Buch "Yps: Die verpasste Chance"

[Rosenelf]

Habt Ihr schon von diesem neuen Buch gehört ??? Leider etwas teuer mit 49 Euro ...


Kurzbeschreibung

Am 10. Oktober 2000 erschien die letzte reguläre Ausgabe der Kinderzeitschrift YPS in Deutschland. Mit dem Heft Nr. 1253 wurde ein Schlussstrich unter eine Publikation gesetzt, die sich ein Vierteljahrhundert auf dem Markt behaupten konnte. Dieser Erfolg beruhte auf der damals innovativen Idee jedem Heft ein Spielzeug, von YPS als Gimmick bezeichnet, beizulegen. Die Arbeit geht der Frage nach, ob dieses Schicksal unausweichlich war, oder ob bei YPS von einer verpassten Chance gesprochen werden kann. Hierzu werden das Produkt YPS, der Kinderzeitschriftenmarkt 2010, die Einstellung der Publikation sowie der YPS-Relaunch 2005/2006 analysiert. Abschließend folgen Optionen zur Reaktivierung der Marke YPS.

http://www.amazon.de/YPS-verpasste-K...7839473&sr=1-2

[Jano]

Das ist kein reguläres Sachbuch, sondern wird einfach 'ne BWL-Diplomarbeit o.Ä. sein, daher auch der Preis.

[Breedstorm]

Hmmm, ist das der Enkel von diesem Herren? http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_von_Lettow-Vorbeck

[Hinnerk]

Frag ihn doch: http://www.cylex-telefonbuch.de/prof...220455418.html

[Rosenelf]

Am 5. Juni 1940 fiel sein Sohn, Rüdiger von Lettow-Vorbeck, am 19. Oktober 1941 dessen Bruder Arnd.

Entweder hatte er noch weitere Kinder oder es ist ein anderer Familienzweig.

[ZAQ]

Irgendwelche Hardcore-Ypsler, die das (gelesen) haben und hier mal für nicht ganz so Hardcor-Ypsler kurz ihre Leseeindrücke schildern können?
Hier im Forum wurde ja auch lang und breit über Relaunch und Wiedereinstellung diskutiert. Findet sich diese Diskussion darin als Quelle wieder? Welche Quellen wurden (sonst noch) genutzt? (zB IVW? Ehapa-Mitarbeiter? ypsfanpage?...) Decken sich seine Ansichten mit den hier diskutierten? Welchen persönlichen Bezug hat der Autor zu YPS (in der Scene bisher meines Wissens nicht bekannt)? Sowas halt.

[Arcon]

Irgendwelche Hardcore-Ypsler, ... Sowas halt.

Ich bin ebenfalls am Inhalt des Buches interessiert, aber 49€ für ein 96-seitiges Taschenbuch ist mir schlicht zu teuer. Und wenn ich mir die Kurzbeschreibung bei Amazon.de durchlese keimt in mir der Verdacht, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Würde noch nicht mal stimmen, wenns 20€ günstiger wäre.

Die Fragen die der Autor aufwirft und dazu Position zu beziehen sich berufen fühlt, habe ich für mich selbst ohnehin schon beantwortet.

[Zyklotrop]

Mich würde es ebenfalls brennend interessieren, aber nicht für 49 Mäuse.

Wobei, wo wir gerade davon sprechen fällt mir was ein: da es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, kann ich sie vielleicht per Fernleihe über meine Universität gepumpt bekommen. (Das Buch, nicht die Mäuse.) Mal sehen.

[ZAQ]

(...) aber 49€ für ein 96-seitiges Taschenbuch ist mir schlicht zu teuer. Und wenn ich mir die Kurzbeschreibung bei Amazon.de durchlese keimt in mir der Verdacht, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Würde noch nicht mal stimmen, wenns 20€ günstiger wäre. (...)

Schon mal überlegt, dass Du die 49 € nicht für'n 96seitiges Taschenbuch bezahlst, sondern für den Inhalt desselben? Also nicht für die bedruckten Seiten, sondern für die Gedanken, die da festgehalten werden, die Recherche-Arbeit etc. ? Da KÖNNTE das Preis-Leistungsverhältnis durchaus stimmen (ob's das tatsächlich tut, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wenn's so ein Buch über ZACK gäbe, würd ichs vermutlich drauf ankommen lassen, und deshalb dachte ich, dass hier vielleicht ein ebenso glühender YPSler wäre, wie ich ZACKer bin und dass der dann hier mal Auskunft geben könnte).

Zudem: Wenn ich's recht verstanden hab, ist im Buch wohl auch ne Konzeption, wie ein YPS-Neustart ERFOLGREICH zu machen wäre, wenn man also noch mehr als 49 Euro zu investieren hätte, könnte man's als 'Bedienungsanleitung für den YPS-Relaunch' benutzen und im Erfolgsfall hätte man auch die 49 Euro wieder drin...

[eis]

Zudem: Wenn ich's recht verstanden hab, ist im Buch wohl auch ne Konzeption, wie ein YPS-Neustart ERFOLGREICH zu machen wäre, wenn man also noch mehr als 49 Euro zu investieren hätte, könnte man's als 'Bedienungsanleitung für den YPS-Relaunch' benutzen und im Erfolgsfall hätte man auch die 49 Euro wieder drin...

Dann ist das Buch ja quasi ein Geschenk. Mann müsste es nur kaufen und würde reich und berühmt indem man die Ratschläge dort umsetzt. Das ist fantastisch. Oder man nimmt das Buch, geht damit zu Ehapa, offeriert die Ideen und lässt sich als Projektmanager für das bis ans Ende seines Leben erfolgreiche Yps-Magazin einstellen => Rente gesichert. Also ich gehe gleich in meinen Amazon-Laden und kaufe mir dieses Buch. Aber erst, nachdem ich dem freundlichen Afrikaner, der mir von dieser riesen Summe auf dem Konte des verstorbenen Diktators per Mail erzählt hat, geantwortet habe.

Muss ich jetzt wirklich irgend was schreiben, dass ich das nicht ganz ernst gemeint habe und mir meine Gedanken zu dieser Pasage des Werbetextes sowie der kommentierenden Worte mache?

[ZAQ]

(...) Muss ich jetzt wirklich irgend was schreiben, dass ich das nicht ganz ernst gemeint habe (...)

Nö. Musst Du nicht. Oder vielleicht doch, wenn ich bedenke, dass zuweilen auch ein hinzugefügter nicht ausreicht, um klarzustellen, dass ICH das auch nicht ernst gemeint hatte...

[Arcon]

Schon mal überlegt, dass Du die 49 € nicht für'n 96seitiges Taschenbuch bezahlst, sondern für den Inhalt desselben? ...

Ich? Wieso ich?

Schon klar. Aber ein Buch kann man erst beurteilen NACHDEM man es gelesen hat. Aber zuerst steht nunmal die Kaufentscheidung. Und gegen diese spricht der Preis, die im Bezug auf diesen geringe Seitenanzahl und die Kurzbeschreibung, die mich nicht darauf schließen lässt, dass auch der Inhalt eine derartige Investition rechtfertigen würde...

Zudem: Wenn ich's recht verstanden hab, ist im Buch wohl auch ne Konzeption, wie ein YPS-Neustart ERFOLGREICH zu machen wäre, wenn man also noch mehr als 49 Euro zu investieren hätte, könnte man's als 'Bedienungsanleitung für den YPS-Relaunch' benutzen und im Erfolgsfall hätte man auch die 49 Euro wieder drin...

Wär dann wohl was für Ehapa.

[ZAQ]

Ich? Wieso ich? (...)

Wieso nicht?

[Espace]

Hallo ihr Ypsler
So wie sich Yps derzeit verkauft bei Ebay kann es auch sein das dieses Buch irgendwann bei Ebay den 10 fachen Wert hat !!! Das wären dann nach Adam Riese 500 Euro !!!
Aber mal im Ernst.Ich glaube auch das es sich um eine Diplom Arbeit handelt denn ich glaube nicht das man mit diesem Buch reich werden könnte zumal die Anzahl wirklicher Hardcore Fans sich in Grenzen hält aber ich finde es schon mal gut das sich jemand ernsthafte Gedanken macht über Yps und den (wahrscheilich nie mehr kommenden) Relauch.
Espace

[chillybongo]

Splashcomics hat sich das Buch reingezogen. Die Besprechung ist seit heute online. Und zwar hier.

[ZAQ]

Erstmal Dank dafür. Einige meiner oben gestellten Fragen werden da ja beantwortet. Meine Hauptneugier allerdings nicht:

Die Erfolgsgeschichte von YPS ist ja sattsam bekannt. Interessant find ich aber vor allem die 'unrühmliche' Relaunch-Episode.
MMn war der Wiederbelebungs-Versuch ein programmierter Rohr-Krepierer. Wird darauf näher eingegangen? Wird analysiert, warum das damals gescheitert ist, scheitern musste? Und ist das dargestellte Konzept für ein erfolgreicheres Comeback überzeugend? Berücksichtigt es die Lehren aus dem erfolglosen Versuch?

In der splash-Rezi liest sich das, als würde der dargestellte Relaunch vornehmlich auf die 'Kidults' abzielen, also das Klientel in den Fokus nehmen, für das YPS eine Kindheitserinnerung ist (vergleichbar mit dem Relaunch von ZACK vor 10 Jahren) und auf 'Kult'- und 'Retro'-Faktoren setzen. - Ich denke, das allein kann nicht mehr Erfolg haben, sprich mehr Auflage bringen als es ZACK aktuell tut und ich bezweifel, dass in der Auflagenhöhe Gimmicks rentabel produziert werden können. Ein 'erfolgreicher' Relaunch von YPS kann mMn -wenn überhaupt- nur nach dem Micky-Maus-Prinzip funktionieren, wo die Käuferschaft ja auch aus aktuellen Kids besteht UND aus 'alten Herren', die das Heft eben seit ihrer Jugend kaufen und sammeln. Ein YPS heute hätte aber im Ggs. zu früher das Gimmick nicht mehr als 'Alleinstellungsmerkmal', denn jedes Kinder-Heft hat heute solchen 'Plastikschrott'.

Um erfolgreich zu sein, müsste also ein heutiges YPS entweder mit dem Heft selbst punkten oder mit besonderen Gimmicks, die eben kein 'Plastikschrott' wären. Letzteres dürfte (wirtschaftlich) schwer zu realisieren sein (denn selbst erfolgreiche Hefte haben heute nicht mehr die Auflagenzahlen wie früher, ein schlichter Effekt der demographischen Entwicklung, Stichwort Überalterung der Gesellschaft). Und um mit dem Heft selbst zu punkten fehlt es YPS weitgehend an 'qualitativer' Tradition: Viele der Heftserien waren minderwertige Studio-Auftragsproduktionen und über die Jahre wechselten sie so häufig, dass es in der Rückschau kaum 'typische', prägende YPS-Serien gab. Womit das YPS mMn damals schon punkten konnte, war der 'lehrreiche' redaktionelle Teil, mit dem oft eine Verbindung von Heft und Gimmick geschaffen wurde.

Da auch GEOlino die Micky Maus bei den Kinderzeitschriften überholt hat, scheint mir ein YPS-Rebirth heute -wenn überhaupt- nur erfolgversprechend, wenn man ne Mischung schaffen würde aus möglichst hochwertigen Gimmicks (wobei hochwertig vor allem meint: Gimmicks mit hohem 'Beschäftigungspotenzial'), ausführlichem, redaktionellem Teil, der ausgehend vom Gimmick interessante, lehrreiche Reportagen aus Natur und Technik bringt (halt GEOlino-mässig), mit vielen Anregungen für die Leser selbst aktiv zu werden, zu experimentieren etc. und relativ wenig, aber qualitativ hochwertigen Comics (Comicanteil ca. 50%, qualitativ meint hier vor allem einen inhaltlichen Anspruch, der nicht einfach nur 'lustig' ist oder 'unterhaltsam', sondern der auch den Intellekt nicht beleidigt).

[HerrHase]

Viele der Heftserien waren minderwertige Studio-Auftragsproduktionen und über die Jahre wechselten sie so häufig, dass es in der Rückschau kaum 'typische', prägende YPS-Serien gab.

Kann ich so nicht stehen lassen: Neben Studio-Produktionen von zwiefelhafter Qualität gab es auch Asterix, Lucky Luke, Percy Pickwick, Robin Ausdemwald etc. und Eigenproduktionen wie Yinni und Yan, die durchaus mit bspw. den meisten Disney-Comics mithalten konnten (wurde auch durchgehend vom gleichen Zeichner gestaltet). Prägende YPS-Serien gab es natürlich auch einige: Y&Y sowie Yps & Co. liefen ja (fast) durchgehend von den 70ern bis zum Ende, Pif & Hercules auch sehr lange.

Ein Fehler des Relaunch-Versuchs war mMn auch, dass man kaum auf die alten Helden setzte. Ein neuer Ein- bis Dreiseiter mit Yps & Co. ist halt doch ein bisschen wenig, dazu kamen dann noch Nachdrucke von Wiechmanns Studioserie Mister Melone. Eine zeitgemäße Interpretation von Y&Y wäre das mindeste, um das Heft für Altfans wieder auf Dauer interessant zu machen und könnte sicher, wenn sie entsprechend gemacht ist, auch Kids ansprechen.

Die Relaunch-Hefte wirkten halt insgesamt sehr lieblos zusammen geschustert: kaum längere Comics, überwiegend Nachdrucke, teilweise billige Gimmicks (Plastikschrott, wenn man von den Urzeitkrebsen mal absieht), ein red. Teil, in dem sogar Yinni & Yan falsch geschrieben wurde. Das sah halt eher wie der Versuch aus, mit einer bekannten Marke schnell noch mal ein bisschen Geld zu machen, als wie ein ernsthaftes Bemühen, die Marke dauerhaft wieder zu etablieren.

[chillybongo]

Interessant find ich aber vor allem die 'unrühmliche' Relaunch-Episode.
MMn war der Wiederbelebungs-Versuch ein programmierter Rohr-Krepierer. Wird darauf näher eingegangen? Wird analysiert, warum das damals gescheitert ist, scheitern musste? Und ist das dargestellte Konzept für ein erfolgreicheres Comeback überzeugend? Berücksichtigt es die Lehren aus dem erfolglosen Versuch?

Ja, auf den gescheiterten Relaunch wird ausführlich eingegangen, auch die Gründe. Der Autor sieht das ähnlich wie du ("programmierter Rohrkrepierer").

Ein Konzept für eine Wiederbelebung wird auch mehr oder weniger ausführlich beschrieben. Zum einen die "Kidults" und das Magazin, zum anderen die Marke "YPS", wo Vorschläge kommen wie Merchandising (Kapitel zu Potential, Anforderungen, Produktkonzeption mit Ideen wie Gimmick-Shop, Retro-Geschenkboxen, Bekleidung, Events, etc.). Dazu Digitale Produkte wie Online-Archiv, iPhone-Apps, Browser Games. Es geht noch weiter in Kapiteln über "YPS 2.0" und "Virale Marketing Optionen" usw usf.

Schon einiges an Stoff und Ideen, die man sich genauer reinziehen könnte.

[ZAQ]

Hm... Klingt ja dann doch ganz interessant. Wenn ich mal 49,- übrig hab oder das Ding irgendwo 2nd Hand für billiger finde...

@ HerrHase: Ja natürlich gab es mit Asterix u.A. auch gute Comics. zB ja auch Dupas Nicky und dieses Hugo-Ding von Bedu, das in D mMn völlig zu Unrecht nie wirklich wahrgenommen wurde. Aber keine dieser Serien assoziiert man spontan mit YPS (während zB Michel Vaillant und ZACK immer miteinander assoziiert werden). Dass Yinni und Yan (auch unterschätzt) immer vom selben Zeichner waren, wusst ich nicht, hätt' ich jetzt auch nicht gedacht, war doch der Zeichenstil durchaus wechselnd. Der Titel-Comic (YPS & Co.) aber taugte grade mal als 'Comic zum Gimmick', besondere Qualität kann ich da nicht erkennen. Kurz: YPS und Gimmick assoziiert jeder sofort, aber in Bezug auf gute, typische, prägende Comics sieht's eher mau aus: Weder gibt es (gute) Comics, wo man sofort denkt 'ach ja, aus YPS', noch fällt einem spontan zu YPS ein typischer, guter Comic ein (Asterix, Lucky Luke sind ja nun nicht grade repräsentativ für's Heft). Das war es, was ich versuchte, auszudrücken.

[chillybongo]

Hm... Klingt ja dann doch ganz interessant.

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