Zitat:
Selbst die Peanuts ... sind heute nicht mehr vollständig erhalten, obwohl die Serie erst 1950 begonnen wurde.
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Dennoch mußte der Herausgeber dieser Gesamtausgabe, der Comic-Forscher Gary Groth, schon in der zweiten Ausgabe mitteilen, dass einige wenige Sonntagsstrips der Peanuts nirgendwo vollständig aufzuspüren gewesen seien. Diese Folgen bestehen immer aus drei Reihen, deren erste von Schulz bewusst so konzipiert wurde, dass man sie problemlos wegfallen lassen konnte, ohne den Sinn der Geschichte zu beeinträchtigen.
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Leider sind bei einigen Peanuts-Folgen deshalb tatsächlich nur noch Abdrucke zu finden gewesen, bei denen die obere Reihe fehlt.
Auch hier entschloss sich Groth, eine Rekonstruktion zu riskieren, und wenn das Original einer verstümmelten Folge nicht auftauchte, musste also aus freier Phantasie ergänzt werden. Da die graphische Gestaltung der ganzen Peanuts-Edition dem kanadischen Comic-Zeichner Seth übertragen worden war, lag es nahe, ihm auch die Ergänzung der fehlenden Bilder zu überlassen. Er löste die fast unmögliche Aufgabe auf zwei Weisen: entweder durch Übernahme einzelner Details aus anderen Peanuts-Folgen, die gut zu der folgenden Geschichte passen, oder durch eigene Zeichnungen, die sich aber auch nur auf Motive beschränken, die die Handlung nicht ergänzen, sondern nur Staffage darstellen. Figuren nachzuzeichnen lehnte Seth generell ab. Schulz hatte schließlich nie jemandem die Erlaubnis gegeben, sich an seinen Comic-Figuren zu versuchen. Die Peanuts-Werkausgabe ist somit ein Kompromiss zwischen dem Wunsch nach Vollständigkeit und dem Respekt vor der Meisterschaft des ursprünglichen Autors.