In einem gewissen Alter durften die meisten von uns aber sicher nicht alles sehen. Ich bin Jahrgang '67 und habe in den 70ern, glaube ich, einmal ausnahmsweise "Der phantastische Film" gesehen, was ja im Spätprogramm lief, und das war "Tanz der Vampire". Den fand ich damals allerdings auch noch ziemlich unheimlich. :o
Ansonsten ist diese ganze Frage natürlich sehr relativ und müsste noch mal nach "was hat man in welchem Alter gesehen" gestaffelt betrachtet werden. SRI kenne ich nur heutzutage vom Namen her, aber eine meine ersten TV-Erinnerungen jenseits vom Kinderprogramm war die Enterprise-Folge "Das Spukschloss im Weltall", die ich quasi in Panik abschaltete. Die ist trotzdem aus heutiger Sicht ein Witz und stellte außer für ein Kleinkind (ggf.) für niemanden eine nervliche Belastung dar; es ist rückblickend die lächerlichste und albernste Folge von ganz Star Trek.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich etwas später (müsste so um '75 gewesen sein) mal ein paar Sachen in der Vorabend-Serie "Boney" beklemmend und unheimlich fand. Aber auch das war etwas anderes, als wenn man gewisse Szenen in frankobelgischen Realistics als Realfilm gesehen hätte (was oft eher "FSK 12 bis 16"-Zeugs gewesen wäre). In der Comicform spielte das aber eben nicht so eine Rolle.
Das ist mit der Grund, warum Comics weniger suggestiv sind als äquivalente Film-Versionen. Weil man zurückblättern kann, einen Kontext hat und zudem durch die buchstäbliche Zeichenhaftigkeit Distanz behält zum Dargestellten, während einen geschickt suggestiv inszenierte Filme einen regelrecht in das Geschehen hineinziehen können (v.a. wenn man noch jünger und naiver ist). Die meisten (Real-)Filme imitieren eben mehr oder weniger erfolgreich Realität, während Comics immer sozusagen mindestens halb im Abstrakten/Zeichenhaften verbleiben. Ganz wichtiges Mittel bei der Realitätsherstellung von Filmen ist natürlich der Schnitt, dessen "Fehlen" im Comic automatisch eine gewisse Distanz aufrechterhält, allein schon weil man als Leser permanent etwas im Kopf ergänzen muss. Deswegen sage ich auch immer, dass viele Horrorfilme etc. in gewisser Weise intelligenter sind als das meiste Mainstream-Zeug im Kino; weil der Zuschauer einfach eine höhere Transferleistung erbringen muss bei etwas mit Subtext (den sehr viele Horrorfilme haben, was mit dem "Uneigentlichen" der Phantastik wiederum zu tun hat) als bei romantischen Komödien, Actionfilmen, Historiendramen etc.Zitat:
Die Comics waren jederzeit verfügbar, wiederlesbar, man konnte die Verweildauer auf einzelnen Bildern selbst bestimmen, einzelne Szenen immer und immer wieder lesen (und damit auch so oft, bis man sie 'innerlich verarbeitet' hatte...). Dadurch waren wohl Comics intensiver, weil eben weniger 'flüchtig' als Fernsehsendungen