Zitat von
Jano
Wenn meine Argumente als "stammtischartig" erscheinen, dann ist das nur für Hardcoresammler so, die halt die rosarote Fanbrille aufhaben. Das sind halt ziemlich viele hier im Forum. Ist auch gar nicht böse oder abwertend gemeint, denn es ist schlichtweg Fakt, dass sich Nichtfans eher nicht in einem Fanforum aufhalten. ;)
Die Planungskette, die wohl auch mehr oder weniger der des Verlags entsprechen dürfte, hab ich oben ja bereits aufgedröselt, daher werde ich das jetzt nicht noch mal verteidigen.
Man sollte sich allerdings - auch als Fan - mal fragen, ob eine Leserschaft von 100.000 ... oder lass es von mir aus 30.000 oder gar nur 10.000 sein ... tatsächlich hauptsächlich aus Sammlern bestehen kann, wie hier von den meisten Fans ja offensichtlich vermutet wird. Ist man tatsächlich dieser Ansicht, dann überschätzt man seine eigene Wichtigkeit in einem Massenmarkt, der der Pressevertrieb nun mal ist, leider ganz gewaltig. Und auch das ist nicht abwertend gemeint, sondern einfach marktgegebene Tatsache, da braucht man sich auch nicht angegriffen oder beleidigt zu fühlen.
Ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie unglaublich teuer und aufwändig es ist, für den Pressevertrieb, also den Kiosk-Massenmarkt zu produzieren und zu kalkulieren. Würde es reichen, die Sammler anzusprechen, die sowieso alles von Disney kaufen, könnte Egmont Ehapa den Kioskbereich größtenteils dichtmachen und einfach bequem über Abo-Direktvertrieb verkaufen, wie es damals Egmont Horizont gemacht hat. Rufen wir uns nun mal ins Gedächtnis, welchen der beiden Verlage es heute immer noch gibt, und stellen wir uns dann die Frage, ob es sich also tatsächlich rechnen könnte, nur Sammler anzusprechen.
Es ist schlichtweg Fakt, dass das LTB und alle Nebenreihen heute überhaupt nur noch deshalb existieren, weil die Sachen eben nicht größtenteils von Sammlern gekauft werden, sondern in einem Massenmarkt, in dem man zigtausend Exemplare loswerden muss, noch halbwegs bestehen kann. Hingegen floppt bei den eher auf Sammler ausgerichteten Buchhandelssachen eine Reihe nach der anderen ... und da würde es zum Teil schon reichen, 3000 Exemplare abzusetzen. Jetzt denken wir mal über diese Zahl nach und stellen uns dann noch mal die Ausgangsfrage, ob bei einer Reihe, die 30.000 bis 100.000 Exemplare absetzt, tatsächlich der Großteil der Käufer Sammler statt Gelegenheitskäufer sein können und wie "beträchtlich [in ihrer Anzahl] und umsatzstark" diese Sammler/Alleskäufer entsprechend wohl tatsächlich sind.
Die Pressesparte macht sich also keineswegs "auf Dauer kaputt", wenn sie für den Gelegenheitslesermarkt produziert, sondern würde das vielmehr tun, wenn sie sich auf die paar Alleskäufer/Sammler ausrichten würde.