Geschichte und Grafik sind natürlich teilbar. So sind einige Batman-Geschichten bereits dutzende male nacherzählt worden, wenn auch meist in Variationen, so z.B. "The case of the chemical syndicate" oder natürlich die origin-story.
Schon mal von Archetypen gehört? Meiner Meinung nach gibt es ganz wenige wirkliche Geschichten, die nur immer wieder neu variiert werden.Ich würde sogar so weit gehen, dass es keine reine "Geschichte" gibt.
Niedergeschrieben oder in den Köpfen, aber sicher. Ich kann "All along the watchtower" von Dylan gut und von Neil Young schlecht finden. Man kann es schmucklos spielen wie Dylan oder instrumental veredeln wie Hendrix.(so wie es kein Lied ohne Sänger gibt),
Man kann auch den Text vortragen oder die Melodie instrumental spielen und es ist jedesmal komplett wie es gerade vorgetragen wird.
Alan Moore ist auch ein gebranntes Kind. Sein Miracleman ist ja grafisch eher inhomogen. Im übrigen ist auch Sandman aus diesem Grunde keine homogene graphic novel. Da haben zu viele Leute mitgeprägt. Meiner Meinung nach schmälert das den Gesamteindruck nicht, aber für den Literaturwissenschaftler, der gerne einen Autor analysieren möchte, wird es schwierig.Nicht umsonst geben viele Scripter - Alan Moore z.B. - diese Grafik extrem strikt vor, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen.
Ich finde dein Gedankenkonstrukt der unteilbaren Einheit ein reizvolles Gedankenspiel, aber es ist weder tragfähig, noch hilfreich.
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