Rutsch rüber, Wonderwoman!
Im MISSY MAGAZINE #03/11 findet sich ein 9-Seiten-Dossier über Comics von Frauen, von den Anfängen bis zur Gegenwart. Interessant, dass es ganz am Anfang des 20. Jhdts in den USA offenbar mehrere populäre Zeichnerinnen gab, die eigene Comic-Heldinnen mit starker Persönlichkeit entworfen haben: z.B. „Brinkley Girls“ von Nell Brinkley, „Flapper Fanny“ von Ethel Hays, oder „Mopsy“ von Gladys Parker. Laut Autor Jonas Engelmann sind diese Zeichnerinnen in Vergessenheit geraten, und gleichzeitig mit der Superhelden-Ära ist das Frauenbild in den Comics auch wieder reaktionärer geworden, auch wenn Frauen weiterhin als Koloristinnen oder Texterinnen (beispielsweise Patricia Highsmith (!) in den 40ern für die Serie „Black Terror“) in der Comic-Industrie tätig waren.
Der größte Teil des Dossiers widmet sich übrigens neueren Comics. Ganze Comic-Seiten sind abgebildet von Martina Lenzin, Kirsten Carina & Ines Christine Geisser, Kati Rickenbach, Vanessa Davis, Moki, Nine Antico, Amanda Vähämäki, Sarah Glidden, Misaki Kawai und Julia Wertz. Aus Platzgründen nicht mehr behandelt, aber zur Lektüre empfohlen werden noch einzelne Werke von Line Hoven, Carolin Walch, Barbara Yelin, Marijpol, Ariel Schrag, Liz Prince, Megan Kelso, Ancco, Spring, Anke Feuchtenberger und Evelin Höhne.
Außerdem gibt’s im gleichen Heft noch das Protokoll eines Interviews mit Jule K. über ihren Comic „Cherry Blossom Girl“ und ein Interview mit der Karikaturistin Marie Marcks, die diesen Monat 89 Jahre alt wird.