Wann waren die Digedags in Ägypten?

Bisher war über den Zeitpunkt des Aufenthaltes der Digedags in Agypten wärend der Hefte 46, 47 nur bekannt das er vermutlich unter Ptolemaios II. (282-246) stattfand. Das möchte ich hiermit wesentlich präzisieren:
Da die ersten Herrschaftsjahre des Ptolemaios II. relativ erfolgreich waren (Eroberung Pamphyliens, Kilikiens und Lykiens; Flottenstützpunkte in der Ägais) können die Ereignisse im Mosaik nur am Ende seiner Herrschaft stattfinden. Das scheint auch das Mosaik zu belegen das einen sichtbar gealterten ( 50a ?) König zeigt. Schwere Rückschläge erleidet der König im 2. Syrischen Krieg (260-253 v.Chr.). Die ptolemäische Flotte wird (259/8) unter Chremonides wird in der Seeschlacht von Ephesos geschlagen. Das könnte den Hintergrund der Geschehnisse in Heft 47 sein. Außerdem verliert das Ptolemäerreich das Protektorat über die Inselgriechen und Kilikien und Pamphylien. Im weiteren Verlauf kann das Reich wieder stabilisiert werden. Das Mosaik zeigt jedoch einen erfolglosen, Schlachten verlierenden König.
Wie im Mosaik ist jedoch auch der echte Ptolemeios II. als Bauherr in Ägypten tätig.

Für den Handlungsrahmen der Hefte 46 und 47 bleibt also letztlich nur die Zeit 259-258 v. Chr. übrig.
Ich hoffe ein wenig das Wissen vermehrt zu haben.

siehe Micky Marx und Manitu, bes. S. 258 ff. dort wird nachgewiesen, dass die digedags entweder den könig oder heron getroffen haben können; beides gleichzeitig ging in der Realität nicht ...!

bitte mehr das standardwerk lesen :lehrer: :D

Das wußte ich natürlich auch, stand ja schon im Fanbuch 1 und das Heron nicht unter den Ptolemäern lebte steht sogar in jedem besseren Lexikon. Die ganze Geschichte so wie sich abspielt handelt aber offensichtlich im Ptolemäerreich und nicht im frühen römischen Reich.

Danke.

Ktesibeos lebte zur Herrschaftszeit des Ptolemäos. Heron erst später. Im Mosaik existierten beide gleichzeitig und waren Freunde. Dichterische Freihheit - wie hätten sie sonst gemeinsam diese Abenteuer erleben können. :)

Ich denke fast in dieser historischen Ungenauigkeit gehört der Anfang der Erfinderserie noch erkennbar zur Arbeitsweise der Römerserie. Vielleicht wurde der Fehler aber auch bewußt begangen um die beiden wichtigsten Wegbereiter der Dampfmaschiene zusammen agieren zu lassen.

Ich denke nicht, daß es sich um einen bewußten Fehler handelt, denn bis vor wenigen Jahrzehnten galten Ktesibios und Heron durchaus als Zeitgenossen und zwar als Lehrer und Schüler. Wenn man mal den Namen Heron bei Google eingibt, findet man sogar noch heute Lebensdaten die von etwa 250 v. Chr. bis 150 n. Chr. reichen. Zwar nehmen die meisten Forscher heute an, daß Heron eher zur Zeit der iulisch-claudischen Kaiser lebte, aber stichhaltige Beweise dafür gibt es nicht wirklich. Einig ist man sich mittlerweile nur, daß sie definitiv keine Zeitgenossen waren. Aber zur Zeit der Entstsehung von Heft 46 und 47 war es wohl noch eine weitverbreitete Schulmeinung, auch wenn bereits zu dieser Zeit namhafte Historiker dies wohl zu Recht bestritten.

Mir kommen diese Hefte trotzdem so vor als hätte man sich noch nicht ganz so viel Arbeit bei der Recherche von Architektur, Kleidung und Geschichte gemacht als in späterer Zeit. Schon die Erzgebirge Trilogie ist da qualitativ erheblich besser. Hätte man wie dort "de re mettalica" von Agricola auch ein Standardwerk zur ägyptischen Bau- und Schreibkunst zur Hand genommen würden die Tempel und Hieroglyphen anders ausgesehen haben.
Ich möchte gar nicht an den Heften herumkritisieren, sie haben einen eigenen Charme, wahrscheinlich kann man für 2 Hefte gar nicht den Aufwand treiben der später für die 5 Jahre dauernden Runkel- und Amerikaserien getrieben wurde-
man merkt das eben aber auch.

andere lösen das problem der historischen ungenauigkeiten locker mit dem konzept der alternativ-welten. alter sf-trick! denn sprechende tiere und sogar ein mond, der seinen senf dazugibt, sind ja auch nich gerade historisch genau!

Nachdem ich mir gestern den ersten Teil von "Die 10 Gebote" (die Fassung aus den 50ern) auf DVD angeschaut habe, darf ich feststellen: Die große Obeliskenszene aus Heft 46 stammt aus diesem Film. Zwei bis drei Szenen aus dem Film sind zu dem Riesenpanel amalgamiert worden. Übereinstimmungen:

- Perspektive, grundsätzlicher Bildaufbau mit dem Tempel im Hintergrund
- vorbeigezogene Sphingen im Vordergrund, insbesondere die große ganz rechts
- spezielle Signal-Winkelemente
- Kimme und Korn beim Pharao
- Baupläne
- Diskussion der Frage, ob der Obelisk beim Kippen durchbrechen könnte

Heute kommt der 2. Teil dran, mal sehen, was dabei rauskommt. Demnächst schaue ich mir noch "Sinuhe der Ägypter" an, den die Mosaikleute damals auch im Kino gesehen haben.

PS: Wenn ich nur wieder das Rad neu erfinde, sagt bitte bescheid. Ich weiß grad nicht, ob das Thema irgendwo schonmal ausführlich besprochen wurde.

zumindest mir isset neu! bin kein großer fan von sandalenfilmen (falsche zielgruppe. war mal auf ner party, wo sich zwei nichtheten angeregtest über sandalenfilme unterhielten. ich dachte erst naiv: was finden die nur an dem antiquierten kram? bis es mir wie ein alter schuppen im sturm umfiel. äh.)
hier scheint der zeitbezug (mit kinobesuchsmöglichkeit) essentiell zu sein. immer schön, wenn das einer rausfindet. daher: !!!

"Nichtheten". Ah. Hab ne Weile gebraucht, um die einzelnen Wortbestandteile zu identifizieren. Dachte erst, es handele sich um so was wie Logotheten. Aber logo, Nich-theten meinste ja nich'. :D

Zitat:

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Zitat von Tilberg

- Kimme beim Pharao

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Nee, oder?
Deshalb wat für Nichtheten.
Sorry.

Zitat:

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Zitat von Tilberg

PS: Wenn ich nur wieder das Rad neu erfinde, sagt bitte bescheid. Ich weiß grad nicht, ob das Thema irgendwo schonmal ausführlich besprochen wurde.

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Also zumindest mir war es bekannt. Und ich habe dir ja letztens auch den Tipp zu dem Film gegeben. Steht aber diesmal auch wieder bei Kramer »Fanbuch 1« S. 63. Er erwähnt noch, dass auch der Thronsaal in Film und Heft Übereinstimmungen zeigen. Habe ich aber nie kontrolliert. Du kannst also auch dort noch mal vergleichen, ob das stimmen könnte.

Die beiden Filme hat letztens auch Dräger bei einem kleinen Interview erwähnt. Das war dann der letzte Stein des Anstoßes, mir sie mal zuzulegen.

Den Thronsaal habe ich auch verglichen - genauer gesagt beide Thronsäle im Film, den von Sethos und den von Ramses. Beidemale sind mir aber keine größeren Übereinstimmungen aufgefallen. Auch die Kronen von Pharao und Pharaonin haben die Zeichner nicht aus dem Film.

Zur Ausgangsfrage (wann die Handlung spielt) noch als Hinweis, daß Ptolemäos im Mosaik eine Königin hat, d.h. eine der beiden Arsinoes. Die zweite starb 270, also müßte die Mosaikhandlung davor spielen.

Wasissenjetzt mit der KIMME? Wie weit war die denn zu sehen?
SORRY noch einmal für so wenig Wissenschaftsverständnis...

Ich verstehe beim besten Willen nicht, was du von mir wissen willst. :kratz:

Vielleicht formuliere ich es anders: Sowohl im Mosaik als auch im Film peilt der Bauherr (Ptolemäos bzw. Moses) die Obelisken-Errichtungs-Stätte mit einer Visiereinrichtung (vulgo: "Kimme und Korn") an. Einer Vorform eines Theodolits also.

Ein OBELISK zielt also auf eine KIMME. Also doch was für Nichtheten.

Jetzt ist es schon so lustig wie im neuen Mosaik.:cool:

Ich glaub, der Thowi hat einen Korn zuviel gehabt...

Besser, als als Nichthete einen in der Kimme. Was man hier so alles schreiben kann ohne Zensierung! :top:
Lasst mir mal meinen Spaß. Arbeite zurzeit mit HOCHDRUCK am alex 31 und schaue nur ab und an interessiert hierher, will doch wissen, was in der NICHTHETENSZENE so los ist!