Taniguchi, "Vertraute Fremde"

[Borusse1]

Gerade mit Begeisterung gelesen. Frue mich auf weitere Werke. Übrigens: Große Besprechung im Kölner Stadt-Anzeiger am 21.9.!

[Mervyn]

Mir haben schon die bei "shodoku" erschienenen Taniguchi Bände gut gefallen, aber "Vertraute Fremde" ist einfach noch eine Klasse besser.
Ein wunderbarer Comic!!!

[imported_Wataru]

Der Comic kostet aber 19,90 ! Dafür muss er aber sehr gut sein. Um was geht es da und wie fandet ihr ihn? Gib es ihn auch billiger zu kaufen?

xoxoxo
Wataru :bussi:

[Borusse1]

Neu nicht billiger. Aber gebraucht vielleicht.

[scribble]

Und worum es geht und was wir von "Vertraute Fremde" gehalten haben, kannst Du in unserer Rezension auf Splashcomics nachlesen

Bis dann,

scribble

[L.N. Muhr]

NEUE COMICS
Wenn kein Superman mehr hilft

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg: David Kendall sammelt in seinem "Mammoth Book of Best War Comics" herausragende Beispiele aus 40 Jahren Bildergeschichten über den Krieg. Außerdem in Stefan Pannors Comic-Kolumne: Der beste Lehrer der Welt erklärt, wie man Comics macht.

http://www.spiegel.de/kultur/literat...514856,00.html

[cubbie]

Vertraute Fremde war für mich der Comic des Jahres. Absolut meisterhaft gezeichnet, dazu eine stimmige, sehr persönliche Geschichte bei der einfach alles gestimmt hat.

Taniguchi ist zu meinem absoluten Lieblingszeichner geworden, habe mir auch schon diverse Manga von ihm direkt aus Japan besorgt.

Danke an Carlsen für diese Veröffentlichung ! Weiter so im neuen Jahr !!!

[Kai Schwarz]

Aktueller Fernseh-Tipp:
zum Comicfestival in Angoulême zeigt arte Ende Januar diverse Comicbeiträge, darunter am 23.1. und 1.2. den Beitrag "Mangaka". Darin wird auch Jiro Taniguchi vorgestellt.

Infos zur Sendung auf der arte-Homepage:

http://www.arte.tv/de/woche/244,broa...year=2008.html

[Kanrei]

Und das schlimmste am Ganzen, der Comic wurde gespiegelt....

@scribble Vielleicht könnt ihr unter negativ aufgefallen hinschreiben, das der Manga gespiegelt wurde....

[kasee]

Mir hat die Story und die Umsetzung, also Cover etc. sehr gut gefallen. Das der Comic gespiegelt wurde finde ich in Ordnung, denn so wird er mit Sicherheit ein größeres Publikum finden, über die typische Manga-Klientel hinaus. Und das hat er auch verdient.

[Gambit]

Selten ließt man so ein Manga oder bzw. so eine Geschichte die einen so stark zum mit träumen verleitet. Das Buch ist zwar sehr dick, aber man kommt ab der ersten Seite einfach nicht mehr los davon. Das liegt zum großen Teil daran das sich dieses Mange wie eine wunderschöne Sommerbrise anfühlt und man will in ihr ewig verharren und diesen Moment auskosten. Jir Taniguchi gibt uns diese Zeit und lässt uns praktisch die Gefühle einer unbeschwerten und schönen Kindheit wieder erleben. Probleme und Sorgen sind zwar vorhanden, aber es ist diese Neugier und die Schönheit der Kindheit die hier mit einem unglaublich poetischen Können von Jir Taniguchi dargestellt wird. Die Bilder sind sehr schön und gehören ganz klar mit zu dem besten was es hier auf den deutschen Markt gibt neben Shamo, Vagabond usw. . Teilweise sind es total belanglose Momente die dargestellt werden, wie z.B. wenn unserer Hauptprotagonist auf einer Bank liegt und denn Himmel anschaut, und das erstreckt sich über mehrere Seiten und trotzdem kann man als Leser kaum genug davon bekommen, weil die dargestellten Momente einfach wunderschön sind. Ganz klar hier liegt einer der größten Meisterwerke der Comic-Geschichte vor (ich sage diesmal bewusst nicht Manga), und ich freu mich schon auf das Anime was auf diesen Manga basieren soll.

[Meister Yupa]

Laut Comics Info Heft 56 Frühjahr 2008 (S.10) hat der Manga sehr gute Chancen auf den Titel Comics des Jahres.
Gleichzeitig besteht die Hoffnung, daß Jiro Taniguchi ggf. nach Erlangen kommt.

Könnt ihr dazu etwas sagen?

[Kai Schwarz]

Ja, können wir: das Kulturamt Erlangen, Carlsen und Schreiber & Leser haben Jiro Taniguchi gemeinsam zum diesjährigen Comic-Salon eingeladen. Wir hätten uns natürlich sehr gefreut, ihn dort begrüßen zu dürfen - leider musste er für dieses Mal aus terminlichen Gründen absagen, wie wir jetzt erfahren haben, er kann also nicht kommen. Jiro Taniguchi tut es sehr Leid; wir geben natürlich die Hoffnung nicht auf, ihn zu einem anderen Termin nach Deutschland zu holen.

[michael groenewald]

Volker Sponholz bespricht "Vertraute Fremde" im Ultimo. Im selben Beitrag finden sich Gedanken zu Oliver Kas und Alfreds "Warum ich Pater Pierre getötet habe" und zu Lars Fiskes und Steffen Kvernelands "Olaf G.".

Ein Mann besteigt versehentlich den falschen Zug. Dieser fährt an den Ort, in dem er seine Kindheit verbracht hat, und er verspürt keinen Drang, den Zug zu verlassen. Angekommen sucht er Stätten seiner Erinnerung auf, schließlich das Grab seiner Mutter. Und plötzlich ist er wieder 14 Jahre alt, doch mit all dem Wissen eines 48 jährigen Erwachsenen.

Mehr: http://www.ultimo-luebeck.de/index.php?seid=9399

[L.N. Muhr]

Das WELT-Comic-Dossier vom Samstag:

Vertraute Fremde
Nicht nur triefäugiger Kitsch: Literarische Mangas aus Japan haben zunehmenden Erfolg

Wenn es nur so einfach wäre: Ein Mann steigt auf dem Weg nach Hause in den Zug, macht einen kleinen Umweg über seinen Geburtsort und landet plötzlich gut 30 Jahre früher in seiner Kindheit. Auf einmal ist er, Hiroshi, kein erwachsener Mann mehr mit einer leidlich funktionierenden Ehe. Sondern ein 14-jähriger Knabe zu Beginn der Pubertät. Aber immer mit dem Wissen des Erwachsenen.

http://www.welt.de/welt_print/articl...te_Fremde.html

Was ist weiß doch für eine schöne Farbe
Wo sogar das Blut nicht mehr rot ist: "Whiteout", die großartigen Krimis von Greg Rucka und Steve Lieber

Weiß ist das neue Schwarz, raunen die Stil-Auguren seit ein paar Jahren, und es war ja klar, dass der Comic an diesem Trend nicht vorbei konnte. Das popkulturelle Faible für Eiswüsten, Eisbären, Eisforscher und Einsamkeitstheorien gründelt tief in der Sehnsucht nach roher Abstraktheit und in der Sorge um die Erderwärmung. Weiß ist strahlend im doppelten Sinne, hoffnungsfroh und gefährlich zugleich, rein, klar, dicht. Und ganz weit weg. Wir haben die Urwälder touristisch begehbar gemacht und die Meere sowieso, nur an Nord- und Südpol möchte man dann doch nicht selber sein, es ist da doch zu kalt. Das Unerreichbare lockt.

http://www.welt.de/welt_print/articl...ene_Farbe.html

Kurz und knapp
Comics machen.
Der Fotograf.
Warum ich Pater Pierre getötet habe.
Aya.

http://www.welt.de/welt_print/articl...und_knapp.html

[Kai Schwarz]

Wir freuen uns riesig über den "Max-und-Moritz-Preis" als "Bester Manga" für Jiro Taniguchis VERTRAUTE FREMDE, verliehen am letzten Freitag auf dem Comic-Salon in Erlangen! :rolling:

Wie bekannt, war es Jiro Taniguchi leider nicht möglich, in Erlangen anwesend zu sein. Wir haben von ihm aber eine kurze Dankesrede erhalten, die auf der Bühne vorgetragen wurde. Hier seine Worte:

»Ich bin sehr ergriffen, dass ich so überraschend diesen bedeutenden Preis gewonnen habe. Ich bin wirklich froh, dass ich die Möglichkeit habe, Comics zu zeichnen. Ich habe immer gedacht, dass die Darstellungsform Comic ein Ausdrucksmedium ist, das so wie Filme und Romane eine gemeinsame Sprache der Welt werden könnte.
Es freut mich ganz besonders, dass ein Manga wie "Vertraute Fremde", in dem das alltägliche japanische Leben dargestellt wird, auch von westlichen Lesern angenommen wird. Ich war überzeugt, dass, auch wenn Heimat und Kultur sich unterscheiden, Emotionen und die Art, Gefühle auszudrücken, etwas Universales sind.
Ich wünsche mir, dass japanische Comics von den verschiedensten Leserschichten auf der ganzen Welt ohne Vorurteile gelesen werden. Diese Freude wird ein großer Ansporn für kommende Werke sein.
Vielen Dank.«

[Kai Schwarz]

Neue Besprechungen von Jiro Taniguchis Titeln:
http://www.glanzundelend.de/Testausg.../taniguchi.htm

[michael groenewald]

Hier die Laudatio der Erlanger "Max und Moritz"-Jury auf "Vertraute Fremde":

Jiro Taniguchi, dessen Comic-Romane nun endlich auch auf Deutsch erscheinen, ist im europäischen Raum längst kein Unbekannter mehr; bereits in den 1990ern beeinflusste er die Zeichnerkollegen in Frankreich mit ersten übersetzten Werkausgaben. Es gab Aufsehen erregende Koproduktionen, unter anderem mit Moebius, und es gibt mit Comic-Schaffenden wie Benoît Peeters weiterhin einen regen Austausch zwischen Ost und West. Mehr als viele andere Mangaka ist Taniguchi als Comic-Ikone auch Vermittler. Seine Bücher und Geschichten sind ein hinreißend gewirktes Tor zu einer anderen Welt. Mit diesem Preis ehrt die Jury Jiro Taniguchi als einen der überragenden Comic-Künstler unserer Zeit, in fast jeder denkbaren Kategorie ein Schwergewicht, und dies mit einer gezeichneten Welt, die so leicht wie eine Feder daherkommt, selbst in dramatischen Umständen das Bild eines unaufgeregten Glücks.

[MacGyver]

Kurzes Statement:

Absolut beeindruckend und gefühlvoll erzählt. Man kann den Band gar nicht aus der Hand legen, um eine kurze Pause zu machen. Ich habe den Band auch gleich weiterempfohlen.

[Steay]

Hatte mich so sehr auf die Veröffentlichung damals gefreut, aber dann hat sich das Thema für mich total verlaufen und ich habe ewig nicht mehr dran gedacht oder kein Geld. Es gab immer keine gute Gelegenheit mir den Manga zu kaufen und dann hat ihn mir ein Glück meine Freundin zum Geburtstag geschenkt. Hab ihn dann gleich verschlungen innerhalb von 2-3 Stunden und es hätte ewig so weiter gehen können. Schade schade, aber es gibt ja noch mehr Mangas die immer mehr erscheinen. Ich glaube als nächstes hole ich mir "Die Sicht der Dinge".


@Preis

Also ich finde das ehrlich gesagt nicht zu teuer. Klar könnte er billiger sein, aber wäre er es immer wert gewesen, aber die anderen kosten jetzt doch sowieso so 14 Euro oder?

[guenni63]

ich kann mich da nur anschliessen, absolut spitze

[imported_FroopKirsche]

Ich mag den Band auch sehr. Auch wenn ich glaube mit 18 Jahren nocht nicht richtig die Gefühlswelt des Mangaka, die er im Manga ausdrücken will, verstehen zu können. Mit der Art, wie er von der Vergangenheit erzählt, naja ich bemühe mich aber immer es so gut wie möglich es nachzuempfinden. Trotzdem finde ich den realistischen und schlichten Stil sehr passend und bin fasziniert, wie er es schafft eine Atmosphäre zu schaffen, als würde man sich mit den Figuren am selben Ort befinden.

[michael groenewald]

Die deutsche Manga-Zeichnerin Inga Steinmetz empfiehlt "Vertraute Fremde" auf "tagesspiegel.de". Bis zum 20. Januar kann man dort auch an einem Gewinnspiel teilnehmen, bei dem drei Exemplare des Werks verlost werden.

Zu Besuch in der eigenen Vergangenheit
Auch einem Manga-Neueinsteiger wird auf den ersten Seiten von "Vertraute Fremde" schnell klar: Hier liegt ein Werk vor, dass sich in vielen Belangen von den Manga unterscheidet, die man normalerweise in den Regalen der Buchläden findet.

Mehr: http://www.tagesspiegel.de/kultur/co...t18397,2677159


"Tagesspiegel"-Redakteur Lars von Törne lässt an gleicher Stelle eine generelle Betrachtung der Arbeiten von Taniguchi folgen - mit Schwerpunkt auf seiner letzten Carlsen-Veröffentlichung "Die Sicht der Dinge".

Stilles Glück, stille Trauer
Jiro Taniguchi, der japanische Meister des melancholischen Comic-Realismus, wird langsam auch in Deutschland von einem breiten Publikum entdeckt, zuletzt mit der autobiographischen Familiengeschichte Die Sicht der Dinge".

Mehr: http://www.tagesspiegel.de/kultur/co...t18281,2697211

[Kai Schwarz]

Übrigens: Ein ganz herzliches Dankeschön senden wir hiermit allen, die VERTRAUTE FREMDE gelesen und weiterempfohlen haben: die zweite Auflage geht demnächst in Druck!

[Kai Schwarz]

Liebe Taniguchi-Leser,

Belegexemplare der zweiten Auflage von VERTRAUTE FREMDE trafen heute im Verlag ein, zusammen mit der Erstauflage von DER SPAZIERENDE MANN. Beide Bände werden ab Ende des Monats (wieder) lieferbar sein.