Pseudophilosophische Sonntagsansichten eines Katastrophenvoyeurs
Tja, ich bin halt schwach. Da meine Nebenhöhlen etwas vereitert sind, habe ich mir gedacht, daß ich kurz zu den deutschen Superstars der Zukunft mal zappen kann. Weil ich ja auch so gerne lästere und dafür ist diese Sendung ja das ideale Forum. Und siehe da, ich habe mir die gesamte Mottoshow in der Wiederholung angetan.
Und da krampften sich mir mal wieder Hammer, Steigbügel und Amboß so was von zusammen. Die Mottoshow läuft unter dem Titel "Songs aus den Achtzigern". Wie wir wissen, begann da der Niedergang der Musikkultur, also sollte jeder Kandidat etwas finden, was er charaktermäßig gut interpretieren könnte. Ist aber nicht so. Da versuchen sich Piepsstimmchen an Rockröhren und Nulltontreffer an schwierigen Symphonien, es ist zum Heulen.
Anna-Lena-Maria Zimmermann hampelte als Nummer eins über die Bühne, es war glaube ich, "Walking on Sunshine" von "Katrina and the Waves", das hier übelst malträtiert wurde.Gleich darauf durfte Daniel Munoz dran, er vergewaltigte Phil Collins. Mann, war der Typ schlecht, er ist aber auch weiter. Dann waren noch zwei Mädels dran, die nicht mehr viele Runden überstehen dürften, wobei die zweite eh dann raus geflogen wurde. Mit Nevio endlich dann mal einer, bei dem es mir nicht gleich die Hufnägel nach oben krallte. Der faule Kerl las aber seinen Text zu "Every Breathe you take" von seiner Jeans und Innenhandfläche ab. Hey, wie faul kann man denn noch sein?!? Die müssen eh nur knapp zwei Minuten eines Songs interpretieren. Dann waren meine zwei Favoriten dran, die erwachsensten und männlichsten Stimmen aus der Runde, wobei mir "Purple Rain" vom Tobias noch einen Tick besser gefallen hat, als "The Power of Love" von Huey Lewis, das der andere interpretiert hatte, Mike Leon, wenn mich mein ultimatives Namensgedächtnis nicht trügt. Vanessa ist dann noch die stimmlich reifste der Damenriege, sollte auf alle Fälle unter den besten drei landen. Stephan, das Nesthäkchen und weinerliche Baby, versuchte sich an Alphavilles "Forever young". Ja, was soll ich sagen, singen sieht anders aus, aber die ersten beiden Kandidaten waren eindeutig noch mieser und sind auch noch dabei. Stephan sollte trotzdem einfach erstmal die Volksschule fertig machen, eher er die Bühne betritt, ist halt der Riesenfehler der Jury, daß sie immer einen Daniel Kübelbock - Klon bei solchen Shows brauchen.
Dieter Bohlen ist eh nur noch eine Parodie seiner selbst. Da er aber selbst mit dem größtem Blödsinn noch Geld ohne Ende scheffelt, macht er halt weiter, nimmt sich und seine Umwelt nicht mehr ernst, baggert schamlos die kleinen Mädchen vor den Augen derer Eltern an und ist ein Schaumschläger erster Kajüte. Der Rest der Beurteiler und die Moderatoren passen sich ans Gesamtniveau an und ein bißchen schäme ich mich schon dafür, daß ich sowas auch ganz gerne gucke. Aber jeder hat so seine Fehler und andere haben noch mehr Fehler als ich, so sieht es aus.;)