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Thema: Hannes Hegen Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen...

  1. #126
    Mitglied Avatar von Reniarenaill
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    Ich bin immer davon ausgegangen, daß VON ANFANG AN (oder wenigstens fast) weit mehr langfristig geplant war, als mancheiner sich in seinen kühnsten Träumen auszumalen vermag. Natürlich nicht in jeder Einzelheit, das ist klar, aber manche Grundidee wurde erst sehr viel später - wenn auch z.T. abgewandelt oder modifiziert - realisiert. Ich gehe weiter davon aus, daß die Ideenfülle bereits am Anfang so gewaltig war, daß davon bis zum Ende der Hegen-Ära nur ein geringer Bruchteil realisiert werden konnte, ja, sehr viel wohl auch verworfen wurde. Daß Hannes Hegen mancher "Kleinkram" - man kann es auch Systematik oder Methode nennen - zuwider war und er diesen lieber Lothar Dräger überließ, will ich gerne glauben.

    Zitat Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
    Man kann also Beobachtungen aus den ersten 12 Heften NICHT für die Römer- oder Neosserie und schon gar nicht für die späteren Serien verallgemeinern, ...
    Ich habe da - wie schon gesagt - zunächst an keiner Stelle einen klaren stilistischen Bruch gesehen. So zum Beispiel in Heft 18, als die Fliegende Säge erfunden wurde und Dag sagt: "Du kennst unseren Dig noch nicht, er ist ein genialer Erfinder", kam bei mir sofort die Assoziation an die kurz zuvor von Dig gemachte Erfindung der Rasenden Seemühle. Warum sollte man sowas voneinander trennen wollen? Es sind sogar noch diverse Personen und Zirkustiere aus der Südseereihe dabei.

    Ein paar Belege für langfristige Planungen, die erst später oder auch gar nicht realisiert wurden:

    In der Radiosendung "Die Jagd nach dem Interview" schildert Hannes Hegen, daß er bereits 1957, als noch niemand etwas von den römischen Geschichten ahnte, diese bereits für viele Jahre im Vorraus mit viel Liebe konzipiert hätte. Es sollte dann ja weiter nach Gallien und Germanien gehen, und mit dem germanischen Tolpatsch Teutobold habe er noch viel vorgehabt.
    Auch Lothar Dräger hat eingestanden, daß die Rom-Serie zum allergrößten Teil auf Hannes Hegen zurückging. Aber dann startete der erste Sputnik, die Römerserie wurde abgekürzt, weil es dem Zeitgeist mehr entsprach, und man bescloss, die Digedags nun ins All starten zu lassen. (Mir kann Hegenbarth übrigens nicht erzählen, daß er diese Hefte, zumindest am Anfang, nicht genauso gern gezeichnet und mit ebenso viel Liebe entwickelt hatte.)

    In der Beilage vom Heft 37 gibt es einen Ausblick auf die Erfinderserie, der dann für die kommenden 3 - 4 Jahre auch in vielen Punkten eingehalten wurde. Aber manches konnte nicht mehr realisiert werden, weil gewisse Kritiker beanstandeten, daß die Realität zu sehr mit humorvoll Erdachtem vermischt wurde (siehe Lehmstedt-Buch), und die Erfinderreihe wurde ebenfalls vorzeitig beendet. Manche in der Beilage aufgeführten Abenteuer, wie die Entdeckung Amerikas mit Columbus, konnten so nicht mehr realisiert werden. Dafür, nehme ich stark an, hat man sehr viel später dann als modifizierten Ersatz die Cortez-Abenteuer gebracht, wobei es um das gleiche Grundthema ging.

    Ritter Runkel dürfte ein späterer Ersatz für die ausgefallenen Abenteuer mit Teutobold geworden sein. In Heft 90 und 91 führt er auch noch, genau wie dieser, Sprichwörter im Mund, bevor dann in der #92 die Ritterregeln einsetzten. Na, und der Ausblick, hinten auf Heft 89 auf die Ritter-Runkel-Reihe wurde in den kommenden Jahren auch größtenteils eingehalten, nur die Abenteuer in Fern-Ost wurden aus bekannten Gründen stark abgekürzt oder fielen ganz raus...

    Ein paar Beispiele nur, aber vielleicht zeigen sie ein wenig, daß es grobe langfristige Planungen auch über viele Jahre hinweg gab, die dann manchmal erst sehr viel später abgewandelt realisiert wurden, wenn überhaupt.

    Zitat Zitat von Tilberg Beitrag anzeigen
    Wie du, Reni, darauf kommst, Califax ausgerechnet mit Dag gleichsetzen zu wollen, erschließt sich mir überhaupt nicht; aber das nur nebenbei.
    Ich hatte doch geschrieben, daß der wohl einzige Ansatzpunkt für seine Koch- und Eßleidenschaft und gleichzeitige Verachtung der Wissenschaft auf Digs Ausspruch in Heft 46 zurückkgeht: "Es ist traurig, Dag, daß du immer nur ans Essen denkst und dich so wenig für die Wissenschaft interessierst." Daß ich deshalb nicht die Gesamtpersönlichkeit von Dag und Califax auf eine Stufe stellen wollte, ist klar, das hatte ich auch nirgendwo geschrieben (auch bei den anderen nicht). Dafür hatte ich bemerkt, daß bei Dag die These am meisten auf wackligen Beinen steht, aber er war auch der letzte im Trio und da blieb für die Zuordnung bloß noch Califax übrig.
    Geändert von Reniarenaill (06.12.2010 um 12:53 Uhr) Grund: Schreibfehler editiert.

  2. #127
    Mitglied Avatar von Udo Swamp
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    Charaktere Digedags vs Abrafaxe

    Ich würde vorschlagen, das vielleicht ein Moderator (Helmut) das Thema teilt, um einerseits die Beiträge in dem Thema hier zu belassen, was sich hier weiterhin mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuz beschäftigt und ein neues Thema, was sich mit dem Charakteren der Digedags im Vergleich zu den Abrafaxen beschäftigt.

    Meine bescheidene Meinung ist dazu, das es durchaus Charakterzüge auch bei den Digedags mehr oder weniger vorhanden sind und auch von den Autoren gewollt. Bei den Abrafaxen, so war auch Drägers Plan, wurde auf diese Unterschiede extra darauf hingewiesen -siehe Heft 1/76 bei der Vorstellung der neuen Helden, desweiteren wurde versucht dies konsequentermaßen weiter zu spezifizieren, auszubauen und durchhalten zumindest in den Anfängen Abrafaxe. Später wurde die Unterschiede wieder bei den Faxen etwas vernachlässigt oder auch leicht verändert, so dass man die ursprünglich festgelegten Charakter eigentlich auch nicht mehr richtig erkennt. Geblieben ist eigentlich nur, das Califax nach wie vor, immer viel Hunger hat, Brabrax öfter als die anderen mal einen Geistesblitz hat bzw. meist mehr weis als die anderen. Ansonsten verschmelzen die Unterschiede manchmal schon sehr oft, jeder ist mal mutig, kämpferisch, gute Ideen haben sogar die anderen Faxe manchmal auch, selbst Brabax trifft öfters mal eine unbedarfte Entscheidung. usw.. Wahrscheinlich ist auch das konsequente dauerhafte Durchhalten von Charaktereigenschaften schwieriger langfristig zu handeln in Bezug auf Dramaturgie und Handlung in den Heften, weswegen es JUS nicht immer so umsetzt.
    Geändert von Udo Swamp (05.12.2010 um 13:56 Uhr)

  3. #128
    Mitglied Avatar von Tilberg
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    @Reni: Daß die Spinnstubenautoren teilweise die allgemeine (!) Handlung schon auf Jahre hinaus geplant haben, mag ja sein. Das heißt aber nicht, daß sie jedes Detail schon vorab festgelegt hätten, insbesondere nicht die Charaktere der Digedags (um die es hier geht und worauf ich mich deshalb auch bezog). Außerdem haben sie oft genug kurzfristige Änderungen an ihren Plänen vorgenommen: Einzelne Hefte wurden gestrichen, ganze Handlungsstränge fielen weg, alte Ideen wurden wieder ausgepackt.

    PS: Was Hegenbarth irgendwann Jahrzehnte später gesagt hat, was er, der dolle Hecht, alles noch vorgehabt habe, interessiert in dieser Diskussion hier überhaupt nicht. Hätte er's mal gemacht, kann ich nur sagen.
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  4. #129
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    Jetzt wurde auch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande auf der Webseite des Bundespräsidenten bekanntgegeben.

    http://www.bundespraesident.de/Amt-u...rleihungen.htm

    Zitat Zitat von Webseite des Bundespräsidenten

    - Bekanntgabe der Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 1. Januar 2011
    Verdienstkreuz am Bande
    - Hegenbarth, Johannes Eduard, Berlin

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