User Tag List

Seite 2 von 8 ErsteErste 12345678 LetzteLetzte
Ergebnis 26 bis 50 von 197

Thema: Comics - Kunst oder Kulturimperlismus

  1. #26
    Dauerhaft gesperrt Avatar von Santo
    Registriert seit
    06.2002
    Beiträge
    2.329
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Die alte Badewannenstory nervt und diskriminiert einen Mann, der weit mehr als nur ein genialer Scharlatan war.

  2. #27
    Verstorben Avatar von Hajo F. Breuer
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    Mönchengladbach
    Beiträge
    4.583
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Cool

    @ Lars Sudmann:

    Kujau ist vielleicht ein genialer Kopist, aber eine Vision, wie Ambroggio sie nicht ganz zu unrecht fordert, hat er mMn nicht.

    @ nc-langenin:

    Die Badewannenstory ist genauso wahr wie die von der »zerstörten« Fettecke, also kann sie nicht diskriminieren (es sei denn, man fühlt sich von der Wahrheit diskriminiert).

    Aber bleiben wir sachlich. (Ich will nicht wieder zum bösen Buben mutiert werden. ) Welche großartigen Kunstwerke hat Beuys denn geschaffen? Ich habe eher den Eindruck, daß man sich heute nur noch wegen seiner Provokationen an ihn erinnert und nicht wegen irgendwelcher herausragender Werke.

    Ach ja, um das noch ganz nebenbei anzumerken: Mit Comics hat diese Diskussion schon wieder nichts zu tun. (Oder gibt es Beuys-Comics, die dann natürlich in meiner Sammlung fehlen? )

  3. #28
    Moderator Coverscans-Forum Avatar von Collector
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Vorhof der Hölle
    Beiträge
    1.796
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Das Lesen dieses Themas hat mir nun doch einen Schock versetzt, ich bin mit Hajo einer Meinung. Der "Staat" soll sich wirklich aus der Kunst herraushalten und die Steuergelder für "wichtigere" Dinge ausgeben.

    "Kunst kommt von können" damit sind sicher nicht die sprachlichen Wurzeln gemeint, sonder eher (wie schon von jemand anderen gesagt) das Können eine Vision umzusetzen.

    Kunst beinhaltet also eine Vision? Welche Vision beinhaltet also bitte ein verdreckter Kübel oder eine Fettecke? So gesehen war nämlich das Zimmer welches ich wärend meines letzten Spanienurlaubes bewohnte äußerst visionär.

  4. #29
    Mitglied Avatar von Blue Lion
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Deutschland, Tübingen
    Beiträge
    19.774
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Kunst ist das Vortäuschen von "etwas können" was andere nicht können, auch wenn ein Anderer niemals so schlecht (beispiel) malen KÖNNTE

  5. #30
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Beiträge
    1.069
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Naja, eigentlich wollte ich auch was zum Thema beitragen, da ich aber Hajos verschrobene Definition von Kunst (nein, ich will mich nicht aufregen) eh nicht ändern kann und ich mich nicht wieder mit nc inne Haare kriegen will (da red´ich lieber mit ´nem Zeugen Jehovas, da gruselt es einen so schön), ist mir die Lust vergangen und ich kann nur sagen:

    Ihr seid ja so weise und habt so recht

  6. #31
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Beiträge
    1.069
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Angry

    Ach /&%&%§(&)&=(/, ich kann ja doch nicht anders:
    KUNST IST NICHT DER GEGENSTAND, SONDERN DIE IDEE DAHINTER! KUNST IST DER GRÖSSTE KONSPIRATIVE AKT DER SELBSTFINDUNG UND SELBSTBEHAUPTUNG! KUNST IST DIE ABSTRAKTION DES LEBENS UND DAS LEBEN DES ABSTRAKTEN!

    Verdammt hab´s doch getan
    @Hajo
    wirklich jeder ist ein Künstler, da kunst eben nichts mit KÖNNEN zu tun hat! Eben deshalb ist es kein Handwerk! Und JEDE Kunst verdient Respekt, auch die, die Du nicht verstehst! (Besonders die)
    @nc
    Was die olle Leni Riefenstahl da gemacht hat war keine Kunst, da es absolut leer und ausdruckslos war!
    Es war dümmer als jede Form der Propaganda!

    Und weil ich mich so aufrege, verschreib´ich mich dauernd!

    [Dieser Beitrag wurde von Ollie am 04. August 2001 editiert.]

    [Dieser Beitrag wurde von Ollie am 04. August 2001 editiert.]

  7. #32
    Mitglied Avatar von Saarländer
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Saarland
    Beiträge
    397
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Wink

    Also für mich ist Kunst "das was gefällt". Jeder Gegenstand, jedes Bild oder jeder Text werden zur Kunst sobald irgendjemand Gefallen daran findet und sich seine Gedanken darüber macht.
    Was ihr alle macht ist werten - das sollte man im Bezug auf Kunst nicht tun, ein einfaches "MIR gefällt´s nicht" reicht.

  8. #33
    Verstorben Avatar von Hajo F. Breuer
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    Mönchengladbach
    Beiträge
    4.583
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Question

    Original erstellt von Ollie:
    [b]Ach /&%&%§(&)&=(/, ich kann ja doch nicht anders:
    wirklich jeder ist ein Künstler, da kunst eben nichts mit KÖNNEN zu tun hat! Eben deshalb ist es kein Handwerk!
    Ollie, Ollie, Ollie...

    Man soll nicht alles glauben, was einem Scharlatane mit Filzhut so vorplappern (und die sich dann im stillen Kämmerlein schlapplachen über all die Idioten, die auf sie reingefallen sind).

    Können ist Voraussetzung für Kunst. Denn Visionen umsetzen kann man tatsächlich nur dann, wenn man über bestimmte Fähigkeiten verfügt. Heutzutage gibt es natürlich selbsternannte Künstler, die nichts können außer dumm rumschwätzen oder ihre völlig talentlosen Erzeugnisse an Einfaltspinsel, die auf sie reinfallen, zu verkaufen. Wenn wirklich jeder Künstler ist, warum sehen wir dann nicht in jedem Wohnzimmer ein Werk von der Qualität einer Mona Lisa und in jedem Vorgarten eines vom Rang des David?

    Dein Zorn rührt wahrscheinlich daher, daß wahre Kunst elitär ist und Du – so vermute ich – etwas gegen Eliten hast. Aber so wie es Hochbegabte und Dumme gibt, so gibt es auch Künstler und Dilettanten. Und nur weil Joseph Beuys viel Unfug geredet hat, wenn der Tag lang war, wird deshalb noch lange nicht aus jedem Dilettanten ein Künstler.

    Und was die von Dir so gescholtene Leni Riefenstahl angeht: Ist Dir bewußt, daß sowohl ihr Parteitagsfilm »Triumph des Willens« als auch ihre Olympia-Dokumentationen vor dem Krieg zahlreiche ausländische Preise als herausragende Filmkunstwerke erhalten haben?

  9. #34
    Moderator Comicwerk Forum
    Registriert seit
    07.2000
    Beiträge
    2.824
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Nichts gegen moderne Kunst. Manches ist sogar sehr schön, auch wenn abstrakt.
    Man muß ja nicht immer etwas hinein interpretieren.

    Zu den Aktionskünstler (AK): Die Zeit der großen Aktionskünstler neigt sich eher dem Ende zu. Man kann sich schon mehrmals an den Kopf fassen, was sie (AK) sich ausdenken. Manchmal ist es wirklich interessant und faszinierend. Die Reichtagsverpackung von Christo hat vielen Menschen gefallen. Also hier keine dumpfe Pauschalkritik an Aktionskunst.

  10. #35
    Dauerhaft gesperrt Avatar von Santo
    Registriert seit
    06.2002
    Beiträge
    2.329
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Als Künstler muß man in erster Linie ein sehr guter Geschäftsmann sein (bin ich leider nicht!). Schon eine Leni Riefenstahl, die künstlerisch durchaus einiges gemacht hat das ich bewundere, konnte nur deshalb "genial" sein weil sie im 3.Reich Aushängeschild war und Unsummen in den Hintern gesteckt bekommen hat. Danach war nicht mehr viel, außer ein paar nette Fotos. Ein wirklicher Künstler braucht eine Vision (die heute nicht mehr viele haben, das stimmt!)aber sicher auch ein gewisses Können um diese umzusetzen. Können ohne Vision ist nettes Kunsthandwerk, mehr nicht. Jeff Koons beispielsweise würde ich wirklich nicht "Künstler" nennen, aber er ist ein sehr cleverer Geschäftsmann, der hohe finanzielle Mittel aufbringen kann um seine Sachen machen zu lassen (er selbst legt ja so gut wie nirgendwo Hand an). In Deutschland war Joseph Beuys für mich einer der letzten Visionäre. Doch gut verkaufen konnte er sich auch. Arno Breker (den ich noch persönlich kennengelernt habe: ich habe ihm in meiner Studienzeit Modell gestanden)war kein schlechter Bildhauer. Aber seine Arbeiten gehen eher in Richtung Kunsthandwerk. Neo Rauch gefällt mir ganz gut, wenn ich an heutige Künstler denke. Auch die Comics brachten Künstler hervor: Bill Sienkiewicz und Charles Burns mag ich besonders.




    [Dieser Beitrag wurde von nc-langenin am 04. August 2001 editiert.]

  11. #36
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Original erstellt von Hajo F. Breuer:
    Mit Comics hat diese Diskussion schon wieder nichts zu tun.
    (Oder gibt es Beuys-Comics, die dann natürlich in meiner Sammlung fehlen? )
    Comics von Joseph Beuys gibt es wahrscheinlich nicht, aber es gibt tatsächlich ein Comic über Joseph Beuys.
    „Der Lächelnde Schamane“ nennen Willi Blöß (Text) und Bernd Jünger (Zeichnung) die ungewöhnlichste Comic-Biographie, die bislang über den weltberühmten Düsseldorfer Kunstprofessor erschienen ist.
    28 Seiten, DM 15,00
    Es ist 1998 im Verlag „Museum für das Unbewußtsein“ erschienen

    (Willi Blöß? Der „Outside“-Willi Blöß? Dessen kurze Comic Strips manchmal in Zack auftauchen?)


    Ich habe zu dem Beuys-Comic auch noch eine kurze Kritik von Armin Mühsam gefunden:
    „Beuys - der lächelnde Schamane“ ist der Versuch einer Comic-Biographie des großen deutschen Nachkriegskünstlers und reiht doch nur Lebensstation an Lebenstation aneinander, ohne den Versuch zu wagen, auch an einer Stelle in die Tiefe zu gehen, sei es mit Dialogen (in die Beuys weiß Gott genug Energie investierte), sei es mit Interpretationen oder Gewichtungen. Statt dessen plätschert Beuys’ Lebensweg dahin und erinnert höchstens noch an die naiv-volkstümliche Form des Bilderbogens, in denen auch komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich dargelegt wurden - J.B. the folk hero...





    [Dieser Beitrag wurde von Hate am 05. August 2001 editiert.]

  12. #37
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Beiträge
    1.069
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Smile

    Hajo, Hajo, Hajo
    Tatsächlich habe ich etwas gegen Eliten (Weshalb ich auch nix auf die Ausszeichnungen von Leni Riefenstahl gebe) und natürlich geht das in meine Definition von Kunst ein! Der einzige Grund, warum Kunst jemals elitär war, war dass früher nur eine durch vermögen betimmte Bildungselite Geld, Zeit und Bildung hatte sich mit Kunst zu beschäfftigen. Diese Elite bestimmte auch "Epochen" (grausam), an die man sich zu halten hatte. Heute hat jeder die möglichkeit sich mit Kunst zu beschäftigen und die Kunst als solche hat sich aus vielen überflüssigen, von Dir erwünschten Schranken befreit und ein Musiker kann sich mit zwei Akkorden, ein Dichter mit zwei Wörtern und ein Maler mit zwei Farben völlig genial und atemberaubend schön ausdrücken!
    ABER: Bitte trau mir etwas mehr zu als das ich meine Meinung nach den Lehren irgentwelcher elitären, selbst ernannten Kunstgrößen bilde.
    Ansonsten: Die Mona Lisa ist ein schlechtes Beispiel, da sie wirklich einzigartig ist und selbst von "Deinen" Künstlern nicht erreicht wurde, aber Kunst wie DAVID oder sämtlichen Maler zwischen der Renaissance und dem Impressionismus sind Vergangenheit und in der heutigen Zeit Überflüssig, da die Maler von damals heute von Fotografen und/oder maschineller Fertigung (was auch einfach besseres Werkzeug beinhaltet) abgelöst wurden, und egal wie viele das immer noch nicht warhaben wollen:
    Die neue Rolle des Malers ist die Darstellung von Emotionen oder Problemen durch Farbe und Pinsel, nicht die 1:1 Darstellung der Realität.
    Laut Deiner Definition sind wohl auch Franz Kafka und Arno Schmidt KEINE Künstler, sehe ich das richtig?

    PS: Ich empfinde es übrigens als ein ziemlich kindisches Armutszeugnis, dass Du alle Künstler, die nicht in Deinen Horizont passen beschimpfts oder versucht lächerlich zu machen. Ich glaub nicht, dass Du auch nur versucht hast das mit dem Baumstamm zu verstehen. Außerdem ist es ungemütlich zu diskutieren, wenn Du allen hier, ohne Grund, Deine Überlegenheit kundtun willst!
    Sowas wirkt immer ein bischen wie Mentalmasturbation.

  13. #38
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Bretzelburg
    Beiträge
    4.099
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Arrow

    Arno Schmidt war in der Tat ein Schwachkopf.
    Und Hajo hat (wie in 99% aller Fälle) völlig recht.
    Ich kann vielleicht nicht hundertprozentig definieren WAS Kunst ist, sehr wohl aber was keine ist.

  14. #39
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Beiträge
    1.069
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Red face

    Oh Gott! Es gibt 2 von der Sorte!

  15. #40
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Krefeld
    Beiträge
    2.787
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Wohl eher ein und derselbe - lasst ihn doch einfach. Wahrscheinlich hat er nicht einmal ein paar Stunden Kunst-Unterricht genießen dürfen - im Usenet sagt man: "Don't feed the trolls..."...

    Gruß...

  16. #41
    Mitglied Avatar von RayPalmer
    Registriert seit
    03.2001
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    101
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Cool

    Ich stimme in den meisten Punkten Ollie zu.
    Und deshalb ein paar Worte zu J. Beuys. Es gibt hier eine Fraktion, die dazu tendiert, ihn als reinen Provokateur darzustellen. Was aber immerhin bis jetzt von niemaden negiert wurde, ist, daß Kunst eine gewisse emotionale Reflektion auslösen soll.
    So gesehen ist ein geschickter Provokateur ein Künstler, denn man macht sich Gedanken über die Aussage seines Werkes. Manche Betrachter denken dann halt, daß der Künstler den Betrachter verarsc*en will. Ich denke, bei Beuys' unzähligen Plagiaten ist das teilweise vielleicht berechtigt. Aber egal, was man von Beuys denkt, man muss ihm zugute halten, daß er etwas neues geschaffen hat. Und auch dies ist Kunst. Beuys hat es geschafft, aus dem alltäglichen Kunst zu machen. Auch ich bin kein Beuys-Fan, aber ich sehe auch kein Grund, ihn den Rang als einer der größten Künstler des 20. Jahrhunderts abzusprechen. Denn er hat einen neuen Ansatz in der Kunst mitbegründet. Und das festhalten an uralten Techniken ist irgendwann eben keine Kunst mehr. Aber in einem Punkt stimme ich mit der Fraktion der Zweifler überein. Denn das bloße kopieren existierender Trends ist auf Dauer auch keine Kunst.
    Picasso zum Beispiel malte am Anfang seiner Karriere naturalistische Bilder. Aufgrund der Tatsache, daß dies nichts neues war, interessierte sich einerseits niemand dafür, man muß eben aber auch sagen, daß das nichts besonderes ist. Bilder, die nach der Natur malen, werden eben Portait-Maler auf der Champs-Elysse und nicht im Louvre gefeiert.
    Und Kunst lebt von einer gewissen Differenz zwischen einzelnen Stilen, deswegen sollte man wenn man wirklich Interesse an Kunst hat, wenigstens Toleranz gegenüber Techniken, die man nicht versteht, walten lassen.
    Irgendwo wurde erwähnt, daß wir Kunst nur aus dem Selbstbewußtsein unserer Nation schaffen könnten. Dies ist, grade als aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat, natürlich problematisch. Grade die Vergangenheit hat gezeigt, daß Kunst z.B. im literarischen Bereich, oft von Menschen geschaffen wurde, die mit dem damals aktuellen Selbstbwewußtsin der Nation wenig zu schaffen hatten. Als beste Beispiele sind hier natürlich Brecht und Büchner anzuführen. Aber auch aus damals diskriminierten Randgruppen wie dem Judentum, kam oft das Anspruchvollst.
    Wie mir scheint, ist dies aber gar nicht das eigentliche Thema. Und dazu muß ich sagen: Ich sitze durchaus des öfterem am Rechner, und ich aktualisiere eben meine Software. Natürlich ist es Blödsinn, für jedes anerkannte englische Wort wie Software oder Internet eine deutsche Entsprechung zu finden. Neue Wörter bereichern meist eine Sprache an Ausdruckskraft. Das Problem an der Welle der Anglizismen, die grade über uns hereinbricht, ist, das mehr als die Hälfe von ihnen leider überflüssig und idotisch sind. Als Lieblingsbeispiel führe ich immer gern das Kickboard an. Früher hießen die Teile noch Roller, und wenn man älter als 10 war, hörte man auf, sie zu benutzen. Aber irgendwie ist es halt Mode, englisch zu benutzten, obs nun Sinn ergibt, oder nicht. Und aus Erfahrung, die daraus resultiert, daß ich vor kurzem noch meine vielgeliebte Schule besuchte, weiß ich, daß die Benutzung dieser Worte oft von einer gewissen Pseudo-elitären-Hip-Hop-Pop-Clique herrührt.
    Ach ja: Und aus der Werbung. Ich finds nur dämlich, wie einem High-Speed-Internet-Zugänge angeboten werden. Meiner Meinung nach klingt Hochgeschwindigkeits-Inernet-Zugang wissenschaftlicher und seriöser. Aber Leute mit einem IQ unter 70 brauchen sowas vielleicht.
    Nochmal: Ich bin nicht gegen die Einführung neuer, von Fremdsprachen herrührender Wörter. Aber momentan gehts mir tierisch auf die Eier, in welcher idiotischer Verschwendung diese Worte mich als neue, dämliche Trendsprache überrollen. Ich bin übrigens lange nicht mehr Bahn gefahren, aber McClean ist das dämlichste, was ich heute gehört habe.
    So, das wars.

  17. #42
    Mitglied Avatar von Ambroggio
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    3.841
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    @ Hajo:

    1. Der Vergleich mit dem putzigen, kleinen Mann mit Bärtchen sollte dich keinesfalls mundtot machen. Im Gegenteil. Ich wollte viel eher darauf hinweisen, welche Tendenz deine Aussagen besitzen.

    Das lustige an der Sache ist dazu, dass die ganzen beschmierten Politiker der Neuzeit mit unseren Steuergeldern dasselbe tun, was H*tler wollte: Einer ganzen Nation das aufdrängen, was er selber unter Kunst versteht.

    Ist ungefähr so wie ein DJ der nicht das spielt, was das Publikum will, sondern was er am besten findet.

    Kunst entsteht in den Augen des Betrachters. Dabei spielt es keine Rolle ob es nun Werke einer Riefenstahl, eines Beuys, eines Michelangelos oder eines Ambroggio Velazquez sind.

    Beuys war für mich jemand, der neue Wege beschritten hat. Frei nach dem Motto: "Ich deklariere etwas als Kunst, wieviele Leute fallen drauf rein."
    Dieser Gedanke an sich ist genial. Viel erbärmlicher sind die "Kritiker", die nach einer großartigen Intention gesucht haben und immer noch suchen. Viele nehmen an, dass Kunst das Objekt ist, dass existiert.

    Aber Kunst ist abhängig von unserer Wahrnehmung. die entsteht bei jedem individuell, den jeder hat seinen eigenen Kopf.

    Es gibt keine Möglichkeit zu sagen: Das ist Kunst - das ist keine. Ich bin kein Künstler - andere Leute sagen ich wäre einer. Ich habe ein Bedürfnis - eine Vision. Ich versuche sie auszudrücken. Derjenige der eine Botschaft erhält, hält mich für nen Künstler, jeder andere vielleicht für nen Stümper.

    Alles ist irrelevant!

    Was die Wirklichkeit ist, wissen wir nicht.
    Es ist nicht der Rasen da draussen, es ist nicht unser verdammter Hunger, es ist nicht die Musik die wir hören, es sind nicht die Bilder, die wir essen, es ist nich das Klopapier unserer Haare, es ist nicht der Elefant, den wir f*cken.

    Was ist Kunst? Was ist eine Wurst?

    "Es gibt keinen Löffel"
    "This is it! Ground zero."

    Alles was ist, ist das wir denken. Alles was ist, ist unsere Meinung. Es gibt keine Beweise, jedes Argument ist Schmu. Es gibt Wahrscheinlichkeiten.

    In diesem Sinne verabschiede ich mich vom Versuch irgendetwas zu definieren, denn sobald man so etwas versucht, muss man sich an Bedingungen halten. Im Grunde ist das alles hier nicht mehr als ein Rollenspiel.
    Du willst einen neuen Charakter für dieses Rollenspiel erfinden? Tu es. nur halte dich an die spezifischen Gesetze des selbigen, sonst funktioniert es nicht. Und die spezifischen Gesetze meines Rollenspiels sind "überleben" und "f*cken".

    Oder vielleicht doch nicht?

    Vergesst es. Ich klinke mich aus. das hat was selbstdestruktives. Mein Kopf dröhnt und es hat keinen Sinn an die Wurzeln der Existenz zu gehen, wenn keiner mitzieht.

  18. #43
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
    Registriert seit
    07.2000
    Ort
    Bretzelburg
    Beiträge
    4.099
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Thumbs up

    Original erstellt von Karsten:
    Wohl eher ein und derselbe - lasst ihn doch einfach.
    Wow! Du hältst mich für Hajo?! Das fasse ich als Kompliment auf. Der Mann ist brillant.

    Kunstunterricht hatte ich ne Menge, aber glücklicherweise bin ich von kommunistischer Gehirnwäsche verschont geblieben.
    Einen untalentierten Nichtskönner nenn ich allemal einen Nichtskönner, und wenn er sich hundertmal selbst zum grossen Künstler ernannt hat.
    Zum Glück herrscht (noch) Meinungsfreiheit ,was traurigerweise einige hier nicht akzeptieren können/wollen.


  19. #44
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Krefeld
    Beiträge
    2.787
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Beuys hat *nie* einen Hehl daraus gemacht, dass er die Kunst-Elite mit seinen Werken vorführen wollte, im Gegenteil - es war sein Credo: "Jeder Mensch ist ein Künstler!" Comic-Sekundär-Standard-Werk-Autor Scott McLoud hat eine ähnliche Definition von Kunst, der ich zwar nicht 100% zustimme, aber im Grunde die gleiche Aussage hat. Ich gestehe *jedem* die Fähigkeit zur Produktion und zur Konsumierung von Kunst zu, egal in welcher Form. So tolerant bin ich dann doch...

    Gruß...

  20. #45
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Original erstellt von Zyklotrop:
    Kunstunterricht hatte ich ne Menge, aber glücklicherweise bin ich von kommunistischer Gehirnwäsche verschont geblieben.
    Die Gemälde aus 40 Jahren DDR verstauben in den Archiven. Das war kommunistische Kunst. Moderne Kunst ist genausowenig kommunistisch wie Rockmusik.

    Lassen wir mal die von Steuergeldern finanzierten deutschen Museen außen vor. Dann bleiben immer noch die privat finanzierten amerikanischen Museen. In denen findet man die Arbeiten der gleichen modernen Künstler. Ebenso in den Privatsammlungen der reichsten Leute der Welt. Und ich glaube doch nicht, dass Hajo F. Breuer oder Zyklotrop das Urteilsvermögen der reichsten Leute der Welt anzweifeln möchten.

    Das Sammeln von Kunstwerken ist eine der angesehensten Methoden, mit seinem Reichtum zu protzen. Und bei moderner Kunst ist die mögliche Wertsteigerung sehr viel größer als bei älteren Kunstwerken. Der weltweite Kunstmarkt ist so erzkapitalistisch wie die Wall Street.

    Ein Artikel über den aktuellen Kustmarkt steht in der Neuen Zürcher Zeitung von diesem Wochenende.

    Interessant auch die Rangliste der 100 berühmtesten Künstler im Capital-Kunstkompass, leider nur von 1999. Ziemlich viele deutsche Künstler auf den vorderen Plätzen.

  21. #46
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Beiträge
    1.069
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Original erstellt von Zyklotrop:
    Wow! Du hältst mich für Hajo?! Das fasse ich als Kompliment auf. Der Mann ist brillant.

    Kunstunterricht hatte ich ne Menge, aber glücklicherweise bin ich von kommunistischer Gehirnwäsche verschont geblieben.
    Einen untalentierten Nichtskönner nenn ich allemal einen Nichtskönner, und wenn er sich hundertmal selbst zum grossen Künstler ernannt hat.
    Zum Glück herrscht (noch) Meinungsfreiheit ,was traurigerweise einige hier nicht akzeptieren können/wollen.

    *lol* Wenn Du nicht Hajo bist, dann ist der Beitrag...ach was soll´s jetzt hab ich alles gesagt und verkrümmel mich wie Ambroggio (cooler Beitrag übrigens)!

    Es verabschiedet sich Genosse Ollie mit einem real existiernd-sozialistischen
    "FREUNDSCHAFT GENOSSEN! HÖRET DIE SIGNALE ZUM LETZTEN GEFECHT! DIE INTERNATIONALE ERKÄMPFT DAS MENSCHENRECHT!"
    *sichüberdiereaktionäreangstkaputtlachend*


  22. #47
    Verstorben Avatar von Hajo F. Breuer
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    Mönchengladbach
    Beiträge
    4.583
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Lightbulb

    Original erstellt von Hate:
    Lassen wir mal die von Steuergeldern finanzierten deutschen Museen außen vor.
    Nein, die lassen wir gerade nicht außen vor! Viele Beiträge hier vertreten die Meinung, daß jeder seinem eigenen Kunstbegriff folgen sollte. Einverstanden. Ich halte es sowieso mit Friedrich dem Großen, der gesagt hat: »In meinem Reich soll jeder nach seiner Fasson selig werden.« Aber Ambroggio und selbst wohl Ollie werden doch zugeben, daß ihr Kunstverständnis sich von meinem grundlegend unterscheidet. Warum also muß ich mit meinen Steuergeldern für etwas bezahlen, das meine Sinne und meinen Verstand beleidigt?


    Original erstellt von Hate:
    Dann bleiben immer noch die privat finanzierten amerikanischen Museen. In denen findet man die Arbeiten der gleichen modernen Künstler. Ebenso in den Privatsammlungen der reichsten Leute der Welt. Und ich glaube doch nicht, dass Hajo F. Breuer oder Zyklotrop das Urteilsvermögen der reichsten Leute der Welt anzweifeln möchten.
    Jetzt zweifle ich aber an Deinem Urteilsvermögen, Hate. Oder nein, ich muß mich korrigieren, ich habe Dich bisher nur vollkommen falsch eingeschätzt. Du willst also ernsthaft behaupten, jemand habe nur deswegen Ahnung von Kunst, weil er Kohle hat?!? Mann, ich bin baff!

    Gerade die Reichen versuchen doch immer wieder, sich möglichst »politisch korrekt« zu verhalten, damit keine Anarchos vor ihren Türen randalieren. Dann kaufen sie eben Müll, weil es »angesagt« ist. Für mich sind Farbkleckse auf Leinwand immer noch Farbkleckse auf Leinwand. Ich habe einen echten Hogarth, einen echten Buscema sr. und einen echten Papenbrock. Die haben in ihren kleinen Fingern mehr Talent als Beuys und all seine Jünger zusammen.

    Und wenn hier Picasso mit seinen »naturalistischen Bildern« erwähnt wird, mit denen er natürlich nichts werden konnte: Die waren einfach nur mies. Schlechtes Kunsthandwerk. Klar, daß keiner etwas dafür bezahlen wollte. Also machte er seinen »modernen« Unfug und verkaufte den als Kunst. Dummköpfe, die ihn reich machten, fand er ja genug.

    Aber Beherrschung der Malkunst hat nichts mit fotorealistischer »Abbildung« zu tun. Es will mir hier doch wohl niemand weismachen, daß man die Bilder eines Caspar David Friedrich auch mit dem Fotoapparat erstellen könnte?! Der Mann war Künstler, und er KONNTE malen!


  23. #48
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Krefeld
    Beiträge
    2.787
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Les' mal "Cages" von McKean, dann wirst Du sehen, was Gekleckse so alles ausdrücken kann...


  24. #49
    Verstorben Avatar von Hajo F. Breuer
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    Mönchengladbach
    Beiträge
    4.583
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Oder auch nicht...

  25. #50
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Krefeld
    Beiträge
    2.787
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

    Post

    Jetzt mal ausnahmsweise im Ernst - hast Du's schon mal gelesen?!

Seite 2 von 8 ErsteErste 12345678 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher