Die geheime Geschichte der Digedags

[gbg]

zwei Neuigkeiten:
Die Rezension von Christoph Dieckmann erscheint am 16. Dezember in der ZEIT (eine ganze Seite!).

Die zweite, korrigierte Auflage des Buches erscheint am 17. Dezember. (Für die Fans und Sammler: „Korrigiert“ bedeutet: Tippfehler sind verbessert, und der Umschlag hat eine neue Rückseite mit Auszügen aus den wichtigsten Rezensionen, die bisher erschienen sind. Alles andere ist unverändert.)

MDR-Artours am Donnerstag 22:15 ?? Vorstellung Buch: Kann das jemand aufnehmen?? DANKE

[thowiLEIPZIG]

Ich BITTE auch Jemanden, der die Technik eines DVD-Rekorders besser versteht als ich, ARTOUR aufzunehmen. Wäre schön, wenn derjenige sich ZEITNAH hier meldet, damit ich nicht weltweite Hilferufe senden muss...

[Reniarenaill]

Wo, läufts im MDR-Fernsehen? Kann ich aufnehmen.

[thowiLEIPZIG]

Ja, im mdr. Ich denke, nach den Spätnachrichten am Donnerstag. Danke!

[Tangentus]

ich lasse meinen Rekorder auch mitlaufen...

[thowiLEIPZIG]

Spitze!

[Reniarenaill]

Aus dem Zeitungsartikel "Die geheime Geschichte der Digedags":

... Aber dass er seinen Mitarbeitern Hungerlöhne zahlte, war schlimmster Kapitalismus im Sozialismus ...

Ist das nicht gravierender Unsinn? Die meisten Mitarbeiter waren ja nicht seine Angestellten sondern wurden vom Verlag bezahlt. Hegen hat sich z.T. sogar noch dafür eingesetzt, dass ihre Bezüge erhöht wurden (bei Lona Rietschel zum Beispiel) und nach seinem Weggang wurden sie auch kaum besser bezahlt. Was steckt also wirklich dahinter? Ausbeutung durch den Verlag und/oder der blanke Neid!

.. Noch weniger zu tolererieren ist, dass er in kränkender Weise seine Mitarbeiter zu unkreativen Hilfskräften degradierte ...

Stimmt ja "noch weniger", er hat sie sogar regelmäßig zur Weiterbildung und zu Studien in den zoologischen Garten oder ins Kino geschickt, auf dass sie es lernen, möglichst naturgetreu zu zeichnen.

Dass er sein MOSAIK 1975 nach all den Kämpfen wegen einer Lapaille abgab, kann auch nicht nobel genannt werden.

Er hat es ja innerlich nicht wirklich aufgegeben, das ist doch genau so falsch, er ging ja davon auf, daß man ihn zurückholen würde/müsste. Und ob alles zusammen genommen eine Lapaille war, darüber lässt sich sicher streiten.

[thowiLEIPZIG]

... Aber dass er seinen Mitarbeitern Hungerlöhne zahlte, war schlimmster Kapitalismus im Sozialismus ...

Unsinn ist "Hungerlohn", aber im Vergleich zu "normalen" DDR-Gehältern. Es kam dem Autor wohl auf die Diskrepanzen zwischen dem Hegen-Clan und den übrigen Mitarbeitern an, ich unterstelle dem Autor mal, dass er zu jung ist, den Lohndurchschnitt in der DDR zu kennen.

.. Noch weniger zu tolererieren ist, dass er in kränkender Weise seine Mitarbeiter zu unkreativen Hilfskräften degradierte ...

Stimmt, da der Autor hier wohl die Äußerungen ihnen gegenüber meint.

Dass er sein MOSAIK 1975 nach all den Kämpfen wegen einer Lapaille abgab, kann auch nicht nobel genannt werden.

Er hat NIE ernsthaft nach Lösungsmölichkeiten gesucht, stimmt also auch.

[Tilberg]

Die Zeichner wurden nicht vom Verlag bezahlt, hat Lehmstedt doch endlich geklärt. Ihre Gehälter wurden von der Vertragssumme, die Hegenbarth zustand, abgezogen. Insofern hat der Verlag die Überweisung auf die Mitarbeiterkonten übernommen (daher offenbar das Mißverständnis), aber für die Höhe der Bezahlung war Hegenbarth selbst zuständig. Er hat ja auch hin & wieder Korrekturen nach oben oder unten vorgenommen. Dräger und Tschatscha waren Sonderfälle.

Und was die Degradierung zu Hilfskräften angeht: Da sprachen Lonas Reaktionen während des Lemstedtvortrags in Wolfen Bände. Natürlich hat Hegenbarth auch für Aus- und Weiterbildung gesorgt. Aber insbesondere die herabwürdigenden Einschätzungen in der Trennungsphase und danach haben die Zeichner sehr verbittert. ich bin sicher: Wenn er ihren Anteil ausreichend gewürdigt hätte, z.B. durch namentliche Nennung im Impressum, hätten sie sich nie zum "Putsch" bereit gefunden.

[FilthyAssistant]

Tschtscha

que?

[Tilberg]

Ein a vergessen.

[FilthyAssistant]

Ein a vergessen.

Tschtascha? Gabor oder was?

[Reniarenaill]

Die Zeichner wurden nicht vom Verlag bezahlt, hat Lehmstedt doch endlich geklärt. Ihre Gehälter wurden von der Vertragssumme, die Hegenbarth zustand, abgezogen.

Wow, hab ich jetzt was nicht richtig gelesen, oder du nicht? Nur Lothar Dräger und Hegens Frau Edith waren doch Privatangestellte von Hegen und erhielten von der Vetragssumme, die Hegen zustand, jeweils 10 %, während H.H. selbst 80 % bekam. Aber das wußte ich so schon vorher, schon seit 1985, seit der Auskunft von Wolfgang Altenburger... Aber alle anderen waren doch Verlagsangestellte? Oder steht nun was ganz Neues im Buch, was ich überhaupt noch nicht gelesen hab?

[Predantus]

Tschtascha? Gabor oder was?

Ich denke der Tilberg schreibt es einfach nur so, wie es gesprochen wird. Ausgehend vom ursprünglichen Nachnamen der vermeintlichen Person und dem, wenn ich mich recht erinnere, was Lona dazu gesagt hat könnte man es wohl auch Szasza schreiben, abgeleitet eben von Szafranski. Nur wer kann das schon lesen.

[Tilberg]

Ich glaube, der Studnix weiß schon, wen ich meine. Ich habs oben nun auch korrigiert.

[Tilberg]

@Reni: da hast du wohl was überlesen. Lies nochmal nach.

Von Hegenbarths Vertragssumme wurden die Gehälter der Mitarbeiter abgezogen und den Rest bekam er ausgezahlt. Technisch gesehen haben die Mitarbeiter ihr Geld also vom Verlag überwiesen bekommen. Bezahlt hat sie aber Hegenbarth. Inwieweit ihnen das damals völlig bewußt war, ist eine andere Frage. Auf jeden Fall sind durch dieses von Lemstedt geschilderte Procedere nun die diversen sich widersprechenden Aussagen erklärt.

An Dräger (und an sein Frau auch?) hat Hegenbarth nun noch jeweils 10% der Gesamtvertragssumme gezahlt. Circa die Hälfte der Vertragssumme blieb ihm dadurch noch übrig.

[Reniarenaill]

Und die ganzen Farben, Bleistifte und Zeichenblöcke musste er sicherlich von dem kümmerlichen Rest auch noch bezahlen?! Da wäre ja dem armen Mann reineweg gar nichts mehr übrig geblieben, hätte er den ganzen Mitarbeiterstab auch noch fürstlich entlohnt. Kein Wunder, wenn er da hin und wieder die Nerven verloren hat und jemanden mal als Hilfskraft beschimpfte, falls dieser sich vielleicht noch mit Vorsatz anschickte, die Arbeit des Meisters zu sabotieren. Nein, im Ernst, daß sowas vorgekommen ist, hat sich ja später auch bei den Abrafaxen gezeigt. Und wenn sowas Jahrzehnte später noch an die große Glocke gehangen wird, finde ich das schon mal gar nicht fein, so!

[Udo Swamp]

Die Zeichner wurden nicht vom Verlag bezahlt, hat Lehmstedt doch endlich geklärt. Ihre Gehälter wurden von der Vertragssumme, die Hegenbarth zustand, abgezogen. Insofern hat der Verlag die Überweisung auf die Mitarbeiterkonten übernommen (daher offenbar das Mißverständnis), aber für die Höhe der Bezahlung war Hegenbarth selbst zuständig.

Auf welcher Seite steht das geschrieben, würde es selber gern nochmal nachlesen.

[Uhrviech]

@Reni: da hast du wohl was überlesen. Lies nochmal nach.

Von Hegenbarths Vertragssumme wurden die Gehälter der Mitarbeiter abgezogen und den Rest bekam er ausgezahlt. Technisch gesehen haben die Mitarbeiter ihr Geld also vom Verlag überwiesen bekommen. Bezahlt hat sie aber Hegenbarth. Inwieweit ihnen das damals völlig bewußt war, ist eine andere Frage. Auf jeden ....

Das trifft, wie ich mir das erlesen habe, nur für den 57er Vertrag zu. Im November 1957 wurde ja schon wieder ein neuer Vertrag abgeschlossen und von diesem absatzabhängigen Honorar mußte Hegenbarth nur noch die Gehälter der freien Mitarbeiter abziehen. Die vom Verlag übernommenen 9 Mitarbeiter wurden ab Dezember 1958 voll in den Verlag integriert und von ihm bezahlt. Für HH blieb zwar zunächst einmal etwa die gleiche Summe hängen, aber er hatte in der Folge nichts mehr mit den Gehältern der Verlagsmitarbeiter zu tun, bestimmte also auch nicht mehr deren Höhe. (siehe Seite 110 rotes Buch)

[Bruno]

So habe ich es auch gelesen.
Im Kapitel um das Ende des MvHH wurden die Grafiker doch ausdrücklich als Verlagsmitarbeiter bezeichnet.
Und die angeblichen Hungerlöhne werden durch die Aussagen Schleefs doch deutlich zurückgewiesen.

[gbg]

chief webmaster, könnten wir die sachen in den geheime geschichte part verschieben?
danke

[Tilberg]

Ich lese nochmal nach. Vielleicht hat mich die Erinnerung getäuscht.

[Pegasau]

Eine hervorragende Ergänzung zur "Geheimen Geschichte der Digedags" ist übrigens ein Artikel von Herrn Scholz in "Deutsche Comicforschung 2011" über Wolfgang Altenburger und seine Arbeit. Empfehlenswert. Hab's gerade gelesen.

[thowiLEIPZIG]

zwei Neuigkeiten:
Die Rezension von Christoph Dieckmann erscheint am 16. Dezember in der ZEIT (eine ganze Seite!).

GANZ SICHER am 16. und nicht in dieser Woche?

[CHOUETTE]

Schreibt mal bitte, wenn's feststeht! Die ZEIT ist immer ratzfatz weg, weil die Dussel im Discounter meines Vertrauens in diesem Leben nicht mehr raffen, dass das keine Tageszeitung ist, und man die am Donnerstag Abend nicht aus dem Regal räumen muss.