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Thema: Filmische Comics, comichafte Filme

  1. #26
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    "R.I.P.D." mit Jeff Bridges und Ryan Reynolds

    Eine Gruppe von toten Gesetzeshütern versuchen andere Tote von einem kriminellem Leben abzuhalten.

    Vor einigen Jahren erschien (scheinbar zu früh) in der Ehapa Comic Collection der Comic "R.I.P.D.", der jetzt laut Gala als Actionkomödie mit Jeff Bridges vom deutschen Regisseur Robert Schwentke verfilmt wird. Ryan Reynolds spielt den gerade ermordeten Polizist Nick Cruz. Und Bridges wird Roy Powell, der ehemalige Revolverheld, der schon hunderte von Jahren tot ist.
    Da sind wir mal gespannt, was das wird...

  2. #27
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Bei neueren Vertigo-Serien wie "Scalped", "Air", "Human Target" und "Y-The Last Man" fällt auf, dass die Stories ebenso als Fernsehserien funktioniert hätten. Auch die Zeichner tun ihr möglichstes, ihre Werke nicht zu "comichaft" zu gestalten und die Erzählweise ist ebenfalls an Fernsehstil angelehnt. Nicht umsonst wird Vertigo ja auch als "HBO der Comics" bezeichnet. Der Pferdefuß an der Herangehensweise ist allerdings, dass Comics sich auf diese Weise selbst überflüssig machen, sie sind austauschbar mit dem Medium DVD geworden, nur laufen die DVDs ihnen den Rang ab.
    Ich hol den thread mal wieder vor, da das Thema kürzlich im "Kaufverhalten"-thread angesprochen worden ist.

    Ich lese gerade zum wiederholten mal "The League of Extraordinary Gentlemen", momentan den überragenden zweiten Teil. League 1 und 2 sind ja auf den ersten Blick sehr filmisch, mit comichaft nachvollzogenen Kamerafahrten und natürlich ohne jegliche Zwischentexte. Auch von der Handlung her hat Alan Moore hier sehr "filmische" Skripten abgeliefert, die schon vom zeitlichen Ablauf her sehr gut ins 2-Stunden-Raster passen würden.

    Die Dramaturgie ist ebenfalls filmisch. In League 1 kommt es beispielsweise zu einer vermeintlichen Zwischenauflösung nach zwei Dritteln der Geschichte, bevor die tatsächliche Agenda der Hintermänner deutlich wird, was wiederum zum (natürlich spektakulären) Showdown führt. Es gibt reichlich Filme die mit diesen Twists bzw. Eskalationen nach zwei Dritteln arbeiten.

    Spontan fällt mir ein:
    Alien: Ripley erfährt zur Mitte des Films die eigentlichen Gründe, warum das Alien an Bord gekommen ist.
    Rambo 2: John hätte zur Mitte des Films problemlos mit den Hubschraubern heimfliegen können, aber dann zeigen die Auftraggeber ihre hässliche Fratze.
    Conan: Conan hat das magische Horn endlich gefunden und erfährt, dass er die ganze Zeit nur benutzt worden ist.
    Alle diese Filme sind typische Genre-Filme mit einer sehr einfachen, schematischen, aber nicht dummen Handlung. League reiht sich hier problemlos ein.

    League 2, meiner Meinung nach einer der besten Moore-Comics überhaupt, ist ebenfalls voll mit bekannten Motiven, die teilweise gar nicht mal groß abgewandelt wurden. Der Verrat von Griffin, dem Unsichtbaren, an seiner Gruppe und seine anschließende Attacke aus dem Hinterhalt auf Mina ist nur eine leichte Variation des Verhaltens von Ash, dem Roboter, im Film Alien (schon wieder).

    Seltsam, dass gerade die filmischsten Comics am schwierigsten dann tatsächlich zu verfilmen sind. Aber filmisch ist League natürlich nur an der Oberfläche. In den wenigen LEague-Heften, die ich bisher kenne steckt ungefähr so viel Plot und Psychologie wie in mancher Vertigo-Serie, die 60 Hefte und mehr benötigt. Und das bei großzügig gestalteten Seiten, die kaum mehr als einen Kamera-Zoom zeigen. Erstaunlich was Moore und wohl zu nicht unerheblichem Anteil auch Kevin O'Neill da gezaubert haben.
    Geändert von Manx cat (02.11.2011 um 09:04 Uhr)

  3. #28
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Dein Text krankt sehr daran, daß du ständig Henne und Ei verwechselst und mit falschen Begriffen arbeitest. Den Gegensatz "comichaft" und "filmisch" gibt es eigentlich nicht in dem von dir gebrauchten Sinn. Eigentlich heißt comichaft, daß etwas wie ein Comic ist. Also entweder die Form aufgreift (und dann muß man sich an den gültigen Kriterien wie Sequenz und eventuell Verknüpfung von Bild und Sprache orientieren) oder, im umgangssprachlichen aber idiotischen Sinn, daß es lustige Figuren, flache Charaktere und bunte Bilder gibt (ein völliger Schwachsinn also).
    Ansonsten schöpfen Film und Comic aus den gleichen Quellen. Hollywood hat zwar die "Wie schreibe ich ein Drehbuch"-Literatur hervorgebracht, die verwendeten Rezepte leiten sich aber schlicht aus der Dramatik ab. Billy Wilder hat deshalb auch am liebsten Theaterstücke verfilmt.
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  4. #29
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Dein Text krankt sehr daran, daß du ständig Henne und Ei verwechselst und mit falschen Begriffen arbeitest. Den Gegensatz "comichaft" und "filmisch" gibt es eigentlich nicht in dem von dir gebrauchten Sinn. Eigentlich heißt comichaft, daß etwas wie ein Comic ist. Also entweder die Form aufgreift (und dann muß man sich an den gültigen Kriterien wie Sequenz und eventuell Verknüpfung von Bild und Sprache orientieren) oder, im umgangssprachlichen aber idiotischen Sinn, daß es lustige Figuren, flache Charaktere und bunte Bilder gibt (ein völliger Schwachsinn also).
    Ansonsten schöpfen Film und Comic aus den gleichen Quellen. Hollywood hat zwar die "Wie schreibe ich ein Drehbuch"-Literatur hervorgebracht, die verwendeten Rezepte leiten sich aber schlicht aus der Dramatik ab. Billy Wilder hat deshalb auch am liebsten Theaterstücke verfilmt.
    Die Begriffe "filmisch" und "comichaft" sind tatsächlich schwer gegenüberzustellen. Bei comichaften Filmen hatte ich tatsächlich an die umgangssprachliche Idee gedacht (lustige Figuren bzw. flache Charaktere), weil mir das die geläufige Definition des Begriffs ist. In diese Richtung comichafte Filme gibt es ja tatsächlich einige.

    Was mit "filmischen Comics" gemeint ist, dürfte klar sein: Comics, die sich bewusst an Erzählmuster typischer Filme annähern. Aktuelle Vertigo-Serien z.B. sind auffällig nah an der Fernsehserien-Erzählform.

    Ansonsten schöpfen Film und Comic aus den gleichen Quellen.
    Macht für mich keinen Sinn. Was für Quellen?

    die verwendeten Rezepte leiten sich aber schlicht aus der Dramatik ab.
    Film und Comic haben aber unterschiedliche Techniken zur Verfügung. Auffälligerweise verzichten manche Comics aber bewusst auf einen Teil ihrer zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und verwenden Erzählmittel, die dem zeitgenössischen Film entsprechen.

    Billy Wilder hat deshalb auch am liebsten Theaterstücke verfilmt.
    War Irma La Douce nicht ursprünglich ein Musical?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Das_M%C..._Irma_la_Douce
    Dann hat Wilder aber starke filmische Veränderungen vorgenommen, denn wie ein Musical ohne Lieder sieht das fertige Produkt nicht aus.

  5. #30
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Dass es bei Film und Comic erzählerische Parallele gibt, liegt auf der Hand: ALLE Erzählungen, egal in welchem Medium (Comic, Film, Literatur,...), folgen -wenn sie gut gemacht sind*- einem 'klassischen' Spannungsbogen beim Handlungsaufbau.

    *Bestes Beispiel ist -wieder mal- Asterix: Während Goscinny was von seinem Handwerk verstand und selbst seine frühen Werke einen klassischen Spannungsbogen aufweisen, kranken die Szenarios von Uderzo oft unter anderem daran, dass Uderzo von dererlei offensichtlich nicht die Spur einer Ahnung hatte.
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  6. #31
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Die Parallele gibt es aber nur beim 48-Seiten-Album und beim 2h-Film, und da nicht immer.
    Schon bei "Die KAtze des Rabbiners" lässt sich das schwer anwenden. Das müsste man für einen Film ordentlich modifizieren und ist trotzdem - oder vielmehr gerade deswegen - so gut.
    Ähnliches gilt für "Love and Rockets" der Brüder Hernandez. Die sind durchaus episch angelegt, aber in das von dir genannte Dramaturgie-Korsett lassen sie sich nicht pressen.
    Ich könnte noch dutzende weitere Beispiele nennen.

    Meiner Meinung nach wird Spannung ohnehin zu oft nach immer dem selben Schema erzeugt. Solche Reißbrettgeschichten interessieren mich eigentlich nur mehr aus nostalgischen Gründen.

  7. #32
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    Interessant ist noch, wenn Filme formal wenig 'comichaft', sondern ganz anders sind, aber dann doch den gleichen Geschmack im Mund oder das gleiche Gefühl hinterlassen, wie so mancher Comic. Da möchte ich Euch mal die neue J.J. Abrams Serie "Person of Interest" (bislang nur auf englisch) empfehlen, die das Thema "geheimnissvoller Held" aufgreift, und so eine Geschichte ohne Strampelanzüge und Fledermauskostüme erzählt. Sehr coole Serie.
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