Damit ist Anatoly aus der Bratva gemeint. Er kommt in manchen Situationen wie ein gut gemeinter Freund gegenüber Oliver Queen rüber, gibt ihm Ratschläge und ist schockiert über Olivers Grausamkeiten, die sich langsam zu offenbaren zeigen.
Der neu auftauchende Charakter, der mich neugierig machte, war Ragman. Ein in alten, magischen Lumpen eingehüllter Selbstjustizler, ein Teenager und einzig Überlebender seiner Stadt Havenbrock. Hatte ihn insgeheim nie wirklich vertraut gehabt, dachte er würde noch eine bedeutendere Roller als nur ein kurzzeitiges Teammitglied darstellen mit Ecken und Kanten. Um enttäuschter war ich dann, als er ohne große Einwände von der Bildfläche verschwand.
Mit den neuen Rekruten, seufz, habe ich immer noch Probleme. Obwohl Rene mit seinen hitzköpfigen Entscheidungen für Kurzweile sorgt und Curtis mich mit seinen witzigen und tolpatschigen Dialogen an die Anfänge Felicitys erinnert, ist das ein neu eingeschlagener Weg Arrows an die ich mich nur ungern gewöhnen möchte. Die Rekruten bleiben ein fester Bestandteil des Teams und dies gehört wahrscheinlich zur Weiterentwicklung der Serie dazu, die bisherige Konstellation zu ändern, um neue Storyelemente einfügen zu können. Aber trotzdem. Arrow, Fel und Diggles waren für mich ein Team. Das ist auch der Grund, warum ich mich ein bisschen überwinden muss, Staffel 6 weiterzuverfolgen, denn da entwickelt sich der Handlungsstrang um die Bedeutung der neuen Teammitglieder extrem weiter. Aber dazu später.
Mein persönliches Highlight war der Werdegang Arrows/Oliver Queens. Ich kenne die Comics nicht und weiß nicht inwieweit die gezeigten Flashbacks und die Gegenwart überhaupt mit der Comicvorlage übereinstimmen. Vielleicht ist dies sogar vom Vorteil, unwissend zu sein, so kann ich Oliver Queen ohne Vorbehalte beobachten, wie er die Dunkelheit seiner Seele immer weiter ins Tageslicht rückt. Seine Befriedigung, nach den letzten grausamen Jahren, sein tiefgründiges Untier in eine Kapuze einzuhüllen, um dies dadurch bändigen und kontrollieren zu können, ist zu erkennen. In der Bratva seiner Flashbacks weiß er seine Opfer zu foltern, dass selbst Anatoly zurückweicht. In der Gegenwart, zugespitzt in Folge 17, in der Oliver Queen von Prometheus versucht wird, gebrochen zu werden, hatte mich dies regelrecht durch tolle schauspielerische Leistungen seitens Amells und Segaras (Prometheus/Adrian Chase) in den Bann gezogen bis Queen endlich die erlösende Wahrheit preisgibt, gern gemordet zu haben. Hut ab!
Der Bösewicht Chase aka Prometheus: Es gibt die Frage, wem man böser findet: Darhk oder Prometheus. Ich stimme hierbei definitiv für Prometheus. Darhk war auch skrupellos und böse - Keine Frage, doch er folgte einer Vision, deren Auferksamkeit der Neuerrichtung der Welt galt. Eine Ambition, die mich stark an Malcolm erinnert. Prometheus dagegen lenkt all seine Grausamkeiten vollkommen auf Arrow/Mr. Queen. All seine strategischen Züge und Planungen bauen sich um dieses eine Opfer auf, um ihn dann Häppchenweise zu zerstören als Rache für den Tod seines Vaters durch Arrow. Dadurch wirken seine Handlungen noch intimer und lassen Arrow seine tiefe Zerrissenheit noch spürbarer werden.
Das Staffelfinale hatte mich von allen Vergangenen am besten unterhalten gehabt und ich hasse (und liebe zeitgleich) miese Cliffhanger, grummel. :D Natürlich will man dann gleich weiter zur Staffel 6 übergehen, um die Lösung des Problems, die zerbombte Insel mit seinen Insassen zu erfahren. Es steht außer Frage, dass es dabei Tode gab und das das Kind Olivers eine weittragendere Rolle im zukünftigen Leben spielen wird, ob man sich das als Zuschauer wünscht oder nicht, denn der Sohn glänzte bei mir bisher nicht sonderlich mit Sympathiepunkten. Im Gegensatz zum langgezogenen und langweilig empfundenen Staffel 4 Finale, wo vieles erzwungen und unnatürlich in der Welt Arrows wirkte (Arrow beherrschte auf einmal eine Form der Magie ohne Götzen, ohne nichts, von nur einer gefühlten Minute Probezeit mit einer plötzlich herantretenen Schamanin; fast alle Stadtbewohner kämpfen im Finale mit und unterstützen die Selbstjustizler als eine geschlossene Einheit, die sonst eher zurückhaltend oder gar nichtig als bisherige Funktionsgestalt agierte,...).