Wie ich ja schon öfter erwähnt habe, geschah meine Sozialisation mit FF in den Siebziger Jahren. Das heißt, ich bin aufgewachsen mit den turbulenten, meist von Fecchi gezeichneten Titelgeschichten, in denen häufig die ganze FF-Familie auftrat. Nicht selten kam es damals vor, dass auch andere als die gewohnten Figuren FF und Lupo die Hauptrolle spielten. Manchmal war es Knox, oder Fax, und in einigen Fällen sogar die heute zu Unrecht verstoßenen Hops und Stops.

Ich weiß, dieses Thema kam in den letzten Jahren schon ein paarmal vor. Der Grund, warum ich jetzt wieder damit anfange, ist der EIntrag in der Kaukapedia, den ich doch für diskussionswürdig halte.

Mir geht es darum, nach Gründen zu suchen, warum diese beiden Figuren verschwunden sind bzw. warum es offenbar keinen Bedarf mehr für sie gibt, und ich würde mich freuen, eure Meinung dazu zu lesen.

Es wird immer wieder angeführt, dass es für diese Figuren irgendwann keinen Bedarf mehr gab, weil ihre Charaktere sich zu sehr anderen Figuren angenähert hatten. Und eben dies, finde ich, hätte nicht sein müssen.

kaukapedia:
Igel Stops entwickelte sich mit der Zeit zum wohlmeinenden naiven Spießer, der sich nicht nur mit seiner Nichte und seinen beiden Neffen, Stips, Staps und Stups (kurz: Stöpsel) herumschlagen musste, sondern auch mit deren namenloser "Gewitterziege" von Tante, seiner Schwägerin. Damit nicht genug, musste er zusätzlich noch als Opfer von Nervbacke Fridolin in dessen eigener Serie herhalten.
Die Einführung der Stöpsel (bei der man ganz offensichtlich einen gewissen Enterich im Sinn hatte) machte aus dem vorher etwas behäbigen, aber durchaus nicht unsympathischen Stops in der Tat einen jähzornigen, ungerechten, oftmals ziemlich fiesen Spießer. Dadurch näherte er sich zwangsläufig dem Kommißkopp Fax an, der diese Eigenschaften schon zuvor besetzt hatte. Natürlich wurde der brave Igel dadurch nach und nach überflüssig, denn all die Onkel-Neffen-Konflikte, die seine Geschichten ausmachten, konnten fortan ebenso mit den Füchsen erzählt werden.

Leider scheint es aber für den guten Stops kaum eine Rückkehrmöglichkeit zu geben. Selbst wenn man die Stöpsel wieder zu ihrer Mutter schicken und aus Stops wieder den etwas langsamen Biedermann von einst machen wollte, er wäre wohl auf Dauer zu farblos, um eine tragende Rolle zu spielen. Höchstens als Sidekick für andere Figuren - vor allem in einer gemeinsamen Reihe mit Hops - wäre er interessant.

Ganz anders sieht es meiner Meinung nach mit Hops aus:
kaukapedia:
Hase Hops indes war zunächst der fröhliche, etwas chaotische Kumpel von Stops, entwickelte sich aber gegen Ende der 60er zu einem windigen Tagedieb mit Hang zum Gernegroß und Playboy, und damit zu einem weiteren Gegenspieler des wirklich arg gebeutelten Igels. (...)
Bis zur Einstellung der Serie im Jahre 1987 hatte sich der Charakter von Hops schließlich so sehr dem von Lupo angenähert, dass er und damit auch Stops im neuen Millennium keine wirkliche Daseinsberechtigung zu haben scheinen.
Und eben diese Veränderung halte ich für klar hausgemacht, weil dadurch eine wichtige Figur mit sehr viel Potenzial verlorenging.

Denn Lupo und Hops sind sich in ihrem Grundcharakter mit Sicherheit etwas ähnlich - beide sind faul, leben in den Tag hinein und versuchen ohne große Mühe über die Runden zu kommen. Das war es aber auch schon.

Denn während Lupo bei seinen Mitmenschen (nicht unbedingt bei den Lesern!) in aller Regel eher negative Assoziationen weckt, ist Hops doch im Grunde ein fröhlicher und sympathischer Zeitgenosse. Er tritt auf wie ein Playboy, gibt sich dandyhaft und gegenüber der Weiblichkeit recht charmant. Gibt es wirklich jemanden, der Grund hat, ihn nicht zu mögen? (Abgesehen vielleicht von Stops, der aber zu brav ist, um es sich groß anmerken zu lassen). Außerdem kommt er am Ende seiner Geschichten doch meistens ganz gut weg - ganz im Gegensatz zu Lupo. Ich behaupte also: Der eigentliche Hops ist nicht im geringsten so wie Lupo! Ich denke, er hat eher Anlagen eines Gustav Gans (vielleicht nicht ganz so viel Dusel, aber das Gehabe passt doch ganz gut).

Deshalb sage ich: Holt Hops wieder in die FF-Familie, deren Gesellschaft er so lang entbehren musste. Und nehmt bitte auch den neffenbefreiten Stops mit dazu - die H&S-Geschichten von Costa aus den frühen 80er Jahren gehören mit zum besten, das FF je gebracht hat.

Genug gelabert. Jetzt seid ihr dran.