Tachikawa Manga Pen School

[Geier]

Das Teil hat mich neugierig gemacht, ich suche ja ebenfalls nach dem idealen Zeichenstift.

Hat schonmal jemand versucht die Originalfeder durch eine echte Zeichenfeder auszutauschen?

[peter schaaff]

??
Beim Tachikawa SCHOOL oder SCHOOL G kann man die Feder nicht wechseln. Die funktionieren wie Füller und sind auch entsprechen verbaut.
Werde heute meinen SCHOOL G nach einem mehrtägigen Bad in Waschbenzin wieder versuchen in Betrieb zu nehmen. So das funktioniert kommen die Tachikawas wieder ganz oben auf meine 'Liste der lebensnotwendigen Zeichenutensilien'.
Ansonsten bleibe ich in der Feinstrich- Liga weiter beim Faber-Castell PITT artist pen S (Künstlertusche; wasserfest; lichtbeständig), von denen ich immer eine Schachtel im Schränkchen bereithalte ...

[Geier]

Das ist nicht gesagt, bei allen Füllern die ich habe kann man die Feder rausziehen - ergo kann man auch ne andere reinstecken. Ich bastel da schon ne ganze Weile dran rum, das Problem ist nur, daß die meisten Füllerfedern flach sind und Zeichenfedern rund. Dieser Tachigawa sieht rund aus, da könnte ne Brause-Feder passen - muß man halt ausprobieren.

[Spong]

@Geier Würde sich für dich nicht so n alter Füller lohnen, die man mit Tusche beladen kann?

[peter schaaff]

Kurze Rückmeldung:
der Stift hat das 4tägige Bad in Waschbenzin und/ oder meine unsachgemässe Behandlung nicht überstanden. Durch das Waschbenzin ist scheints die Plastikhalterung geschwollen. Beim Einsetzen einer neuen Patrone ist der Füller quasi entzwei gegangen. Zeichnen tut er nicht mehr.
Positive Erkenntnis: der Füller lässt sich auseinandernehmen (wie von Geier vermutet).

Der neue School lässt sich auch nicht mehr in Betrieb nehmen. Deshalb gebe ich beide Füller kostenfrei an Bastler oder forschende Zeichner ab [ist geschehen; ich wünsche gutes Gelingen, Geier].

[navigator]

Ansonsten bleibe ich in der Feinstrich- Liga weiter beim Faber-Castell PITT artist pen S (Künstlertusche; wasserfest; lichtbeständig), von denen ich immer eine Schachtel im Schränkchen bereithalte ...

es gibt die Pitt artist pen jetzt auch in XS und das ist für Feinarbeiten großartig.

[peter schaaff]

Wie ich höre, ist der gute Geier in die Tachikawa- Forschung eingestiegen und experimentiert erfolgreich mit den diversen Füllern und Federn.
Ich hoffe, demnächst einiges von seinen Erfahrungen hier lesen zu können ...

[Geier]

Guckst du hier: http://geierheim.blogspot.com/2011/0...-school-g.html

[Spong]

That's what I've been saying all along, ey. @Peter und du wunderst dich, warum der Stift im Internet so gelobt wird? :--)

Wir sollten 100 Zeichner zusammentrommeln und mal bei STAEDTLER anfragen, ob die nicht einen Comictuschefederfüller limited Edition für uns machen können ...

[peter schaaff]

Ja wie? Wo issen da ne Erklärung für die allgemeine Begeisterung für den Tachikawa Manga School im (schönen) Artikel auf geierheim.blogspot, lieber Spong?
Ich lese da nur etwas Häme über die Japanophilen unter den Manga- Fans heraus (die uns nicht wirklich weiter bringt und auch nicht so angebracht ist, zumal viele japanische Zeichenprodukte sehr innovativ und qualitativ hochwertig sind).

[Spong]

Und dabei warst du doch so angetan, Peter .. die erste allgemeine Begeisterung, die ICH mitbekommen habe, kam von dir ...

[peter schaaff]

Yep. Halte den Strich des SCHOOL G immer noch für lecker krisp und funky (siehe meine Beispielillustration hier). Leider ist das Zeichengerät in der Praxis auf Perspektive nicht sonderlich tauglich (siehe auch technische Erklärung im Artikel auf geierheim.blogspot).
Beim googeln finden sich diverse, englischsprachige Reviews zum SCHOOL G. Dabei werden aber nie die uns bekannten Probleme mit der Verkrustung durch die Tusche thematisiert, gerade so, als hätten die Rezensenten ein anderes Gerät vorliegen >seufz<.

[Geier]

Es werden wohl die wenigsten auf die Idee gekommen sein mal unter die Feder zu gucken.
Wie ich aber auch erwähnt habe, der Stift funzt schon mit der neuen Feder, nur nicht ganz so wie ich will. Wenn er bis dann noch geht werde ich ihn zur Begutachtung nach München mitbringen.

Der ArtPen Scetch EF macht nicht ganz so feine Linien wie der Tachikawa ist ihm aber an Haltbarkeit+Zeichenkomfort deutlich überlegen (und man kann billige Patronen verwenden).

Im Übrigen habe ich Heute nen Anruf von FaberCastell bekommen, daß mein Vorschlag "Füller mit Zeichenfeder" zumindest mal vorgelegt wird . Mal sehn was draus wird ...

[peter schaaff]

Bravo zur Sache mit FaberCastell! Mein Geld bekommen die - wenn das Zeichengerät halbwegs was taugt.

Den ArtPen Scetch EF habe ich auch auf der Beobachtungsliste. Der Preis liegt bei unserem größten Schreibwarenanbieter Henning hier in Düsseldorf bei aktuell EUR 19,90. Werde da wohl mal zuschlagen ...

[Spong]

Der ArtPen Sketch EF klingt wie ein wahrgewordener Traum, nur wette ich tausend zu eins, dass da Tinte reinkommt und keine Tusche. Also alles weder wasserfest noch lichtecht.

Das Faber-Castell sogar anrufen, finde ich ja bemerkenswert. Ich dachte, heute gibts nur noch nach Formularen generierte Antwortmails ...

[peter schaaff]

Yep. Tintenpatronen saugt der ArtPen Sketch EF. Das ist ja die Krux. Aber solange diese Tinte länger hält als das Gewürge eines STABILO Point 88 ...
Vom Reinzeichnen bis zum Einscannen einer Seite ist ja ne überschaubare Zeitspanne im Normalfall (wobei, im Augenblick scanne und bearbeite ich erstmalig am PC 'Jugendsünden' meines Comic- Schaffens, die schon über 23 Jahre auf dem Buckel haben), in der die Filzfarbsuppe noch nicht auslaufen und ein Tintenstrich nicht ausbleichen sollte.

Trotzdem wird es mal Zeit, einen praktikablen Tuschefederfüller zu konzipieren und zur Marktreife zu bringen, der uns Zeichner vom Tintenfaß und verkrusteten Federn befreit, nicht die Seiten volltropfen lässt und endlose Minuten kostet, ihn 'auf Betriebstemperatur' zu bringen.

[peter schaaff]

Mein neuer 'Schatz' in Wort & Bild:
http://schaaff.blogspot.com/2011/06/...-artpen-f.html

[Spong]

Was ist eigentlich mit dem Copic Drawing Pen? Ist zwar auch recht hart und leider Einweg, aber wenn man einen Tuschefederfüller sucht, kommt der mMn im Moment am ehesten ran.

[navigator]

den Copic Stift kenn ich gar nicht - gibst den auch beim Ortloff?
Ich mag diesen Hinweis beim Shop:
"Achtung!
Dieser Stift ist für geübte Hände: Der richtige Druck UND die richige Handführung sind für gute Ergebnisse ausschlaggebend!"

Sollte sowas auch bei meinen Comics draufschreiben:
ACHTUNG! Dieses Comic ist für geübte Leser. Das richtige Lesen UND das richtige Blättern sind für ein gutes Verständnis ausschlaggebend!"

[Spong]

Nee, gibts nich bei Ortloff. MWn nur bei Boesner, könnwa mal ne Klassenfahrt hin machen :--) Ich bringe ihn einfach das nächste Mal mit!

[peter schaaff]

Nach langer Zeit hier nur kurz meine Rückmeldung zum von Spong vorgeschlagenen COPIC Drawing Pen:
Grosse Klasse und für mich die einzige mir bekannte wirklich funktionierende Alternative zum klassischen 'Feder & Tinte' (wenn es denn lichtechte Tusche und extrafeiner Strich sein sollen). Mit einem Preis von unter EUR 5,- für ambitionierte Federtuscher, die mit Tintenfass und ständigem Eindippen der Feder auf Kriegsfuss stehen (so wie ich), ein echtes MUSS.
Die treffende Eigenwerbe von COPIC:
Der Drawing Pen ermöglicht verschiedene Strichbreiten, durch unterschiedliches Aufsetzen der Feder. Auch das feine Ausgleiten eines Striches ist - wie bei einem Füller - kein Problem.


Bildquelle: COPIC

Links:
Webseite COPIC

COPIC Drawing Pen kaufen (online)
Anmerkung: einzige mir bekannte Quelle neben der COPIC- Webseite; Vorsicht - da kommt noch fett Porto hinzu, aber der Einweg- Stift (meiner hat ein knappes halbes Jahr gehalten!) lohnt gleich die Anschaffung mehrerer Exemplare

[Geier]

Könntest du vielleicht ein Beispiel zeigen wie das Teil zeichnet insb inwieweit man die Strichstärke variieren kann? Ein Bild wäre da aussagekräftiger als (Werbe)Beschreibungen

[Spong]

Ich habe das Ding gekauft, und es ist, im negativen Sinne, kein Vergleich mit einer Feder. Die Feder ist SUPERhart und minimal flexibel. Der einzige Unterschied zu einem Schulfüller für 1,30 ist die spitze Spitze ohne diese Kugeldingens (plus halt die pigmentierte Tusche statt Tinge). Dann ist es nicht nachfüllbar, und man kann den Füllstand nicht einsehen. Für mein Empfinden fährt man mit einem guten Fineliner in jeder Beziehung besser, billiger, und dynamischer im Strich. Nur cooler isses halt nicht.

Peter, bei deinen fetten Outlines kann ich mir dieses Filigrangerät gar nicht so recht vorstellen?

[peter schaaff]

Habe für mich die Schraffur als Gestaltungsmittel entdeckt, Spong. Bei der feinen Schraffur leistet mir der COPIC Drawing Pen tolle Dienste und liegt gefühlt 10 x besser in der Hand als ein Fineliner. Und zumindest liefert der COPIC Drawing Pen viel länger einen gleichbleibenden, schwarzen Strich bis zum (Tusche-) Ende im Gegensatz zu allen mir bekannten Filzern und Finelinern.
Die Feder ist sehr hart, der Strich hat m.E. aber mehr Dynamik als ein Fineliner. Mit dem variablen Ergebnis einer klassischen, weichen Zeichenfeder wird er aber wohl nicht konkurrieren können (ich selber habe schon seit vielen Jahren nicht mehr mit Federhalter und Tuschefass gearbeitet).

Wo ein schulfüllfederhalterartiges Zeichengerät cooler ist als ein Fineliner erschliesst sich wohl nur Dir, lieber Spong. ;-)

[peter schaaff]

Hier noch schnell die angemahnte Beispielzeichnung:



links der COPIC Drawing Pen, rechts der COPIC Fineliner 0.1. Zur Ehrenrettung des CDP muss gesagt sein, daß er nicht eingezeichnet ist (habe ihn gerade 'entjungfert' für diese - stark vergrösserte - Zeichnung) und deshalb mit leicht brüchigen und ähnlich undynamischen Linien wie rechts beim Fineliner 'glänzt' - das bessert sich aber nach kurzer Zeit.

Möge ein Jeder selbst entscheiden ...