Der ALTE Diskussions-Thread über die Epsilon-Veröffentlichungspolitik

[uwe]

Datenspeicherung mit Live-Backup in der Cloud (Dropbox oder anders) setzt aber auch eine performante Internetverbindung voraus, die immer noch nicht jedem möglich ist. Ein Backup auf einer externen Festplatte lässt sich ja auch "Live" einrichten, da muss man nicht mehr manuell dran denken. Wie auch immer, über den Sinn einer Kombination der Möglichkeiten und einer steten Datensicherung müssen wir ja nicht diskutieren.

[Manfred G]

Ich hoffe, das spielt nicht auf mich an?

Nein,natürlich nicht!!
Ich hatte damals mein Abo für das wirklich gute Comic Speedline verlängert und dann kam keine einzige Ausgabe mehr...
Gruß
Manfred

[ZAQ]

Hach, ja, die Speedline. Die hatten damals ja das Angebot eines 'Ewigkeitsabos' (Betrag x bezahlen und die CSL bis in alle Ewigkeit bekommen). Da hab ich dann damals n 'Gegendeal' vorgeschlagen, den sie akzeptiert hatten (Betrag x bezahlen, ABZÜGLICH all dessen, was ich in der Vergangenheit bereits für die CSL-Abos bezahlt hatte...). Unterm Strich lief das dann bei mir darauf raus, dass sich da weder n Vor- noch n Nachteil draus ergab. So ungefähr jedenfalls.

[Zyklotrop]

Hach, ja, die Speedline. Die hatten damals ja das Angebot eines 'Ewigkeitsabos' (Betrag x bezahlen und die CSL bis in alle Ewigkeit bekommen).

Tatsächlich? Ich erinnere mich dumpf mal irgendwo gelesen zu haben, daß "lebenslängliche" Verträge dieser Art bei uns gesetzlich nicht erlaubt sind, sondern für einen genau definierten Zeitraum gelten müssen.

[ZAQ]

Jein. Tupper hat zB ein 'lebenslanges' Umtauschrecht. Das ist nicht offiziell, weil es das -in Deutschland- nicht geben darf*. De facto wird es aber so gehandhabt und weil kein Nachweis über das Kaufdatum von Tupper verlangt wird, kann im Zweifel auch keiner beweisen, dass eine Garantiefrist bereits abgelaufen ist. Und da ja auch niemand geschädigt wird, ist eine solche 'de facto-Lösaung' ja auch unproblematisch, weil wo kein Kläger, da kein Richter (und wo kein Schaden, wer sollte da klagen?)

Natürlich ist diese Regelung idiotisch, aber so ist das zuweilen mit Regelungen: In Deutschland muss ja auch auf jedem Lebensmittel ein Haltbarkeitsdatum draufstehen. Das ist bei Dingen, die gar nicht schlecht werden können (Wasser, Zucker, Kakao,...) unsinnig, muss aber trotzdem sein. Deutsch halt.

*'Offiziell' ist daher -in Deutschland- eine Tupper-Garantiefrist von 30 Jahren festgeschrieben. Aber auch im 31. Jahr wird niemand Probleme beim Umtausch haben...

[Hinnerk]

Natürlich ist diese Regelung idiotisch, aber so ist das zuweilen mit Regelungen: In Deutschland muss ja auch auf jedem Lebensmittel ein Haltbarkeitsdatum draufstehen. Das ist bei Dingen, die gar nicht schlecht werden können (Wasser, Zucker, Kakao,...) unsinnig, muss aber trotzdem sein. Deutsch halt.

Diese Regelungen gelten EU-weit. Und wenn du eine Verpackungsmethode entwickelt haben solltest, die sowohl die lebenslange Keimfreiheit, wie ein Verhindern der geschmacklichen Veränderungen durch Alterung verhindert, dann vermute ich, dass du durch die Patente steinreich sein dürftest.

[Bad Company]

Die Vorschau bei EPSILON zeigt (mal wieder) eine demoralisierende Situation. Für Oktober RUBINE GA 1 und dann erst ab Dezember (ohne Gewähr) weitere Titel. Irgendwie scheint die im Juni in Erlangen präsentierte Offensive mit überwiegend Titeln deutschsprachiger Künstler und der dann erhoffte Backlist-Abverkauf gerade mal Geld für die RUBINE-GA erzielt haben. Wobei die Übersetzung und Lettering entfällt, da RUBINE bereits als Einzelalben vorliegen, also eher ein kostengünstiges Projekt für den Verleger.
Ganz ehrlich ? Ich frage mich, wie ein Verleger mit einer(bis auf RUBINE) fast halbjährlichen Pause, falls im Dezember tatsächlich neue Alben kommen, existieren kann?

Schade, dass man nicht erfährt, ob die Lizenzgeber das seit Jahren stattfindende Verschieben der Titel beobachten. Es müsste mal einen Comic-Journalisten geben, der z.B. auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober bei den Verlagen versucht etwas darüber zu erfahren. Auch wenn dann keine Aussagen kommen sollten, zumindest werden die Lizenzgeber dann mal aufmerksam über diesen Umstand.

Ich weiß, eher unrealistisch das Ganze.

[ZAQ]

(---) Schade, dass man nicht erfährt, ob die Lizenzgeber das seit Jahren stattfindende Verschieben der Titel beobachten. (...)

Zwei Möglichkeiten: Erstens: Die Lizenzen wurden vorab bezahlt. Dann bekommt der Lizenzgeber nicht unbedingt mit, wann (oder ggf. auch ob überhaupt) die dt. Ausgabw erscheint. Kann ihm dann aber auch relativ egal sein, er hat ja sein Geld bereits. Zweite Möglichkeit: Die Lizenzgebühr wird erst bei Erscheinen der dt. Ausgabe fällig. In dem Fall muss der Lizenzgeber nix 'beobachten', dann kriegt er ja bei Zahlung mit, dass es erschienen ist.

[MacLeod]

Jo Bob Morane ist inzwischen auch bei Februar 2015 angekommen

[Jano]

Zwei Möglichkeiten: Erstens: Die Lizenzen wurden vorab bezahlt. Dann bekommt der Lizenzgeber nicht unbedingt mit, wann (oder ggf. auch ob überhaupt) die dt. Ausgabw erscheint. Kann ihm dann aber auch relativ egal sein, er hat ja sein Geld bereits. Zweite Möglichkeit: Die Lizenzgebühr wird erst bei Erscheinen der dt. Ausgabe fällig. In dem Fall muss der Lizenzgeber nix 'beobachten', dann kriegt er ja bei Zahlung mit, dass es erschienen ist.

Beides gibt es so in der Praxis nicht. Die Lizenzgebühren sind *immer* ein prozentualer Anteil des Coverpreises. Man leistet eine Vorabzahlung über eine bestimmte Summe, die dann auf diesen Anteil angerechnet wird, muss also das nächste Mal erst wieder etwas zahlen, wenn die durch Verkäufe erwirtschaftete Summe diese Vorauszahlung übersteigt.

Dass "nicht unbedingt mitbekommen" wird, wann eine Ausgabe erscheint, gibt es so ebenfalls nicht. Deutsche Ausgaben müssen vor dem Druck immer zum Approval vorgelegt werden. Zudem müssen - auch solange der vorabgezahlte Betrag noch nicht wieder reingekommen ist - ein- bis zweimal jährlich Verkaufsabrechnungen eingeschickt werden, aus denen dann ebenfalls entsprechend hervorgeht, dass ein Band erschienen ist.

Erscheint ein Band nicht zum vertraglich festgelegten Zeitpunkt, drängt der Lizenzgeber aber in der Regel trotzdem nicht auf eine Veröffentlichung, da er die Vorauszahlung bereits erhalten hat und die Lizenz bei Nichterscheinen sowieso automatisch verfällt. Ein Band muss in der Regel innerhalb von 18 Monaten nach Vertragsabschluss erscheinen, sofern nichts anderes vereinbart wurde, sonst ist der Vertrag automatisch hinfällig, ohne dass Vorauszahlungen erstattet werden.

[Raro]

An der Kohle kann es doch nicht liegen, wenn man einen Stand auf der Buchmesse in Frankfurt hat, den sich die großen Verlage sparen:
https://de.book-fair.com/networking/...e-0d77c9f12315

[frank1960]

Was das wieder kostet...für das Geld hätte er im Dezember Bab 5 auffen Weg bringen können.

[the_rooster]

Diese Regelungen gelten EU-weit. Und wenn du eine Verpackungsmethode entwickelt haben solltest, die sowohl die lebenslange Keimfreiheit, wie ein Verhindern der geschmacklichen Veränderungen durch Alterung verhindert, dann vermute ich, dass du durch die Patente steinreich sein dürftest.

Soll aber jetzt bei einigen Lebensmitteln abgeschafft werden, weil die Leute Mindesthaltbarkeits- und Ablaufdatum nicht unterscheiden können und deswegen massenhaft Lebensmittel entsorgt werden die noch vollkommen in Ordnung wären.

[ZAQ]

@Jano: Zur Erklärung: Meine 'zwei Möglichkeiten' waren lediglich das Ergebnis logischer Überlegung und somit von keinerlei Sachkenntnis getrübt. Insofern Danke für für Deine offenbar sachkundigen Ausführungen über die üblichen Modalitäten.
Und ohne damit jetzt anzweifeln zu wollen, dass dieses Übliche tatsächlich auch im vorliegenden Fall so ist, gebe ich zu bedenken, dass es meines Wissens nach 'Vertragsfreiheit' gibt und es daher immerhin möglich wäre, dass die Epsilon-Lizenz-Verträge vom Üblichen abweichen.

[frank1960]

... gebe ich zu bedenken, dass es meines Wissens nach 'Vertragsfreiheit' gibt und es daher immerhin möglich wäre, dass die Epsilon-Lizenz-Verträge vom Üblichen abweichen.

Räumt Jano ja ein:

... sofern nichts anderes vereinbart wurde...

[frank1960]

...Buchmesse in Frankfurt...

Hm, vielleicht mach Ich mich dieses Jahr mal auf und besuch' die Messe, um einen Stoß mit dem Verleger zu reden

[Raro]

Mir kommt das wie eine Kamikaze-Operation vor, seht her, ich opfere mich für die deutschen Comic-Schaffenden, mache bis zur Selbstaufgabe Werbung, sogar auf der Buchmesse und veröffentliche das Material der deutschen Comic-Schaffenden, muß aber irgendwann wohl aufhören, da die Spacken dort draußen mein Opfer nicht zu würdigen wissen, sie erkennen nicht die Qualität und kaufen lieber FB-Zeug.

[Schreibfaul]

Hm, vielleicht mach Ich mich dieses Jahr mal auf und besuch' die Messe, um einen Stoß mit dem Verleger zu reden

Spar dir das und komm nächstes Jahr nach München.

[Mark O. Fischer]

Wobei die Übersetzung und Lettering entfällt, da RUBINE bereits als Einzelalben vorliegen, also eher ein kostengünstiges Projekt für den Verleger.

Rubine habe ich für die Gesamtausgabe neu gelettert und das Dossier übersetzt. Das kostet zumindest Zeit. Kombiniert mit dem Computer-Crash ergibt sich eine Verzögerung bei den anderen Titeln. Das ist nicht gut fürs Geschäft, aber ist halt so. Nach der Buchmesse geht alles so schnell wie möglich in Druck, damit wir alle dieses Jahr noch Grund zur Freude haben.

Was die Erscheinungstermine von Lizenztiteln angeht, so reden wir hier von Serien, die oft vom Zeichner selbst nur alle zwei Jahre fortgesetzt werden. Da gibt es immer Spielraum zum Aufholen von Verschiebungen wie z.B. bei Antares 1-4 in einem Jahr.

[ZAQ]

@Ollih: Auch Dir Dank für die ergänzenden Informationen. WENN das denn alles so ist (und ich hege keinen Zweifel daran, DASS das alles so ist), dann will es mir nicht gelingen, dieses Lizenzprozedere mit den Erscheinungsrealitäten bei Epsilon in Einklang zu bringen. (zB: Epsilon bewirbt seit Ewigkeiten Pittje Pit. Nicht nur einzelne Bände, sondern die komplette Serie. Ergo müsste Epsilon die Serie komplett lizensiert haben, ergo auch komplett bezahlt!? Erscheinungsrhythmus der Bände ist: Gefühlt alle 5 Jahre ein Album. Das war beim Start mit Sicherheit so nicht geplant und steht daher sicherlich so auch nicht in der Lizenzvereinbarung. Ergo müsste da ein 'überwachender' Lizenzgeber doch längst schon heftigst mit den Hufen scharren... - und das ist ja nur eins von zahllosen Beispielen: Dan Cooper, Bob Morane, Aria, Servais, Schwarze Oliven,...)

Kurz: Wenn das 'übliche' Lizenz-Prozedere mit den tatsächlichen Erscheinungsrhythmen der Epsilon-Alben nicht vereinbar ist, ist dann nicht ein logischer Schluss, dass die Epsilon-Lizenz-Vereinbarungen eben NICHT den 'üblichen' Konditionen entsprechen?

[Mick Baxter]

"Pittje Pit" ist kein gutes Beispiel, denn da ist ja der Lizenzgeber nicht in der Lage, Druckvorlagen zu liefern. Da gibt es wohl kaum anderen Verlage, die die Digitalisierung anbieten.

[Hinnerk]

Kurz: Wenn das 'übliche' Lizenz-Prozedere mit den tatsächlichen Erscheinungsrhythmen der Epsilon-Alben nicht vereinbar ist, ist dann nicht ein logischer Schluss, dass die Epsilon-Lizenz-Vereinbarungen eben NICHT den 'üblichen' Konditionen entsprechen?

Nein, das ist Scheinlogik!

Ollih erklärt A+ B=C

A=Lizenzverhandlungen/-vertrag
B=Bezahlung
C=Veröffentlichung

Bei Epsilon ist A+B nicht gleich C, daraus resultiert nicht zwingend, dass A falsch ist, auch B ist eine Möglichkeit.

[ZAQ]

? - Wenn Lizenzen zwar vertraglich festgelegt sind, die Bezahlung aber nicht erfolgt, dann führt das doch wohl -weil Vertragsbruch- zum Verlust der Lizenzen?! Also ohne B auch kein A...

[robert 3000]

oder die Lizenz ist NICHT vertraglich festgelegt.

Das würde ich als logisch betrachten.

[Borusse]

Demnach dürfte tatsächlich das Interesse anderer Verlage/Verleger bisher an einer Übernahme bestimmter Serien, die ja teilweise über Jahre ohne neue Ausgaben bei Epsilon waren/sind ( Morane, Cooper, Pittje, diverse LEO-Serien) nicht bestehen.

Das ist, was viele Epsilon Serien betrifft sicher nicht falsch. In etlichen Fällen, hat aber leider die Art der Edition ( Aufmachung, vor allem aber natürlich faktische Abbrüche oder verzögerte Veröffentlichung) den Serien den Garaus gebracht. Viele Epsilon Serien sind nun auch vom Wandel der Kundenerwartung betroffen: Servais würde man heute sicher nicht mehr in Einzelbänden im SC, sondern lieber gleich gebündelt im HC veröffentlichen.

Ansonsten glaube ich, dass bei der ein oder anderen Serie auch Zurückhaltung herrscht, obwohl man bereit wäre sie zu bringen, auch die Rechte bekäme, aber Vorwürfe sich unsolidarisch zu verhalten befürchtet.

Bei den LEO-Serien hat der Verleger, wenn ich die Informationen hier aus dem Forum richtig interpretiere, bereits mal die gelbe Karte gesehen, dann innerhalb einer gesetzten Frist die geforderte Veröffentlichung gebracht und seitdem ist wieder Warten angesagt.

Da versteht man, was die Schalke-Fans mitgemacht haben, die auf die Entlassung Kellers warten und dann gewinnt der mal wieder.