Straße nach Selma

[zantafio]

Hallo liebe Schreiber & Leser !
Warum erschein dieser Band in so kleiner Aufmachung. Klar , man will ihn im Buchhandel verkaufen, aber vergrätzt man sich nicht so die Stammleserschaft in den Comicläden. Hatte heute zwei Kunden, die den Band wieder weggelegt haben, weil er ihnen absolut zu klein war und der Preis bei dieser Größe und Seitenzahl auch nicht passt.
Sehr schade, aber vielleicht läufs ja in den Buchläden wie geschnitten Brot.

[Sambir]

Mit gefiel der Comic in Alben-Format auch besser. Allerdings finde ich nicht, dass er als Book sehr viel verliert. So viel kleiner ist es nicht. Der Preis ist da wieder ne andere Sache.

Die Rezi in Comickunst:
http://comickunst.wordpress.com/2011...se-nach-selma/

[Philipp Schreiber]

Hallo Zanatfio,

schade, dass dir Selma so nicht gefällt. Die Reihe schreiber&leser noir ist auf dieses Format angelegt, nicht zuletzt weil einige der Originaltitel auch schon für ein kleines Format konzipiert wurden (Coronado, Shutter Island, Umsonst ist der Tod). Wir sehen uns die Verkleinerung vorher natürlich probeweise an, und haben es bei den bisherigen Titeln eigentlich immer ok gefunden (sonst hätten wir es ja nicht gemacht )

Viele Grüße,
Philipp

[Susumu]

Naja, ihr hattet ja auch Titel in HC und SC im noir-Segment. Und Cosa Nostra entspricht dem "noir-Standardlayout", ist aber "Alles Gute", wo es auch zahllose Alben gibt. (Ich weiß schon, dass der Titel vor der noir-Reihe gestartet wurde.) Insofern: Wenn ihr mal einen noir-typischen Titel an der Hand hättet, der euch verkleinert aber so gar nicht gefällt, was spräche dagegen, den als "noir-Album" herauszubringen?

Andererseits scheint ihr derzeit allgemein primär auf's Buchformat aufzuspringen. Die letzte neue Albenserie war glaube ich Unter dem Hakenkreuz? Mangas gab's 2010 gerade mal 3, 2011 noch kein neuer angekündigt. Die dünnen noch auffälliger aus, weil ihr da keine alten Langserien habt, die konstant fortgesetzt werden. Und der Kundenkatalog, den es seit längerem wieder Mal gibt, ist so gut wie ausschließlich auf die Titel im Buchformat ausgerichtet. Ich mag ja das Format und die meisten Titel, die ihr darin bringt. Aber ich habe auch eure Vielfalt geschätzt. Derzeit trimmt ihr euer Programm find ich etwas zu sehr nur in die eine Richtung.

[Philipp Schreiber]

Hallo Susumu,

ich denke was Du da beschreibst ist unser Vorgehen uns Phasenweise bestimmten Themen / Projekten / Reihen zu widmen. Das ist eigentlich die längste Zeit schon so, und in einem Kleinverlag wie s&l ist es auch nur schwer möglich, allem immer die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Du hast natürlich Recht wenn Du feststellst, dass die Mangapublikation im letzten Jahr abgenommen, und Veröffentlichungen im Kleinformat zugenommen haben. Das liegt auch etwas an Angebot und Nachfrage – das Eisen der "kleinen" s&l noir Titel ist heiss, und das schmieden wir.

Das nun zusätzlich noch mehrere Sammelbände in klein kommen, mag auch ein bisschen Zufall sein, aber es stimmt auch, dass wir Jessica Blandy z.b. im Albenformat mit allen 24 Bänden nicht gemacht hätten. Dass es nun gar keine "großen" Alben mehr von uns geben wird ist aber nicht zu befürchten

Viele Grüße,
Philipp

[jellyman71]

Ihr macht wirklich ganz tolle Sachen wie Jessica Blandy und vieles mehr.
Schade das Ihr bei Selma nicht länger drüber geschaut habt. Das Format wird den Bildern überhaupt nicht gerecht
Hätte mir den Band bei euch gerne nochmal (Carlsen Lux) gekauft aber in diesem kleinen Format gehts wirklich nicht, schade...

[Gaffer]

Hallo,
mal ein Meldung zur Verteidigung: ich habe die Carlsen Lux-Ausgabe und habe mir trotzdem jetzt die "verkleinerte" Ausgabe von Schreiber und Leser zugelegt.
Grund dafür sind die deutlich bessere Druckqualität und die Erweiterung mit Skizzenteil und Interview. Und die Bilder vertragen auch das kleinere Format.
Carlsen hat übrigens damals mit 39,90 DM ganz schön zugelangt.

[Borusse]

Noch'n Grund für den Kauf: ich finde meine Carlsen-Ausgabe nicht mehr...

[Jack Attaway]

Noch'n Grund für den Kauf: Bei Selma handelt es sich um eine intelligente Bilderzählung, deren cineastische Panels und drehbuchreife Story mindestens einem Clint Eastwood als fastfoodschnelle Vorlage für einen gesellschaftskritischen Film über Rassentrennung, Gewalt und Vorurteile in Uncle Sams Provinzen dienen könnten.

Das Format finde ich übrigens okay. Die Seiten sind unaufgeregt und nicht überfrachtet aufgebaut, die Farben und Striche einfach und klar. Teilweise findet sich über ein oder zwei Seiten gar kein Text, sondern das Auge folgt dem logisch aufgebauten Szenario. Das Buch liegt zudem gut in der Hand des szeneunspezifischen Normalverbrauchers, der sich allerdings fragt, warum nicht auch Hot Rock aus derselben Noir-Reihe von S&L im stabilen HC daherkommt, sondern bereits nach zweimaligem Durchblättern wie die zerknautschte Programmzeitschrift von Tante Trude aussieht?