|
-
Mitglied
Jenseits
... habe es gerade durchgelesen. Die Story bleibt einem ja teilweise im Halse stecken. Wenn etwas das Attribut "atmosphärisch dicht" verdient hat, dann diese Geschichte. Wie Stephen King zu seinen besten Zeiten.
-
Mitglied
ja, ging mir ebenso ! der absolute knaller . diese kindlichen zeichnungen und dann diese situation. das war schon ziemlicher horror. auf jeden fall ein sehr empfehlenswerter titel
-
Moderator Weildarum Forum
M.M. nach der beste aktuelle Titel von Reprodukt. Ganz schön fies, diese Geschichte! Und ich mag den Zeichenstil.
-
Mitglied
Dank dem Dinter seinem Tipp im Zettgeist gestern bestellt und heute gelesen.
Danke fuer dieses Kleinod. Wirklich super!
-
Mitglied
Da kann ich mich den Vorrednern nur anschließen:
"Jenseits" ist wahrlich ein kleines, fieses Meisterwerk!
-
Mitglied
Hab's auch endlich durch.
Gemeine und verstörende Story, insbesondere im Kontrast zu den "niedlichen" und wunderschönen Zeichnungen.
Habe zwar irgendwie etwas anderes erwartet, doch umso begeisterter bin ich von "Jenseits".
Gruß,
Nils
-
Ach Mist, ich find's leider auch gut. Das wird eine sehr einseitige Diskussion hier...
-
Mein Lieblingscomic von Reprodukt 2009!
-
Moderator
Gestern abend gelesen. Holla, das muss ich erstmal sacken lassen. Ganz schön verstörend.
-
Brigitte Helbling am 26. November für www.titel-magazin.de:
Üppig grünes Grauen
Was niedlich daherkommt, muss nicht niedlich sein: Jenseits ist nichts für schwache Nerven.
Vorsicht. Auch wenn auf dem Cover dieses Comics ein süßes Mädchen im gepunkteten Flatterrock mit großen Augen um sich schaut: Dies ist kein Buch für Kinder. Auch nicht für jeden Erwachsenen. Jolies ténèbres, der französische Titel, klingt zwar hübsch (wie „hübsche Finsternis“ eben), aber was in dieser Schattenwelt geschieht, ist alles andere. Jenseits lautet der deutsche Titel. Wie das Jenseits, zum Beispiel. Oder wie „Jenseits von Gut und Böse“?
Mehr: http://www.titel-magazin.de/modules....rder=0&thold=0
-
Also über mangelnde Originalität kann man da wahrlich nicht lästern. Echt abgefahren.
die rezi bei comickunst: http://comickunst.wordpress.com/2009/11/29/jenseits/
-
-
Mitglied
Gerade gelesen. Ich fand den Band äusserst unbefriedigend. Eine Aneinanderreihung von Grausamkeiten niedlicher Fabelwesen? Von mir aus. Das ist mir aber zu wenig.
In welchem Bezug stehen die Wesen zum toten Kind? Entstammen sie deren Gedanken? Parasiten? Symbioten?
Wo gehören die Wesen hin? Wo kommen sie her?
Wenn das alles egal sein sollte, wozu dann das tote Kind?
Ein Schockeffekt?
Oder eine doppelte Ebene, die mir entgangen ist?
Habe ich irgendwas nicht mitbekommen oder steckt wirklich nicht mehr dahinter?
Ein wenig Demonage üblicher Märchen- und Rollenklischees, niedlich verpackte Effekthascherei.
Was fehlt, ist eine Geschichte.
-
-
Mitglied
Zitat von langhaar!
Gerade gelesen. Ich fand den Band äusserst unbefriedigend. Eine Aneinanderreihung von Grausamkeiten niedlicher Fabelwesen? Von mir aus. Das ist mir aber zu wenig.
In welchem Bezug stehen die Wesen zum toten Kind? Entstammen sie deren Gedanken? Parasiten? Symbioten?
Wo gehören die Wesen hin? Wo kommen sie her?
Wenn das alles egal sein sollte, wozu dann das tote Kind?
Ein Schockeffekt?
Oder eine doppelte Ebene, die mir entgangen ist?
Habe ich irgendwas nicht mitbekommen oder steckt wirklich nicht mehr dahinter?
Ein wenig Demonage üblicher Märchen- und Rollenklischees, niedlich verpackte Effekthascherei.
Was fehlt, ist eine Geschichte.
Nochmal lesen!
Die unterschiedlichen kleinen Wesen entspringen der kindlichen Fantasie des toten Mädchens, denke ich.
Was als idyllisches Picknikabenteuer beginnt wird fortschreitend grausamer. Immer mehr müssen dran glauben. Die Charakterzüge der Wesen werden immer böser je weiter das Kind verwest. Ich sehe klar einen Zusammenhang mit dem sich immer mehr auflösenden Körpers und den weniger werdenden Fantasiewesen.
Die Geschichte ist das Erlöschen der letzten Lebensfunken. Aber wer weiss das schon. Bin kein Philosophiestudent.
Freud hätte sicherlich grosse Freude an diesem Buch gehabt. Es lässt sich viel hineininterpretieren.
Bissig schwarzhumorig, gemein, süss. In meiner Top5 im Jahre 2009!
-
Mitglied
Zitat von Exterminator18
Es lässt sich viel hineininterpretieren.
Dann soll das doch bitte mal jemand machen, sonst komme ich von dem Gedanken nicht weg, dass es sich um ein recht plattes Werk handelt.
Am plausibelsten erscheint mir noch, dass sich ein Kinderbuchillustrator für den ganzen Schmalz, den er über die Jahre zeichnen musste, ein Ventil gesucht hat. Somit bleiben die Grausamkeiten Selbstzweck, ohne im Sinne einer Handlung weiter zu führen.
-
Die Handlung ist ein Modell für die Psyche des Toten Mädchens. Die Figuren sind allesamt Teile der Persönlichkeit des Mädchens, ihre Formation wenn man so will ihre "Seele". Weil es auf der Welt und in Gesinnungsfragen gut und böse nicht gibt, sind auch sämtliche Figuren ambivalent, bzw. handeln egositisch oder altruistisch je nach Lage ihrer narzistischen Deformation. Dass die Handlung auf nichts bestimmtes hinausläuft ist logisch, die Formation verliert sich, die Zukunft der Verbleibenden Inkarnation bleibt ungewiss, ihre Ziele fragwürdig. Ein großes Lesevergnügen.
-
ich finde die story auch nicht unbedingt logisch, aber das album insgesamt so klasse, dass es bei mir im comickunstblog in der top 10 der besten neuerscheinungen 2009 steht.
-
Sven Jachmann in der "taz" vom 9. Januar:
Dort draußen lauern Gefahren
KINDHEIT Was geschieht, wenn Märchenfiguren das ausleben, wofür sie geschaffen wurden? Der Comic “Jenseits” fängt harmlos an. Aber dann!
Märchen sind das Grauen. Nicht nur, weil sie mittels unsittlicher Methoden, der Bestrafung, zum sittsamen Verhalten erziehen wollen, sondern auch, weil sie durch die Kraft der Fantasie ein erstes Gespür dafür bereiten, dass die Welt dort draußen mit so mancher Gefahr aufwarten kann. Deswegen besteht das Figurenarsenal des Märchens aus Archetypen, deren Eigenschaften zugleich von konservativen Geistern zu zivilisatorischen Standards erhoben werden, im Guten wie im Schlechten: die bösartige Prinzessin als Zeichen ungehemmter Machtlust, die tugendhafte Magd als Zeichen moralischer Integrität, das rastlose Kind als Zeichen ungebremster Entdeckerfreude, dem indes noch die Genügsamkeit der Erwachsenen gelehrt werden muss.
Mehr: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/a...ash=57e7dcc5df
-
wie lässt sich denn der Mann am Ende interpretieren?
Das ist so ziemlich das einzige Manko bzw, der einzige Punkt, mit dem ich nichts anfangen kann. Sonst wirklich klasse Album!
-
Mitglied
Zitat von gartenzaun
wie lässt sich denn der Mann am Ende interpretieren?
Das ist so ziemlich das einzige Manko bzw, der einzige Punkt, mit dem ich nichts anfangen kann. Sonst wirklich klasse Album!
Nun - irgend jemand muss doch das tote Mädchen umgebracht haben und eine der Transformationen
Zitat von kiki_magic
Die Handlung ist ein Modell für die Psyche des Toten Mädchens. Die Figuren sind allesamt Teile der Persönlichkeit des Mädchens, ihre Formation wenn man so will ihre "Seele".
übernimmt jetzt beim (vermeintlichen) Mörder das Ruder: "Sieht gut aus, was Du uns da kochst!" (Sagt das kleine Mädchen zum Schluss)
Geändert von Schninkel (10.01.2010 um 12:26 Uhr)
-
Ja stimmt. danke
-
Bei den Redakteuren des französischen Magazins "Bodoi" steht "Jenseits" an erster Stelle der "Best of 2009".
-
Christian Schlüter morgen im Feuilleton der "Frankfurter Rundschau":
Ungewöhnliche Geschichte: Kinderland ist abgebrannt
Alles fängt so lieblich an. Geradezu harmlos. Unschuldig. Ein Mädchen in hellem Sommerkleid erwartet bei sich zu Haus einen Verehrer. Sie ist ganz aufgeregt und fragt ihre kleine Schwester, ob sie denn auch hübsch genug sei Und da ist er auch schon, Hektor, sehr höflich, beinahe übertrieben formvollendet stellt er sich mit einer Verbeugung vor. Die junge Frau ist entzückt, man nimmt auf einem rosa Sofa Platz. Dem Gast wird sogleich ein Stück Kuchen angeboten, doch zu ihrem Entsetzen muss die Gastgeberin bemerken, dass sie völlig vergessen hat, die heiße Schokolade zuzubereiten. Welch ein Fauxpas! Zum Glück hat die kleine Schwester an alles gedacht und serviert dem Gast sein Pläsier.
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...m_cnt=2206699&
-
Moderator Reprodukt
Felix Giesa stellt auf satt.org Comics mit Kindern nicht für Kinder vor:
Robinsonne in der schönen Dunkelheit
Mit „Jenseits“ verlegt Reprodukt einen der ganz heißen Favoriten auf den diesjährigen Preis für das beste Album in Angoulême. Gezeichnet wurde der Comic von Zeichner-Duo Kerascoët (Marie Pommepuy und Sébastien Cosset), das Szenario stammt von Pommepuy und Fabien Vehlmann. Was auf den ersten anderthalb Seiten wie eine betuliche Teeparty unter niedlichen Cartoonfiguren beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine böse Geschichte von Moral, Doppelmoral und schonungsloser Bloßstellung der menschlichen Psyche. „Jenseits“ greift die Vorstellung kleiner Kinder auf, ihre Körper seien von kleinen Menschlein bevölkert (ein bisschen so, wie man es von „Es war einmal ... das Leben“ kennt).
mehr: http://www.satt.org/comic/10_01_kinder.html
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln
|
Lesezeichen