Das fällt einigen leider sehr schwer hier und wenn man sie drauf hinweist, plustern sie sich auf wie ein Kugelfisch.
Splitter hat doch schon eine Serie wegen schlechten Verkaufszahlen eingestellt bzw. "auf Eis" gelegt - "Blondinen" (zugegeben, die Serie hat ja auch nahezu niemanden interessiert und von daher blieben entsprechende Reaktionen auch aus).Ich gehe davon aus das auch der hochgelobte Splitter Verlag keine Wohlfahrtsorganisation ist und nicht anders handeln würde wie Carlsen oder Esslinger (Mecki - Ade!)
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Es wäre schön, wenn der Ist Zustand zum Vergleich herangezogen wird, und nicht ein hypothetisches Ereignis in der Zukunft. Ist auch ein Unterschied ob es sich um einige wenige Einzelfälle handelt, oder um einen Dauerzustand, ist dann zwar nicht für den Verlag aber für den Kunden ziemlich schmerzlich, der immer wieder ein unfertiges Produkt gekauft hat. Ich finde aber, dass sich die Lage bei Carlsen in den beiden letzten Jahren gebessert hat. Möglicherweise auch deshalb, weil der Verlag kaum noch neue Serien startet.
!998 fuhr ich mit Uwe Anton (damals einer der Übersetzer von Spiderman) und Klaus N. Frick nach der Beerdigung von Peter Terrid nach Köln zurück. Uwe Anton berichtete unterwegs das Spiderman gerade noch eine Druckauflage von 15000 Exemplaren hatte. Darauf hin schaltete sich Klaus N. Frick ein und sagte: "Wahnsinn, wenn Perry Rhodan 15000 Exemplare verkaufen würde hätten wir die Serie längst eingestellt".
Natürlich gibt es für jeden Verlag eine Schmerzgrenze ab der sich ein Produkt nicht mehr lohnt. Dies ist aber kapitalistisch gesehen durchaus nachvollziehbar. Und so sehr es mir um die Einstellung von Mecki bei Esslinger leid tut, verstehen kann ich diese Entscheidung aufgrund der mir vorliegenden Auflagezahlen schon. Irgendwann legt ein Verlag nur noch zu. Sicherlich ist es vernünftig und lobenswert sofern nur noch ein Band aussteht das ein Verlag diesen Band für die wenigen Leser noch druckt, aber bei Mecki wären das noch 14 Bände gewesen. Wer von uns würde das denn produzieren wollen wenn er Verleger wäre und hier kräftig zubuttern müßte.
Nochmal zum Thema Softcover/Hardcover (auch wenn ich nicht fürs Comicprogramm zuständig bin):
Es gibt populäre Serien, die sich für Carlsen als Softcover (zu einem geringeren Preis als ein vergleichbarer HC) schlicht besser verkaufen lassen. Das ist im Interesse vieler Leser, des Handels, des Verlags und - natürlich! - auch im Sinne der Autoren & Zeichner. Immer dann, wenn Carlsen in der Vergangenheit Titel (neben der SC-Variante) auch oder parallel als HC-Edition angeboten hat, haben diese sich deutlich schlechter verkauft. Prominente Beispiele waren etwa die roten HC-Versionen von GASTON in den frühen 90er-Jahren, oder die späteren HC-Ausgaben von VOGEL DER ZEIT & Co. Es ist m.E. natürlich sehr nachvollziehbar, dass man als Comic-Fan bestimmte Titel auch oder eben nur als HC haben möchte, und nicht wenige deutsche Verlage setzen auch vornehmlich auf HC-Editionen. Ausgewählte Titel kommen ja auch bei Carlsen als HC. Es gibt aber eben auch sehr viele Leser, die nicht 13,- bis 20,- Euro für ein "normales" Comicalbum ausgeben, sondern es lieber ein paar Euro günstiger haben möchten. Und diese Comics an möglichst vielen Stellen auch im Buch- und Bahnhofsbuchhandel kaufen möchten, in denen sonst (leider!) nur wenige Comicalben angeboten werden.
Beim Neustart von SPIROU UND FANTASIO (2003, damals arbeitete ich im Vertrieb) war es z.B. so, dass wir eine "erschwingliche (also SC-) Edition" machen wollten, die aber trotzdem Sekundärseiten enthält. Das ist bis heute so, bei allen Bänden der Serie. Die Originalausgaben in F/B haben diese Sekundärseiten nicht. Und abgesehen von einigen SPEZIAL-Bänden der Reihe sind alle Bände für jeweils maximal 10,- Euro zu haben. Es gibt (abgesehen von Presseverlagen) außer Carlsen ja fast keinen deutschen Comicanbieter mehr, der diese Preisschwelle hält oder unterbietet. Ich finde es schade, dass so manche "Qualität" scheinbar nur noch mit "stärkerer Pappe" (HC-Deckel) gleichsetzen, und andere Belange (inhaltliche, redaktionelle...) dagegen in den Hintergrund zu treten scheinen. Und damit will ich nicht meinen Arbeitgeber beweihräuchern, sondern schließe andere "SC-Verlage" natürlich ausdrücklich mit ein.
Geändert von Kai Schwarz (03.04.2013 um 15:05 Uhr)
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Gut, aber bis auf die Spirou Serie glänzen die anderen in SC verlegten Serien ja nicht gerade mit redaktionellen Seiten und Extras. Bei den Cixi Alben wurde ja noch die Umschlag Innenseite bedruckt und manche SC sind so dünn das es schon eine Zumutung ist! (siehe den neuen Titeuf Band). Also da bieten die Verlage die Ihre Serien hauptsächlich in HC veröffentlichen viel mehr an Extras und redaktionellen Seiten.
Das mit dem Inhalt kann ich langsam nicht mehr hören, jeder versucht bestmögliche Geschichten zu veröffentlichen und über Geschmack lässt sich bekanntlich bestens drüber streiten!
@Kai Schwarz: Ich kann mir auch gut vorstellen, das sich SC-Alben im (Bahnhofs)buchhandel auch besser verkaufen lassen. da wird halt im Vorübergehen von Erwachsenen für die Kleinen zu Hause oder als (Verlegenheits)Geschenk für den Enkel ein Spirou-Comic mitgenommen, weil SC nicht so übertrieben teuer wirkt und es dann mit 10,- (oder ca. 5,- bei einem Lucky-Luke) auch nicht ist.
Ich denke dass diese "Mitnahme-Käufer" etwas Edles in HC überhaupt nicht in Augenschein nehmen würden. Eine völlig andere Situation als im Sammlermarkt.
Ich selber habe früher die SC-Ausgaben präferiert ohne einen Grund dafür angeben zu können. Ich mochte diese dicken Pappen mit wenig Papier dazwischen nicht. Was ich allerdings schlecht finde, wenn sich die SC "rollen", weil zu dünn. Dann lieber gleich im Heftformat mit einem anständigen Glanzcover sowie bei den Paniniheftserien.
Fand ich eine gute Entscheidung.
Nebenbei möchte ich mal Carlsen für die gute Arbeit der letzten Jahrzehnte explizit danken. Angesichts einer anderen Diskussion, wie viele Alben der durchschnittliche Leser von einem anderen wachsenden Verlag kaufen würde, habe ich mal meine Comicbestände daraufhin durchgeschaut, welche Verlage wie oft vertreten sind.
Und mir fiel Carlsen aus mehreren Gründen positiv auf:
- Carlsen findet sich wie kein zweiter Verlag in allen Genren und Sparten meiner Comicsammlung wieder. Seien es europäische Alben (Franco-Belgier, deutsche, italienische & spanische Alben, bei mir dominant), seien es Amerikaner, Mangas oder Graphic Novels, seien es Funnies, Abenteuer & Krimis, Science-Fiction, ernstere Themen ... kein anderer Verlag kommt (zumindest in meinem Bestand) auch nur ansatzweise an die Vielfalt von Carlsen heran. Carlsen machte und macht in allen Comicsparten lesens-, kaufens- und sammelnswerte Comics.
- Die Dominanz schlug sich auch in Zahlen nieder: über 1/3 meiner Comics sind von Carlsen (zugegeben vielfach älter und gebraucht erworben), bei insgesamt etwa 50 Verlagen ein guter Schnitt.
- Die Herstellungsqualität ist beachtlich. Auch bei über 200-Seiten dicken Corto-Maltese-Alben aus den frühen Achtzigern, die ich gebraucht erwarb und intensiv las und verborgte, zeigt die Bindung mit ihren 30 Jahren Alter keine Schwächen.
In dem Sinn: Bitte setzt eure gute Arbeit fort.
In der bekannten Breite eures Programms, in der inhaltlichen Qualität vieler (aber bei weitem nicht aller) Titel, in der guten Verarbeitung sowohl von SC als auch von HC und in dem Preisbewusstsein, dass teurer, glänzender und hartcoveriger längst nicht immer besser ist. Ach ja, eure Homepage könntet ihr auch noch auf das ansonsten gewohnte Niveau heben.
Sofern man den in vergangenen Diskussionen beireits zahlreich geantwortend habenden Comicladenbesitzern Glauben schenken darf, gilt das auch für den Comicfachhandel. Dort würden, sofern beide Versionen verfügbar sind, vielfach etwas 10 Mal so viele SC- wie HC-Versionen verkauft werden.
Alles "nur" "Mitnahme"- und "Verlegenheits"käufer?
Geändert von Stingo (03.04.2013 um 17:30 Uhr)
Es ist verständlich, wenn Carlsen von dieser für den Verlag wirtschaftlich erfolgreichen Strategie, nicht abweichen möchte. Ich stimme aber mit jellyman überein, dass die redaktionelle Betreuung über Spirou und Tim hinaus eher bescheiden ausfällt, und das eine oder andere Album eher lieblos gestaltet wurde. Auch wenn sich die parallele Veröffentlichung von SC und HC Einzelalben nicht rechnet, warum Carlsen den Trend zu Gesamtausgaben (Sammelausgaben, All in One, was immer man bevorzugt) nicht nützt, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Besonders wenn mitgedruckt wird wäre eine relativ kleine (Für die Fünf Hardcover Leser ) Auflage ,parallel zur laufenden Softcoverausgabe, zum günstigen (Gesamt)Preis möglich. Rechnet sich sicherlich nicht für jede Serie,wäre aber zB für Spirou, Gaston den ersten Zyklus vom Vogel der Zeit,.. eine Möglichkeit.
Doch, "The Duck" hat es interessiert. Bei der Serie hat Splitter aber denke ich bereits am Tag der Bekanntmachung mittels "Vorhang" eingeräumt, dass sie nie und nimmer den Anspruch haben, das komplett zu bringen. Mehr Bände als die gebrachten zwei hatten sie vermutlich dennoch vor, aber ehrlich: wer hätte sich den Schmuß schon komplett gekauft? Da ist es doch viel schöner, wie jetzt die Energie in Peyo gesteckt wird.
Geändert von Susumu (03.04.2013 um 18:50 Uhr)
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Das mag sein, auf jeden Fall nannte er Spidermann und die Auflage 15.000.
Meiner Ansicht hat Kai hier mit seinem Standpunkt völlig Recht. Solche Informationen wie sie in den Spiroubänden jedes Mal aufs Neue Volker Hamann ausgräbt würde ich mir auch bei Lucky Luke oder bei Asterix wünschen. Und nicht nur in den Gesamtausgaben sondern in den normalen Softcovern.
@Stingo: Danke für dein Lob, das natürlich an viele Mitarbeiter geht, die im Laufe der Jahre bei und für Carlsen gearbeitet haben. Allerdings: Wo immer Menschen arbeiten, passieren auch Fehler. Und manchmal Bockmist. Spontan erinnere ich mich (aus Comicshop-Zeiten oder davor) an "glattgebügelte" Übersetzungen/Bearbeitungen bei TORPEDO. Die BATMAN-Loseblattsammlung(en?) war(en) eine Vollkatastrophe. Abgebrochene Serien waren aus Leser- & Sammlersicht natürlich immer Mist. Die Papierwahl für Superhelden war jahrelang daneben, die Farben sind abgesumpft. Es gab Titel, bei denen man sich heute lachend fragt, was zum Teufel die Kollegen bzw. uns (bin seit 1998 hier, seit 2005 fürs Manga-Programm zuständig) geritten hat, die überhaupt ins Programm zu nehmen. Oder eben auch dumm gelaufene Dinge bei der Produktion, wie der Schlabber-TITEUF-SC, über den hier im Verlag m.W. keiner glücklich ist (Ergebnis einer Koproduktion, by the way), oder Moirees in Manga-Bänden, die - weiß der Geier warum - in den Druckdaten steckten und natürlich vor dem Druck nicht sichtbar waren...
HC-Gesamt-/Werkausgaben gab's und gibt's doch aber einige: HERGÉ, VALERIAN UND VERONIQUE, YOKO TSUNO, PEANUTS, die Eisner-Bibliothek, CALVIN & HOBBES sind im Anmarsch... Es laufen doch gerade bei diversen Verlagen so viele HC-Gesamt-Editionen, da kann zumindest ich nachvollziehen, dass die Comic-Kollegen nicht gleich alle potenziellen Serien in dieser Form auf den Markt schmeißen (mal davon abgesehen, dass ich über evtl. herstellerische, redaktionelle oder lizenztechnische "Verhinderungsgründe" hier zu wenig weiß).
Geändert von Kai Schwarz (03.04.2013 um 23:27 Uhr)
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Geändert von Kai Schwarz (04.04.2013 um 10:14 Uhr)
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Wundert mich überhaupt nicht. Als vor mittlerweile 15 Jahren "Javin" erschienen ist, kostete das Softcover damals umgerechnet 10 Euro, das 64-seitige Hardcover 16 Euro. Für damalige Verhältnisse ein Hammerpreis! Außerdem hatten viele Sammler und Leser die ersten Bände schon im Softcover. Logischerweise verkaufen sich dann Softcover besser.
Ende 2008 gab es Band 6 von "Auf der Suche nach dem Vogel der Zeit". Das Softcover 12 Euro, das Hardcover schlappe 20 Euro. Da ist eine gewaltige Preisspanne dazwischen.
Das sind immer in der Diskussion Entscheidende Faktoren die gerne unterschlagen werden. Klar werden viele nur für einen Mehrwert des HC nicht gleich fast das doppelte bezahlen, wie geschehen bei den Parallelveröffentlichungen. Die Funny Serien als SC durchzuziehen und dann irgendwann eine GA nachschieben wie bei Yoko Tsuno macht auch Sinn, wahrscheinlich so ziemlich für jeden Handel. Wo bleibt die Percy Pickwik GA???
Aber eine Serie aber wie LJS so zu veröffentlichen wie von Carlsen gemacht ist ein absolutes Unding. Und die spricht mit Sicherheit nicht den Gelegenheitskäufer am Bahnhof an. Das kauft ausser ein Sammler, der weiss es gibt nur diese eine Version in SC niemand. Da die Geschichte 4 Bände umfasst und niemand einschätzen kann wann es weitergeht. Bei Funnys die abgeschlossene Geschichten in einem Band präsentieren ist es klar, da nimmt mal jemand ein Yoko Tsuno für die Kleinen mit.
@Huxley: Hmja, beim VOGEL DER ZEIT gab es seit den 80ern ja die SC-Ausgaben, 1992 den Edel-Sammel-HC für "unsere 2.500 besten Freunde" und ab Mitte der 90er dann noch eine reguläre HC-Edition für je DM 29,90 (was knapp über Alt-Splitter-HC-Niveau lag). Das "Problem danach" war natürlich die ewig lange Wartezeit zwischen den neuen Bänden. Die neuen HC-Bände verkauften einfach immer schlechter (nur einen Bruchteil), so dass deshalb der Preis für die HCs hochgezogen werden musste, was die Verkäufe weiter sinken ließ etc. (Ähnlich war es übrigens mit den HC-Ausgaben der CHRONIKEN DES SCHWARZEN MONDES, bei denen wir m.E. von Anfang an draufgelegt haben...)
Na ja, die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, und die alte Diskussion nochmal aufzuwärmen bringt nix.
Und jetzt muss ich aber mal schnell wieder den (Manga-) Schreibtisch anzünden.
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