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Ecktor, Lektor, Korrektor

Berlinale im Wedding! oder: Die Welt ist klein

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Damit dieses im weiteren textverlauf leider ins fachfremde abdriftende Posting zumindest mit einem Comicbezug beginnt: Reprodukt im Wedding! - ist zwar mittlerweile keine Neuigkeit mehr, aber zumindest auf diesem blog bisher noch nicht erwähnt worden. Und da dieser Lektor jar ebenfalls im Wedding lebt, treffe ich mich mit meinem Expraktikantenkollegen Sebastian (den ich noch aus seligen SPEED-zeiten kenne) hin und wieder mal zum Mittagessen in der Kantine des exRotaprint.

So auch heute wieder - zum glück, denn so konnte ich auf einen Aushang aufmerksam werden, der das kommen von Dieter Kosslick (seines Zeichens Berlinale-Chef und bekannter Schal-Träger) für eine Podiumsdiskussion ankündigte. Eine Gelegenheit, die sich der kleine Zyneast in mir nicht entgehen lassen konnte. Als ich pünktlich im GLaskasten aufschlug, sorgte das im Hintergrund prangende SPD-Logo zwar für eine erste Ernüchterung, aber bei so einer Veranstaltung nimmt man etwas Parteienpropaganda ja gerne in Kauf.

Und das war es durchaus wert. Der SPD-Scherge (Ralf Wieland, für den Wedding im Berliner Abgeordnetenhaus) kam lediglich dazu, ein paar Stichworte in den Raum zu werfen, die Herr Kosslick als Aufhänger nutze, um munter drauf los zu assoziieren, zu schwadronieren, zu palavern, zu quasseln, zu erzählen und zu plaudern, dass es eine Lust war. Angereichert mit viel Humor und einigen bemerkenswerten Zitaten (die ich leider hier nicht wiedergebenn kann, denn Journaille war im Publikum nicht erwünsht und so ließ ich meinen Notizblock stecken) verknüpfte er Berlinale-Geschichte mit Zusammenhängen zur Lokal- und Weltpolitik, zum Zeitgeist und zur Hipness Berlins, die Kreativwirtschaft mit der ökönomischen Bedeutung der Filmproduktion und der technischen Entwicklung des Mediensektors, A-Festivals mit Depression und den Goldenen Zwanzigern, Kulinarik mit Lebensmittelproduktion, dem Latte-Macchiato-Preis in Venedig und Kritik am Prenzlberger Milchschaumschlürfer. Schon allein das bot einen unterhaltsamen und gleichzeitig tiefgründigen Abend inklusive eines interessanten Einblicks in die Film- und Filmfestivalmaschinerie, doch es sollte noch besser kommen - immerhin fehlt in meiner Erzählung bisher noch "die Welt ist klein".

Los ging das ganze damit, dass ich mal wieder eine angehende Filmschaffnerin (oder wie ist die weibliche Form von Filmschaffender?) getroffen habe - was an sich noch nicht so überraschend ist bei einem Themenabend mit Kinobezug, zumal Berlin voll ist von NachwuchsregisseurInnen, -schauspielerInnen und -autorInnen. Witzig wurde es aber, als der Bezirksbürgermeister Christian Hanke leicht verspätet den Saal betrat. Er entschuldigte sein Fehlen während des Vortrages damit, dass er ja noch das FFF eröffnen musste - ein kleines, aber sehenswertes selbstorganisiertes Festival im benachbarten Moabit. Nicht nur drückte Herr Hanke Herrn Kosslick ein Programmheft jener sehenswerten Veranstaltung in die Hand - Herr Kosslick hatte auch schon von jenem Festival gehört, ja wohl sogar (so entnahm ich den wenigen Gesprächsfetzen, derer ich habhaft werden konnte) ein gutes Wort für die beiden Festivalleiterinnen (ohne Binnen-I, da es wirklich zwei Angehörige des weiblichen Geschlechts sind) bei der Finanzierung eingelegt und lobte das Festival in höchsten Tönen - nagut, es erfolgte eine positive bis lobende Erwähnung. Hier kommt übrigens die "kleine Welt" wieder ins Spiel, war ich doch die letzten Jahre einer der Handlanger und Helfershelfer, die Paula und Anna bei ihrer Arbeit unterstützt hatten. Unter den Gästen befand sich dann auch noch ein Zuhörer, der die beiden aus der "Raumstation" kennt, wo da Festival-Orga-Büro seinen Sitz hat.

Bei Xing würde das Bekanntschaftsdiagramm übrigens so aussehen:
icke - Speed -> Sebastian Oehler -> Wedding -> Reprodukt -> Rotaprint -> Dieter Kosslick -> Christian Hanke -> FFF -> wieder icke.
Ihr seht also, liebe Leser: Berlin ist ein Dorf, und gerade die Medienfuzzis treffen sich immer wieder.

ich hoffe, ich habe euch mit meinen Ausschweifungen nicht gelangweilt - falls doch: bitte entschuldigt, dass ich nicht so eloquent und humorvoll wie ein Berlinale-Chef oder ein Präsident des Abgeordnetenhauses bin - aber immerhin kann ich genauso abschweifend und ausufernd berichten wie Dieter Kosslick. Und morgen lege ich mir einen roten Schal und einen breiten Hut zu.

PS: und für alle, die sich jetzt fragen, was FFF wohl bedeuten könnte - gemeint ist natürlich das Favourites Film Festival, das von heute noch bis Sonntag in der Kulturfabrik Moabit stattfindet und dort bereits zum vierten Mal "Festivallieblinge aus aller Welt" zeigt. Hingehen, ankucken!

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Aktualisiert: 06.09.2014 um 06:22 von FilthyAssistant

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