, doch dafür ziemlich hysterisch und verklemmt. Hingegen kommt Vollblutmacho Hokuto zwar souverän, aber auch reichlich unsensibel daher. Fängt man jedoch erstmal an zu lesen, will man den Band gar nicht mehr aus der Hand legen und möchte anschließend unbedingt wissen, wie es weitergeht. Nun ja, die Geschichte ist wirklich unheimlich doof, aber auf eine gute Art. Dieses "Machwerk" ist einfach zu charmant und amüsant, als dass man ihm wirklich böse sein könnte. An den Zeichnungen liegt das jedoch nicht, denn allzu viel fürs Auge wird hier nicht geboten. Einfach gestaltete Charaktere agieren vor ebenso einfach gehaltenen Kulissen. Der Strich mag routiniert sein, das war's dann aber auch schon. Auch muss sich erst noch zeigen, ob die doch recht dünne Story genug Substanz für die folgenden Bände liefert. Denn dass Chiwa und Hokuto über kurz oder lang ein "richtiges" Paar werden, liegt auf der Hand. Man kann also gespannt sein, was sich die Autorin alle [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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