Das Drama um Randys Tod habe ich trotzden als recht fesselnd in Erinnerung.
Aber bei Koralle hat man schon viel Mist gebaut. Dabei ist die Zack-Sache '72 so vielversprechend angelaufen.
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Die NDW war für mich ebenso eine Wiederkehr des großartigen Schlagers der 50er, 60er und auch der frühen 70er. Ein Problem des nicht lange anhaltenden Comebacks war, dass die 'Experten' das irgendwann auch so sahen und sich im Airplay der nicht Schlager wohlgesonnenen Sender niederschlug (Airplay...nennt man doch so?). Erinnere mich an eine Abmoderation von 'Weil ich ein Mädchen bin': "So, jetzt kommen wir wieder zu richtiger Musik" ... Und der Spezialist legte danach ein belangloses US - Produkt auf den Teller. SDR3 oder SWF3. Weiß nicht mehr. War vor der unseligen Fusion zu SWR3.
Und das hier ist absolut scheußlich (zumindest, wenn man auf den widerlichen Text hört. Das Arrangement von Robert Opratko hat schon was)! Damals zählt sich Freddy mit seinen 35 Lenzen allerdings noch zur Jugend. Später traf er dann kaum einen Ton mehr.
Weinen wir jetzt den Zeiten nach, als sich jedes Jahr drei Formel-1-Fahrer in gemeingefährlichen Geschossen zu Tode fuhren? Heute liegt die Leistung eines Fahrers im Feedback, das er seinen Monteuren geben kann. Das ist nicht spektakulär, aber rennentscheidend.
Jochen Rindt ist bei einem Unfall gestorben, der heutzutage ein Arschrunzeln des Fahrers und sein sofortiges weiterfahren zur Folge hätte. Was ist daran vernachlässigend? Eine Errungenschaft der Technik zum Wohle der Piloten? Dass F1-Fahrer todgeweihte Kandidaten ums verrecken sein mögen, war ein ekelhafter Konsens der damals berichtenden angelsächsischen Presse.
Das machten SWF3-Moderatoren bei New Wave, Post Punk etc. im Popshop Anfang der Achtziger schon genauso. Der Sender hat sich nicht nur bei mir damit, sagen wir, unbeliebt gemacht. Der König der aufgeblasenen Ignoranz war natürlich F. Laufenberg; der aus dem debilen WWF-Club-Terzett.
Das Lied "Wir" steht auf einer Liste der berüchtigsten deutschen Schlager auf Platz 1 – wohl nicht zu unrecht (was den Text betrifft). Auch "Hundert Mann und ein Befehl" ist stark kritisiert worden – teilweise zu recht. Quinn meinte zwar mit Nachdruck und der Liedtext drückt es ja gewissermaßen auch aus, es wäre ein Antikriegslied, doch die Melodie ist die geschaffen für Lemminge, die zur Schlachtbank getrieben werden sollen. Und das Original von Barry Sadler "Ballad of the Green Berets", das auch der Titelsong von John Waynes Propaganda-Film "Die grünen Teufel" ist, erfüllte ja auch genau diesen Zweck, denn es sollte die Amis für den Vietnam-Krieg begeistern, der damals schon sehr in Kreuzfeuer stand. Hier, schaut Euch das mal an (Wird Euch da nicht irgendwie unbehaglich? Ich finde, man kann sich gut vorstellen, wie mit dieser Musik Soldaten in die Schlacht dirigiert werden.): https://www.youtube.com/watch?v=m5WJJVSE_BE
Freddy war immer schon sehr konservativ und spießig. Darum hat er die kulturelle Wende um 1968 auch am wenigsten von allen Schlagersängern gepackt. Er ist damals irgendwie aus der Zeit gefallen. Und dass er heute völlig zurückgezogen lebt, hat sehr wahrscheinlich auch damit zu tun. Auch der drastische Wandel in seinem Gesang, in seiner Stimme, hin zum Weinerlichem, steht für mich in unmittelbarem Zusammenhang. Dennoch finde ich frühe Aufnahmen von ihm, wie "Die Gitarre und das Meer" oder "Fährt ein weißes Schiff nach Hongkong", wunderschön! Ich würde mir "Die Gitarre und das Meer" so gern auf YouTube in der Version aus dem gleichnamigen Film von 1959 ansehen, doch von dem Film ist nichts zu finden, kein Ausschnitt, und er wird auch (soweit ich das beurteilen kann) nie im Fernsehen gezeigt, immer nur die Fortsetzung "Freddy unter fremden Sternen" – vielleicht weil der erstgenannte Film noch in s/w gedreht wurde? "Unter fremden Sternen" brachte aber auch tolle Songs, z.B. den aus diesem Fimausschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=UiqlvisEQ-g
Quinn hat übrigens einen Fan, von dem man es nicht annehmen würde: Stefan Remmler. Mit "Projekt F" hatte er ihm mal eine Hommage-LP gewidmet. Für mich ist das kein Widerspruch, oder man könnte auch sagen: Das Leben ist voller Widersprüche. Ich z.B. fand "Hundert Mann und ein Befehl" immer toll, obwohl das Militär so ziemlich das letzte ist, dem ich huldigen würde.
Liste der berüchtigsten deutschen oder deutschsprachigen Schlager? Damit hat Freddy doch nichts zu tun ... Das furchtbarste, was man seiner Ohrmuschel antun kann, ist 'Live is Live nanananana'. Unmittelbar danach 'Uh urks Babe I wanna know If You Be My Quirl'. Das is schrecklich.
Ja, die sind englisch gesungen ... trotzdem ... egal ... das ist für mich deutscher Schlager vom übelsten.
Das ist lieber Mick, mit Verlaub gesagt, leider Unsinn. Das Feedback des Fahrers ist völlig egal, denn die Ingenieure ziehen Ihre Infos aus den Dating-Devices die im Auto verbaut sind und stetig Daten an die Box weiterleiten.
Und nein: Selbstverständlich weine ich nicht den Zeiten hinterher in denen die Fahrer wie die Fliegen starben, sondern den Zeiten in denen der Fahrer für das Ergebnis relevant war und das Rennergebnis nicht schon nach einer Runde nahezu feststand.
Für Schlagerfans und Motorsportfreunde
https://www.youtube.com/watch?v=_dOol9z80cg
https://www.youtube.com/watch?v=tRki...39CBAA6D88C63C
https://www.youtube.com/watch?v=JY31mrQ8nT0 ;)
Erstaunlich, dass Dich als Deutscher Jochen Rindts Tod so getroffen hat. Die Östereicher haben ihn jedenfalls sehr geschätzt. Und wenn ich an meinen Bekanntenkreis denke, glaube ich, dass er heute noch so manchen Fan hat.
In Deutschland hat man wohl diese Tatsache eher wahrgenommen als in Österreich:
Zitat:
Als Waise mit deutscher Staatsangehörigkeit wuchs er bei seinen Großeltern in Graz auf und startete als Rennfahrer ausschließlich für Österreich.
Ich war als Kind noch kein "Deutscher". Mein Großonkel aus Ungarn ist für euren österreichischen Kaiser im 1. WK gefallen.
Überhaupts, was ist bitte ein "Deutscher"? Oder ein "Österreicher"? Wir stammen alle aus dem grossen Wurstkessel der vermischten Menschheit. :D
Jochen Rindt war ein ganz besonderer Rennfahrer und sympathisch. That's all. Die Nationalität war mir egal. Der Rennsport war und ist international. Für Schumi jubelten Italiener und Deutsche.
Und ich jubel für einen Franzosen: Michel Vaillant. Der will aber nicht und nicht sterben.