Fumetto's Corner

[Fumetto]

Eine Zeichen-/Kolorationsübung für Zwischendurch:

[Riana]

Fumetto, du bist einer der wenigen Leute, bei denen ich mir öfter mal ne sicher bin, ob was digital oder traditionell coloriert ist

Ich tippe jetzt mal auf digital bei den letzten, oder? Denn wenn dem so ist, würde ich dir vorschlagen dich später noch ein bisschen mehr auf die Licht- und Schattenfarben zu konzenrierten - so ein bisschen goldener Feuerschein am Bauch des Weihnatchsmannes und etwas violettere Schatten, leicht mit der großen Airbrush druafgepustet würden die Szene nochmal gemütlicher machen (und da kann man ja wunderbar beim digitalen übertreiben und experimentieren).

Das Motiv gefällt mir sehr gut, besonders der arme gehängte Kerl im Weihnachtsbaum Aber das Katzen so gut verschwinden ist krass, ich glaube so einen marker brauch ich auch.

[Fumetto]

@ Riana: Ja, Deine Vermutung stimmt, bei den letzten Arbeiten sind die Farben digital. Über die genaue Licht- und Schattendarstellung auf dem Santa's Office-Bild muss ich mir noch Gedanken machen, das war zunächst einmal nicht mehr als der Versuch, eine digitale Koloration wie so weit als möglich wie eine analoge aussehen zu lassen.
Und schön, dass Du den armen Kerl im Weihnachtsbaum bemerkt hast .

[zorn]

Hi!
Die Details, die du dem Kaminbild gibst, sind sehr aufwendig, allerdings geht von den baulichen Gegebenheiten der Feuerstelle extreme Brandgefahr aus, da solltest du vielleicht "verhindern", dass Glut und Asche so dicht ans Holz kommen
Die fehlende (teilweise sogar falsch wirkende) Perspektive ist ja schon angemerkt worden, vielleicht kannst du mit dem Kamin auf die in den Bodenbrettern angedeutete Perspektive (zentraler Fluchtpunkt) aufgreifen und an den Innenkanten der Kaminöffnung die Tiefe der Ziegelsteine andeuten.
Der Sack links scheint auf ein größeres Volumen zu haben, als der Abstand zwischen Kaminvorderseite und Wand hergibt - nochdazu mit Wichtel dahinter.
Sehr charmant ist die Geste mit der Brille des Weihnachtsmannes!

Die digitalen Kolorierungen, die ich jetzt von dir gesehen habe, erscheinen mir im Gesatz zu den "konventionellen", die ich gesehen habe, beliebig und flach, das finde ich schade, denn eigentlich gelten da doch die gleichen Regeln wie mit Aquarell oder Acryl, die du ja sehr eindrucksvoll beherrschst. Da würde ich Rianas Vorschläge bzgl. Schattenfarbe etc. sekundieren.

[Fumetto]

@ zorn: Dir zuliebe werde ich wenigstens die Holzvertäfelung der Wände durch Putz ersetzen. Das dürfte die Brandgefahr ein wenig mildern.
Alle anderen Punkte Deiner Kritik sind hinter die Löffel geschrieben und werden nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt. Nur die Kritik an der flachen Koloration verstehe ich nicht ganz. Ich denke nämlich, dass ich bei meinem Zeichenstil (kräftige schwarze Outlines) nicht allzu malerisch werden darf, weil's sonst - wie hier schon verschiedentlich angemerkt wurde - zu sehr nach einem Gemälde oder Foto aussieht, auf dem einer die Konturen mit schwarzem Stift nachgezogen hat. Also versuche ich, die verwendeten Farben auf so wenige wie möglich zu reduzieren. Das gibt den Bildern zugegebenermaßen ein mehr comichaftes Aussehen. Aber genau dieses Aussehen mag ich sehr gern.
Hier noch ein Beispiel, das ich eben gerade gezeichnet und koloriert habe:

[zorn]

Eine Zeichen-/Kolorationsübung für Zwischendurch:

Ich versuche das mit dem "flach" hier mal konkret zu machen.

Super: die rote Nase, passt sehr gut zum "Charakterentwurf". Diese rote Nase hat ein glänzend, weißes Highlight. Dieses (von dir öfters eingesetzte) Feature deutet auf helle Lichtquelle hin.
Starkes Licht - starke Schatten. Die fehlen aber fast völlig. Z.B. gibt es auf dem blauen Pulli, auf der Schulter, einen bogenförmigen Schattenverlauf - aber da muss eigentlich der scharf umrissene Schatten der Mütze hin.
Dazu kommt, dass die "Schattenfarbe" etwas wenig lebendig wirkt - aber du weißt ja, dass ich kein Farbcrack bin.

Mit der Maus in der Mittagspause mal versucht, ein Beispiel zu basteln:

Die Farbveränderung ins hellere hinein hat PS gemacht, sorry. Ich hab eigentlich nur ein bisschen "purple" und "Sepia" zugemischt.

Du machst ja bei Acryl und Aquarell die gleichen Outlines - da sind deine Farben aber sehr viel lebendiger.
Man kann (natürlich!) so "flach" kollorieren, das kann Stil und/oder gewollt und auch passend sein. Aber du schattierst ja eindeutig ab, setzt eindeutig Highligts - und dann ist diese Schattierung imho nicht konsequent und "unfarbig".
Das ist bei PC-kolorierten Sachen oft so, PS & Co. verführen dazu. Man kann das mögen (ich hab auch schon völlig unschattiert coloriert und das war gewollt ) und machen, ich wollte nur anmerken, dass es bei deiner Verwendung Brüche gibt.

[Fumetto]

Okay, zorn, ich verstehe jetzt, was Du meinst, und werde es in Zukunft beherzigen. Wenn nicht, bitte weiterhin auf die Finger klopfen.

[Foxx]

Das Kalendermotiv finde ich total schön! Der Weihnachtsmann wirkt so richtig sympathisch und "großväterlich", wie er da an seiner Brille ruckelt. Und der Gnom auf dem Kamin hat was herrlich Schelmisches.

Ich bin gespannt auf die Farbversion - gerade was das Farbschema und den Aufbau angeht. Insbesondere beim Gnom wird das spannend: in der Lineart hebt er sich nur schwer vom sehr fein detaillierten Steinkamin ab. In der Farbversion würde ich ihn stark kontrastieren, damit er nicht zur Wandmalerei wird.

[Fumetto]

Hey, da isser ja, der Foxx, vermutlich zum letzten Mal für fünf lange Wochen.

Ich habe die Zeichnung aufgrund der berechtigten Kritiken noch einmal völlig neu in Angriff genommen. Diesmal habe ich das Interieur sehr genau und schulmäßig perspektiviert. Der Kamin und die Bodendielen sind bereits fertig. Der Kamin hat jetzt auch viel weniger Binnenlinien und -punkte, sodass sich der Gnom gut abheben dürfte (wenn nicht, bekommt er in der Colo einfach einen dicken Schatten hinter sich).
Aus der alten Zeichnung werde ich nur ein paar Bestandteile, an denen ich sehr hänge, (den Weihnachtsmann, den Gnom am Apfelsack, den rauchenden Gnom, den ihr noch nicht kennt) digital in die neue Zeichnung einfügen.

Ich habe gestern abend schon mehrere Stunden dran gesessen und dann noch die Coloration der Elbendame (ihr erinnert euch vielleicht) begonnen. Um Mitternacht war ich dann so platt, dass ich totmüde, aber glücklich ins Bett getaumelt bin. Ich hoffe, dass ich heute abend genügend Zeit haben werde, wenigstens die Zeichnung für den Adventskalender fertig zu machen.

Stay tuned. Und vielen Dank noch einmal für Eure Kritik!

[Fumetto]

Da isse, die Elbenmaid. Hell und freundlich und ohne Abgründe:



(Soundtrack: Amon Amarth: Twilight Of The Thundergods, Riot: Immortal Soul)

[zorn]

Wie hast du es bei der Musik geschafft hast, das Bild so "hell und freundlich" zu kollorieren, ist ja ein kleines Wunder
Den Hintergrund finde ich in seiner zarten Pastelligkeit sehr schön: zurückhaltend das Hauptmotiv umrahmend und doch stimmungsvoll. Die Dame finde ich, leider, von der Lineart her immer noch wenig ansprechend (nicht falsch verstehen, die Lineart ist sehr gut, die Frau mit ihrem gelangweilt-blasierten Gesichtsausdruck ist mir nur einfach nicht sympathisch ), die Kollorierung bindet sie allerdings auch überhaupt nicht ins Bild ein, sie wirkt wie ein Fremdkörper, der sich fragt: was mach isch'n hier in der schlechtsitzenden Lappenkleidung? - wozu das Gesicht wieder passt Nein, ernsthaft: die Kollo ist unter Oberschenkel und Hintern, wo es schattig sein müsste, viel zu hell. Es gibt auf dem abgesägten Baumstumpf einen Schatten, der wohl den Schatten des Beines andeutet, aber sonst fehlt dem Stumpf die Plastizität (hinten müsste mal ein bisschen peppiger Schatten rein - unter ihrer Hand die Seite). Ihre Hand schwebt so auch etwas in der Luft. Ich hatte vermutet, dass sie die Finger "um den Rand" des Stumpfes legen würde. Da es dort aber keine "Schattenkante" gibt, wirkt es, als strecke sie sie einfach dem Betrachter entgegen.
Wie schon weiter oben mal gesagt: du mischst (imho) verschiedene Lichtsituationen: Highlights (z.B. Schulter) und scharfer Schatten auf dem Stumpf (und vielleicht noch die Schatten im Gesicht) versus "unknackige" Schattenverläufe, die auf indirektes Licht/mehrere Lichtquellen hinweisen bis hin zu gar keine (Schlag)Schatten bei den Felsbrocken links von ihrem Knie.
Ich hätte (auch wegen der Landschaft - offen, blauer Himmel) auf Sonnenschein getippt, der von schräg oben vorne kommt (wozu allerdings der Lichtreflex "hinten" auf der Wade und der helle Po gar nicht passen).

Sorry, Fumetto, wenn das jetzt zu kleinkarriert oder gar besserwisserisch rübergekommen sein sollte ; ich weiß a) dass ich das alles selbst nicht unbedingt viel besser hinbekommen würde und b) vermeide ich es normalerweise, an "fertigen" Bildern zu sehr ins Detail zu gehen, das führt so oft zu Frust. Da du aber jetzt explizit gesagt hast, du willst, dass man dir auf den Pinsel und die Mouse schaut, hab ich das mal doch gemacht. Wenn es übers Ziel hinausgeschossen ist, einfach ignorieren (oder besser noch: Bescheid sagen )

[Fumetto]

@ zorn: Solche konkrete Kritik ist genau das, was ich will. Wie soll ich sonst besser werden? Außerdem weiß ich jetzt, was mich selbst an dem Bild stört. Eben die unentschiedene Lichtsituation und der daraus resultierende Eindruck, sie sitze vor einem bemalten Vorhang. Und dass die Steine keine Schatten werfen - mein Gott, was war ich für ein Depp, das nicht zu sehen. Aber andererseits, es war Mitternacht, mir fielen allmählich die Augen zu, in meinen Ohren drönte das Ragnarök, und ich musste dazu ein paar harmlose Felsen kolorieren. Das geht keinem leicht von der Hand.
Ich versuche mal, die von Dir genannten Punkte nach bestem Gewissen umzusetzen. Gott sei Dank ist die Colo ja digital, ich muss also nicht noch einmal von vorne beginnen. Die Schwierigkeit liegt wohl auch daran, dass ich für das Bild keine "Lichtreferenz" habe. Das heißt, das Licht, wie es derzeit fällt, beruht auf meinen anschauungslosen Vorstellungen, nicht aber auf realen Lichtverhältnissen. Vielleicht lässt sich das Problem mit einer Gliederpuppe und einer Schreibtischlampe beheben. Mal sehen.

Ach so, und extra für Dich, zorn, kriegt sie auch ein neues, hoffentlich dann weniger blasiertes Gesicht. Als Dankeschön für die ausführliche Kritik sozusagen.

[Fumetto]

Charakterentwürfe für die "Schwarze Spinne".

[Foxx]

Hey, da isser ja, der Foxx, vermutlich zum letzten Mal für fünf lange Wochen.

Ich hab mir jetzt extra ein Smartphone zugelegt, um ab und an mal reinschauen zu können!

[zorn]

Ich finde ja, dass der blaue da rechts ein bisschen wie Miro Klose aussieht

[Kocher]

Ich sehe die Bilder nicht.

[Fumetto]

Ich sehe die Bilder nicht.

Vermutlich liegt's daran, dass Du ausgeloggt bist? Die Bilder sind nämlich nur für registrierte Nutzer des CF sichtbar.

[Kocher]

Hmm, ich habe mal meine "Addons" für Firefox modifiziert und jetzt geht's... puhh

Meine Kritik wäre vielleicht, dass deine Farben zu satt sind. Für meinen Geschmack. Und die Perspektiven zu spröde. Also für meinen Geschmack.

Mir gefällt aber deine Entwicklung und dieser typische Ausdruck in deinen Bildern.


btw: ... die Elbenmaid fröstelt oder ist erregt. Schlingel.

[d4ddykhaine]

die 2 finde ich stilistisch absolut klasse!

[Soju]

Charakterentwürfe für die "Schwarze Spinne".

wow! absolut großartig. die beiden köpfe wirken tausend mal besser als die anderen sachen, die du so postest! voller leben, ausdruck.. -charakter! will mehr in dem stil sehen!

[Fumetto]

Danke!
Der Eindruck der Lebendigkeit liegt sicher daran, dass ich hier wirklich viel lebendiger zeichne, viel schneller und spontaner als bei den anderen Tuschearbeiten, wo ich sehr langsam und ordentlich und teilweise mit angehaltenem Atem zu Werke gehe.

Für Arne, der mehr davon sehen wollte, dieser Nosferatu, den ich heute nach Feierabend im Büro gezeichnet habe, während meine Tochter unbedingt noch eine Folge Pippi Langstrumpf am PC sehen musste.



Und noch ein weiterer Charakterkopf, ein Menschenfresser, diesmal wieder very slow inks:

[皮膚 草本 太陽 石]

Elbenmaid

Ich mag dieses Bild. Die Schatten (Zorns Kritik) stören mich überhaupt nicht. Deine Kolorierung und deine Linien erinnern mich generell stark an Jacques Martin oder Edgar P. Jacobs, und da gibt's im Zweifelsfall auch keine realistische Schattierung. Die Figur und die Atmosphäre funktionieren auch flach koloriert, vielleicht sogar besser, das gibt ihnen eine sympatische Naivität und Freundlichkeit.

Was mich eher stört sind die anatomischen Flickschustereien: stellen am Körper, an denen ich mir nicht sicher bin, ob du wusstest, was du da wie zeichnen willst. Besonders auffällig sind der vordere Unterarm, der gebogen erscheint, der Übergang zur Hand, wo die schwarze Linie wie eine Gliederpuppe wirkt, und die beiden Bogen unterhalb des oberen Knies. An diesen Stellen wirkt der Körper wie ohne Verständnis der künstlerisch-anatomischen Konstruktionsprinzipien von einer Vorlage abgezeichnet. Am Modell oder auf dem Foto mögen tatsächlich solche Linien oder Formen zu finden gewesen sein, aber du hast sie nicht verstanden und nicht ausdrucksvoll "übersetzt". Ist das verständlich? Find's grad schwer auszudrücken.

Beim Gesicht stimme ich Zorn zu. Allerdings finde ich das Gesicht nicht unsympatisch oder gelangweilt, sondern, wie das Handgelenk, unverstanden: Formen, die du siehst, abgezeichnet, ohne dass du es in eine symbolhafte Bildsprache übersetzt. Besonders (oder vielleicht auch allein) "falsch" wirken dabei die Augen. Die Dame hat keine Unterlider und fast keine Wimpern. Buchcovermaler, deren Werke stark verkleinert werden und dennoch von weitem anziehend wirken müssen, übertreiben häufig die "schönen" Merkmale der Augen. Schau mal dieses Gemälde von Don Maitz an: http://s3.postimage.org/r4okn8typ/do...enofdenial.jpg Das Weiß des Auges ist oben und unten von dunklen Wimpern umrahmt. Das macht das Auge lebendig. Bei großen Körperformen kann man einfach den Umriss zeichnen, aber bei Augen, Mund und Fingern muss man vereinfachen (Linien weglassen) und betonen (Linien übertreiben). Sonst wirken diese sehr feinstrukturierten Formen falsch und tot.

Ich hab mal versucht, meine Verbesserungen in das Bild einzuarbeiten:



Animiert, zum leichteren Vergleich:

[Fumetto]

@ Chinaschrift: Danke für deine ausführliche Kritik. Die Linien auf ihrem rechten Knie könnten tatsächlich weggelassen werden. Allerdings gilt das m. E. nicht für die Falte am Handgelenk ihres Stützarmes. Wenn du dich selber so hinsetzt, wirst du feststellen, dass diese Falte tatsächlich da ist und etwa am Griffelfortsatz beginnt (also da, wo in deiner Korrektur gar keine Falte ist). Streiten kann man freilich darüber, ob man sie bis zum Ellenkopf durchziehen muss oder nicht.
Was die Augen angeht: Ich habe lediglich vorausgesetzt, dass sie keine Wimperntusche benutzt. Die Unterlider sind in der Colo sehr wohl angedeutet, nur habe ich die Erfahrung gemacht, dass gezeichnete Unterlider ein Gesicht alt und müde erscheinen lassen. Also lasse ich sie bei Frauen gerne ganz weg.

Edit: Dein Eindruck, dass irgendetwas an ihrem Gesicht falsch ist, liegt sicher daran, dass ihre Augen zu nahe beieinander stehen.

[Riana]

Herr Fumetto, fühlen Sie sich veranlasst mehr schnellere Inks zu machen. Die Schattierung durch Schraffuren kommt super und passt ja auch stilistisch gut zur Stimmung der Schwarzen Spinne.

[Fumetto]

Herr Fumetto, fühlen Sie sich veranlasst mehr schnellere Inks zu machen.

Sehr zu Ihren Diensten, Mme Riana. Hier noch etwas Böses: