... es müsste auch nicht unbedingt immer nur der ständig brütende, vom Schicksal gebeutelte und von persönlichen Tiefschlägen geprägte Außenseiter sein. Seit Beginn von Vol. 2 (immerhin auch schon ein Dutzend Jahre her!) hatte Murdock nur noch seltenst Gelegenheit, sich über einen eindeutigen Sieg oder einen Augenblick des Glücks zu freuen. Es wäre schön, zu erleben, wie DD auch mal wieder ein Leben
rettet bzw. zum Positiven verändert; oder auch nur eine Entscheidung trifft, bei der er
nicht unter einem Nervenzusammenbruch leidet oder fremdem Einfluss steht…
Ich könnte mir vorstellen, dass so mancher Leser einer Superheldenserie (auch einer so außergewöhnlichen wie Daredevil) gerne hin und wieder mal die Titelfigur gewinnen sehen möchte. Ein "Held" in permanenter Leidenspose (vielleicht übertreibe ich hier ein wenig… aber nicht sehr
) dürfte auf Dauer tatsächlich mehr Leser vertreiben als anlocken. - Und Brubaker, den ich als Autor ansonsten ausgesprochen schätze, hat in seiner Amtszeit bei DD auch wenig zum Selbstbewusstsein Murdocks beigetragen (in dem Punkt hat mir Brubakers Schreibe für Catwoman ein gutes Stück besser gefallen). Besonders der lange Storybogen um Mr. Fear drückte schwer aufs Gemüt und ließ MM schließlich als Verlierer auf der ganzen Linie zurück.
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