Guazzabù & La Strada & Topolino 2680
So, dann mal zu den oben erwähnten Geschichten:
„Topolino e le regolissime del Guazzabù“
Zeichnungen: Massimo de Vita
Story: Casty
Seitenzahl: 35
Storycode: I TL 2580-1
Figuren: Micky, Kommissar Hunter, Inspektor Issel, Superjux
Micky wird zum Industriemagnaten Colin McCresus gerufen, dessen Angestellte offensichtlich, anstatt zu arbeiten, den ganzen Tag wie Kinder spielen. Micky kann sich das auch nicht erklären, ihm fällt aber auf, dass dabei immer wieder das Wort "Guazzabù" fällt. Bei der Recherche nach diesem Wort erfährt er, dass dieses Wort Teil eines großen Spiels ist, über das aber nur Eingeweihte sprechen dürfen. McCresus wird jedenfalls eingeweiht und ist schnell mit Feuereifer bei der Sache. Kurze Zeit später erhält Micky ein Paket, das ihn zu Guazzabù einlädt. Es ist eine Mischung aus mittelalterlichem Rollenspiel und Second Life in der realen welt (also ohne Computer). Die Grenze zwischen Realität und Guazzabù ist eine spezielle Brille. Punkte kann man z.B. gewinnen, indem man einen Sprünkel, ein getupftes Fabelwesen fängt. Micky, der einen Ritter spielen soll, ist zunächst von der Idee begeistert und spielt mit. Am nächsten Morgen ist er jedoch in Guazzabù selbst zum Sprünkel geworden. Und noch schlimmer, der König von Guazzabù - der Punktbeste - ist Superjux, der Micky vernichten und McCresus um sein Vermögen bringen will...
Der Witz der Geschichte basiert vor allem auf den Darstellungen ein und desselben Dinges in der Realität und in Guazzabù. Da werden Kronkorken als Münzen, aber auch Geldscheine als Gemüse verwendet. Dadurch wird eine solide Geschichte irsinnig komisch. Von den drei Superjux-Geschichten, die ich kenne, ist es definitiv die beste.
„Topolino presenta "La strada"“
Zeichnungen: Giorgio Cavazzano
Story: Massimo Marconi
Seitenzahl: 36
Storycode: I TL 1866-B
Figuren: Goofy, Inspektor Issel, Kater Karlo, Klarabella Kuh, Kommissar Hunter, Micky Maus, Minni Maus, Rudi Ross
Auch diese Geschichte haben wir bislang zwar vorgeschlagen, aber nicht rezensiert. Wer den Film von Fellini nicht kennt, auf dem die Geschichte beruht, wird z.B. in der Wikipedia fündig.
Die Geschichte spielt z.T. in der Realität. Fellini ist auf dem Weg nach Hollywood, da sein Film "La Strada" für den Oscar nominiert wurde. (Tatsächlich gewann er ihn 1957 für den besten fremdsprachigen Film - übrigens der erste fremdsprachige Film, der ausgezeichnet wurde.). Neben ihm im Flugzeug sitzt eine Junge, der Disney-Comics liest. Fellini erzählt ihm die Handlung des Films, und der Junge meint, dass die Rolle des Zampanò (genau: aus diesem Film stammt der Ausdruck "grosser Zampano") mit Kater Karlo optimal besetzt wäre. Fellini sieht sich den Comic an, den der Junge liest und erinnert sich an die Zeit, in der er Micky (damals mit kurzen Hosen!!!) kennengelernt hat. Und so träumt er seinen Film, in dem aber Karlo den Zampanò, Minni die Gelsomina und Micky den Matto spielt. Allerdings endet der Traum an der Stelle, als Zamapnò und Matto ernsthaft aneinander geraten - was auch besser so ist, da Matto im Original umkommt und Gelsomina später auch noch stirbt. Schließlich landet fellini in Los Angeles und erlebt eine faustdicke Überraschung.
Aus meiner Sicht nicht wirklich was für LTB, eher für ein Spezial - aber ein deutscher Abdruck ist sicher überfällig.
Jetzt aber zurück zur Gegenwart:
Topolino 2680 umfasst mal wieder sechs Geschichten. Im Mittelpunkt steht natürlich der Beginn der zweiten "Wizards Of Mickey"-Staffel mit einem düsteren Glitzercover.
„Wizards Of Mickey II - Il torneo dello strego“
Zeichnungen: Marco Palazzi
Story: Stefano Ambrosio
Seitenzahl: 30
Storycode: I TL 2680-1
Figuren: Daisy Duck, Das schwarze Phantom, Die Panzerknacker, Donald Duck, Goofy, Kater Karlo, Micky Maus, Minni Maus, Pluto, Nereus, Fafnir
Nach einer Rückblende auf das Ende der ersten Staffel wird Micky als neuer oberster Zauberer eingeführt. Der alte Drache Ormen ist jedoch skeptisch: Die Last der Krone könnte sich als zu schwer für Micky erweisen. Nereus ist optimischer. Jedenfalls brechen die beiden in die Magma-Ebene auf, um Archäologie zu betreiben. Micky soll sich auf sein Herz und seine Freunde verlassen.
Und Micky beginnt als sehr guter Regent. Er hilft, wo er kann (z.B. zaubert er einem Bauern eine Vogelscheuche gegen die Raben herbei, auch wenn Goofy meint, sein neuer Ultraschall täte es auch ohne Zauberei), wird aber auch gegen einige Bedrohungen gebraucht und wird immer kraftloser. Ein Geist, der sich als Schattenwächter der Krone vorstellt, erklärt Micky, dass die Krone seine Energie absorbiert und vervielfacht - wenn Micky also die Krone benutzt, wird er immer schwächer. Und auch wenn Micky versucht, die Krone nur im Notfall einzusetzen - die Notfälle werden immer häufiger und drängender. Und als Minni Micky bittet, ihr Land endlich wieder fruchtbar zu machen, folgt der arg geschwächte Micky dem Rat des Geistes und ruft ein neues Turnier aus. Nur der Sieger darf einen Wunsch äußern.
Was Micky nicht weiß: Der Schattenwächter ist das Schwarze Phantom, das Micky ja selbst ins Schattenreich verbannt hat. Und dieses wird alles tun, damit sein Team gewinnt...
Die neue Staffel beginnt mit vielen liebenswerten Details und Witz. Aber man kann dabei zusehen, wie die Stimmung von Seite zu Seite düsterer wird.
Sehr guter Anfang. Hoffentlich geht es in der gleichen Qualität weiter.
Der Rest des Bandes fällt leider ziemlich ab:
„Zio Paperone e le pentole speciali“
Zeichnungen: Luciano Gatto & Michele Mazzon
Story: Rodolfo Cimino
Seitenzahl: 27
Storycode: I TL 2680-2
Figuren: Baptist, Donald Duck, Onkel Dagobert, Tick Trick und Track
Weil Klaas Klever Dagobert mit einer Geschäftsidee zuvorgekommen ist (Köche kommen zu den Gästen und funktionieren ihr Wohnzimmer zum Restaurant um), macht sich Dagobert auf der Suche nach den magischen Kochtöpfen der Hexen, die die eingeworfenen Zutaten selbst kochen. Diese Töpfe haben allerdings einen kleinen Makel, aber die Neffen wissen das Beste daraus zu machen.
Dass Klever (der in der ganzen Geschichte nie persönlich auftaucht!) am Ende seinen Hut frisst, ist trotzdem nicht ganz logisch. Eigentlich nichts Besonderes - eben eine von Ciminos Schatzsuche-Geschichten. Ach, doch: Eine der dargestellten Hexen ist wohl Hicksi, wenn auch in ziemlich jungen Jahren. Das sollte aber weder Grund noch Hindernis für einen Abdruck im LTB sein.
„Paperut e il volo dell'Archiplano“
Zeichnungen: Alessandro Gottardo
Story: Carlo Gentina
Seitenzahl: 18
Storycode: I TL 2680-3
Figuren: (Steinzeit-) Daisy Duck, Daniel Düsentrieb, Donald Duck, Dussel Duck, Gustav Gans
Steinzeit-Daniel hat einen Drachenflieger erfunden. Aus Stein! Gustav traut sich, ihn zu testen, und beeindruckt damit Daisy. Jetzt will Donald auch. Höher, schneller und weiter.
Merkwürdige Geschichte mit ganz merkwürdigem Ende. Muss nicht sein.
„Pippo commesso di moda“
Zeichnungen: Luigi Piras
Story: Cecilia Di Bianchi
Seitenzahl: 10
Storycode: I TL 2680-4
Figuren: Goofy
Goofy arbeitet als Verkäufer in einem Bekleidungshaus. Das allerdings ist nicht ganz so sein Ding. Erst als Schaufensterdekorateur wird er unfreiwillig erfolgreich.
Unbedeutend. Das Beste daran ist noch, dass Goofy die Hauptrolle spielt und nicht Dussel.
„Umperio Bogarto e il tipo molto sospetto“
Zeichnungen: Leonardo Gori
Story: Carlo Panaro
Seitenzahl: 16
Storycode: I TL 2680-5
Figuren: Dussel, Hubert Bogart
Wo wir gerade von Dussel reden - hier ist er. Mit Hubert Bogart. Die beiden haben tatsächlich einen Fall gelöst und können sich vor der Belohnung eine Woche in der Bergen leisten (hätten sie beim Ergreifen der Täters etwas weniger in Schutt und Asche gelegt, wäre es auch mehr geworden). Jedenfalls - im Hotel streift ein sehr verdächtiger Typ herum. Hubert und Dussel verfolgen ihn nach den 5 Regeln der Spionage. Natürlich steht am Ende die Katastrophe, dieses Mal wenigstens nicht als Summe von vielen kleinen Katstrophen. Na ja. Trotz der Kombination Panaro - Dussel noch ganz lesenswert. Muss aber auch nicht wirklich sein.
„Paperino e la comodana special“
Zeichnungen: Andrea Freccero
Story: Sergio Badino
Seitenzahl: 20
Storycode: I TL 2680-6
Figuren: Donald Duck, Dussel Duck, Franz Gans, Gustav Gans, Oma Duck, Onkel Dagobert
Eigentlich will Donald ja nur das Finale im TV sehen. Allerdings ist sein Sessel gerade kaputt gegangen, und der Holzstuhl wäre doch zu unbequem. Aber, so ein Zufall: Im Fernsehen wird gerade ein Supersessel beworben, der allerdings für Donald doch etwas zu teuer ist.
Mehrere Verwandte könnten ihm helfen, die einen solchen Sessel besitzen, herstellen oder im Dutzend gewonnen haben. Aber als Donald dann tatsächlich seinen Sessel bekommt, hat das Finale zwar gerade erst begonnen, aber es ist zu spät.
Noch die zweitbeste Geschichte. Stellenweise ganz nett, aber am Ende doch eine typische Blaufärbung.
Ganz empfehlenswert ist allerdings noch der Einseiter von Faccini (I TL 2680-01).