Dracula von Croci

[Manx cat]

Muhr'scher Glaubensgrudsätze

Ja, hat was von Ideologie. Den ganzheitlichen Ansatz kenne ich bisher nur von Humöopathie und Pädagogik. Jetzt ist er auch in der Comickritik angekommen.

[Manx cat]

Da gibt es ohne Grafik keine Geschichte. Auch nicht bei "schlechten" Comics. Über Pacing, Timing, Perspektive, Schnitt, Reduktion, Layout als absolut narratiosdefinierende Elemente müssen wir dann gar nicht erst reden, oder?

Geschichte und Grafik sind natürlich teilbar. So sind einige Batman-Geschichten bereits dutzende male nacherzählt worden, wenn auch meist in Variationen, so z.B. "The case of the chemical syndicate" oder natürlich die origin-story.

Ich würde sogar so weit gehen, dass es keine reine "Geschichte" gibt.

Schon mal von Archetypen gehört? Meiner Meinung nach gibt es ganz wenige wirkliche Geschichten, die nur immer wieder neu variiert werden.

(so wie es kein Lied ohne Sänger gibt),

Niedergeschrieben oder in den Köpfen, aber sicher. Ich kann "All along the watchtower" von Dylan gut und von Neil Young schlecht finden. Man kann es schmucklos spielen wie Dylan oder instrumental veredeln wie Hendrix.
Man kann auch den Text vortragen oder die Melodie instrumental spielen und es ist jedesmal komplett wie es gerade vorgetragen wird.

Nicht umsonst geben viele Scripter - Alan Moore z.B. - diese Grafik extrem strikt vor, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen.

Alan Moore ist auch ein gebranntes Kind. Sein Miracleman ist ja grafisch eher inhomogen. Im übrigen ist auch Sandman aus diesem Grunde keine homogene graphic novel. Da haben zu viele Leute mitgeprägt. Meiner Meinung nach schmälert das den Gesamteindruck nicht, aber für den Literaturwissenschaftler, der gerne einen Autor analysieren möchte, wird es schwierig.

Ich finde dein Gedankenkonstrukt der unteilbaren Einheit ein reizvolles Gedankenspiel, aber es ist weder tragfähig, noch hilfreich.

[Manx cat]

Beispiel "Krieg der Sterne":
Ursprünglich ein Film, gibt es inzwischen die überarbeitete Version des Films, außerdem den (gelungenen) Roman nach dem Drehbuch und eine Comicadaption von Howard Chaykin.

Außerdem gibt es noch eine MAnga-Fassung, die noch einmal den Film als Comic adaptiert, diesmal allerdings nach allen Regeln der Kunst, mit allen erzähltechnischen Finnessen und pacing und timing, die inzwischen bekannt sind.

Jede Adaption ist natürlich eine Einheit von Geschichte und Bild. Außerdem ist das Zusammenwirken von Wort und Bild ein Zufallsprodukt, das von Talent und Zeitgeist mitbestimmt wird.
So what?

[Mick Baxter]

so wie es kein Lied ohne Sänger gibt

Wenn Franz Schubert das gewußt hätte, hätte er das Keine-Lieder-Schreiben sicher bleiben lassen.

[L.N. Muhr]

MWn war Schubert - u.a. - sein eigener Interpret, wenn auch kaum öffentlich.

[Manx cat]

"Das Wandern war des Müllers Lust"

Wer Story und Zeichnungen im Comic voneinander zu trennen versucht, hat Comic an sich nicht verstanden.

(so wie es kein Lied ohne Sänger gibt)

Versteh ich net.

[felix da cat]

Er hat halt was über für schiefe Musik-Analogien (hier siehe ab Beitrag # 16 unten, auch wieder so ein Glaubenssatz)

[Simulacrum]

Im Moment sind preiswerte Exemplare der Restauflage erhältlich...

Für 11 -13 € inkl. Versand wirklich ein klasse Comic, 40 € wären mir dafür aber auch zu viel gewesen.

[Borusse]

Wo?

[Simulacrum]

Ich hatte nur bei amazon marketplace und ebay nachgesehen (da gab's noch welche), sonst vielleicht auch noch woanders.

[Borusse]

OK, ich dachte Ehapa habe eine größere Ramschaktion gemacht, z.B. über Zweitausendeins o.ä.